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Der Lunus Berg

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Das leise Zwitschern der Vögel und das langsame Erwachen des Waldes kündigten den Morgen an. Lia erhob sich stöhnend vom harten Waldboden und rieb sich den steifen Nacken. Mit Erstaunen musste sie feststellen, dass Ragon schon auf den Beinen war und den Inhalt seines Rucksacks vom Waldboden zurück in das Gepäckstück beförderte. Neben ihm lagen Rufus und Viridis. Die aufgehende Sonne spiegelte sich auf den schwarzen Klingen der Schwerter und ließen sie prächtig und machtvoll erscheinen.

„Gut, du bist wach.“

Ragon hatte sich umgedreht und sah ihr mit seinem typischen Grinsen entgegen. Dass sich dieses Grinsen schnell in das Gesicht eines kaltblütigen Todesritter verwandeln konnte, hatte Lia in den letzten Tagen schnell gemerkt. Ragon schien sich zu ändern. Seit dem Beginn ihrer Reise schien es dem jungen Mädchen, als ob ihr Gefährte von Tag zu Tag kälter werden würde. Er zeigte kaum noch Gefühle, war wie besessen von seiner Aufgabe, seinem Ziel.

„Wann brechen wir auf?“, fragte sie. Anstatt ihr eine Antwort zu geben, schnallte Ragon seinen Rucksack auf sein Pferd und saß auf. Lia stand auf und klopfte sich das Laub und ein paar Würmer von ihrem Kleid, ehe auch sie sich in den Sattel schwang. Trotz einer relativ ruhigen Nacht fühlte sie sich nicht besser. Die anstrengende Reise zerrte an ihren Kräften.

Die Sonne wärmte die Körper der Pferde und ihrer Reiter. Die Wolken, die am frühen Morgen noch den Himmel bedeckt und den Tag unfreundlich und grau erscheinen lassen hatten, waren verschwunden und gaben den Blick auf einen wundscherschönen, blauen Himmel frei. Ragon hatte erleichtert aufgeatmet, als sich die Sonne gezeigt hatte, denn die beiden orientierten sich auf ihrem weiteren Weg an ihren hellen Strahlen. Die zwei Gefährten hatten bereits den festgelegten Pfad verlassen und ritten durch das dichte Unterholz. Lia musste sich immer wieder ducken, um nicht gegen einen herunterhängenden Ast zu stoßen, der Boden war uneben und die Pferde traten immer wieder in kleine Löcher, die sie zum Stolpern brachten. Das junge Mädchen hatte ihre Hände in den Mähnenkamm ihres Pferdes gekrallt und betete still, dass das Tier nicht hinfallen würde.

Wieder änderte Ragon vor ihr die Richtung. Ein Spinnennetz hing an einem Baum und sie schaffte es nicht mehr rechtzeitig, sich zur Seite zu beugen, sodass sie die klebrigen Fäden angewidert aus dem Gesicht wischen musste. Der Wald begann immer dichter zu werden. Die Wipfel der Bäume ragten höher in den Himmel und obwohl die Sonne strahlte, wurde es immer dunkler. Mit der aufkommenden Dunkelheit schien auch das Leben im Wald abzunehmen. Hatte es vor ein paar Stunden noch von Hasen, Rehen und kleinen Vögeln gewimmelt, schienen sie nun wie vom Erdboden verschluckt.

Unheimliche Stille erfüllte die Luft und nur das gleichmäßige Schnauben der Pferde war zu hören. Das Land begann immer trostloser zu werden. Überall fand Lia große Steine und immer weniger Grün zeigte sich auf dem Boden. Auch die Sonnenstrahlen hatten an Glanz verloren und zeigten ihnen in einem matten Licht den Weg. Nun wurde der Weg zunehmend steiler und schwieriger zu begehen. Auf kleinen Steinen, die sich in die Pferdehufe gruben, rutschten die Tiere immer öfter aus, konnten sich im letzten Moment jedoch wieder abfangen und ihren Weg fortsetzen. Nach einer Weile brachte Ragon sein Pferd zum Stehen und stieg aus dem Sattel.

„Was tust du da?“, fragte Lia.

Der Todesritter löste den Gurt am Bauch des Pferdes, nahm schließlich den Sattel ab und legte ihn in ein nahes Gebüsch.

„Der Weg wird ab hier zu steil und zu rutschig für die Pferde werden.“ Er löste die Riemen am Zaumzeug und zog es dem Tier vorsichtig über den Kopf.

„Sie würden nur ausrutschen und auch uns damit in Gefahr bringen. Wir brauchen die Tiere nicht mehr und außerdem ist es auch nicht mehr weit bis zum Gipfel.“

Der Todesritter gab seinem Pferd einen leichten Klaps. Das stolze Tier warf seinen Kopf in die Luft, so als ob es froh darüber wäre, endlich das lästige Gebiss los zu sein und stürmte unvorsichtig den Berg hinab.

„Steig ab“, befahl Ragon.

Lia ließ sich vorsichtig vom Pferderücken gleiten. Ihre Beine schmerzten. Stundenlang auf dem harten Sattel zu sitzen, hatte ihre Beine und Füße taub werden lassen. Der Todesritter machte sich daran, auch Lias Pferd zu befreien und schickte es weg. Anders als sein Vorgänger, rannte es nicht wie wild davon, sondern wandte den Kopf noch einmal zu dem Mädchen um, so als wolle es sich verabschieden. Dann tastete es sich vorsichtig bergab.

Die zwei Gefährten begannen selbst langsam den Berg hinaufzuklettern. Lia versuchte sich an heraushängenden Wurzeln und festsitzenden Steinen hochzuziehen. Doch immer wieder rutschte sie ab und sah, wie ein loser Stein in die Tiefe fiel. Sie schluckte. Ein falscher Tritt und sie würde ebenfalls ungehindert in den Abgrund stürzen. Sie hielt sich am Rand des Abgrundes fest und setzte vorsichtig einen Fuß vor den andern. Der Wände des Berges zeigten nun schon fast senkrecht in den Himmel und das junge Mädchen starrte beim Gehen unsicher auf ihre Stiefelspitzen. Lia musste zerknirscht feststellen, dass sich der Todesritter lange nicht so ungeschickt anstellte wie sie. Es war, als ob er keinerlei Probleme beim Klettern hätte. Sicher, wie auf ebenem Boden, ging er vorwärts und war Lia bald schon um einige Meter voraus. Mühsam versuchte sie, den Abstand so gering wie möglich zu halten, um nicht noch verloren zu gehen.

Der kleine Pfad, auf dem sie sich befanden, begann schließlich breiter zu werden und auch die Todes Tochter konnte nun ungehindert vorwärtsgehen. Der Weg wandte sich in spiralförmigen Kreisen immer weiter nach oben. Lias Atem ging schwer, trotzdem setzte sie ihren Weg tapfer fort. Eisiger Wind hatte sich inzwischen erhoben und ließ die zwei Gefährten frösteln. Das Wetter schien sich schneller zu ändern, als ihnen lieb war. Wo eben noch strahlender Sonnenschein und wohltuende Wärme gewesen waren, herrschte jetzt die Kälte.

Lia hob den Kopf und sah sich um. Ragon war hinter der nächsten Biegung verschwunden. Hastig beschleunigte sie ihre Schritte, um ihm folgen zu können. Als sie um die Ecke bog, blieb sie abrupt stehen und riss erstaunt die Augen auf. Sie hatten den Gipfel erreicht. Doch sein Anblick war alles andere als gewöhnlich. Wäre Lia eben nicht noch einen Berg hochgeklettert, hätte sie nicht ihre Handflächen an Steinen aufgerissen und Dreck von den Wänden in die Wunde gerieben, so hätte sie geglaubt, sie befände sich auf einer Wiese. Tatsächlich schien der Gipfel nicht mehr zu sein als eine riesige, grüne Fläche. Weiter hinten zog sich ein Bach durch die Erde und verschwand nach einer Weile urplötzlich am Rand der Wiese. Das Wasser war kristallklar, funkelte förmlich im Sonnenlicht. In seiner Nähe stand ein riesiger Apfelbaum, dessen Früchte herrlich im Licht glitzerten.

Lia ließ einen verblüfften Laut aus ihrer Kehle dringen und starrte weiter auf den wunderschönen Platz. Auf dem Gesicht des Todesritters hatte sich ein Grinsen ausgebreitet, das jedoch nach kurzer Zeit wieder seiner ehrgeizigen Miene gewichen war.

„Wahnsinn“, flüsterte Lia. „Ist das der Lunus Berg?“

Ragon nickte. Mit großen Schritten ging er zu dem Baum hinüber und legte seinen Rucksack neben den breiten Stamm. Dann winkte er sie zu sich herüber.

„Hier wurden wir erschaffen und hier werden wir deine Ausbildung beginnen“, erklärte er. „Die Magie an diesem Ort ist stärker als irgendwo sonst auf dieser Welt und somit bestens geeignet für dich.“

„Werde ich denn jetzt endlich kämpfen lernen?“

Die Ungeduld in Lias Stimme war nicht zu überhören. Der Todesritter hob dennoch beschwichtigend die Hand und schüttelte den Kopf.

„Alles zu seiner Zeit. Ich halte es für das Beste, heute deine körperlichen Kräfte etwas zu schonen und uns mit deinen inneren Kräften zu beschäftigen.“

„Meine inneren Kräfte?“

Ragon nickte. „Mit der Magie!“

Ein Grinsen legte sich über das Gesicht des jungen Mädchens. Die Vorstellung, in ihr könnten magische Kräfte schlummern, gefiel ihr.

„Weißt du noch, was ich dir letztens über das ‚Lesen der Menschen’ erklärt habe?“

Lia nickte. Es war nicht viel, das er preisgegeben hatte, dennoch hatte sie es sich gemerkt.

„Ich kann in die Gedanken der Menschen dringen und alles über sie und ihr Leben erfahren“, erinnerte sie sich. Der Todesritter nickte.

„So könnte man es sagen. Wenn du es schaffst, in die Augen eines Lebewesens zu lesen, setzt du deine Magie frei. Dann wirst du mehr über den Gelesenen erfahren als dieser jemals über sich selbst. Du wirst sehen, wie er geboren wurde, was er in seinem Leben bisher erlebt hat und was er erleben wird. Bis du schließlich sogar seinen Tod sehen kannst.“

„Ich kann in die Zukunft sehen?“, fragte Lia und ihre Augen leuchteten dabei überrascht auf.

Kurz zögerte Ragon, er schien zu überlegen. Dann nickte er schließlich erneut.

„Ich denke, so kann man das nennen.“

Das Fangen eines kleinen Hasen gestaltete sich schwieriger als gedacht. Nachdem sie ihn in einem naheliegenden Gebüsch ausfindig gemacht hatten, schlich sich der Todesritter vorsichtig an. Schon wollte er zupacken und das Tier mit seinen kräftigen Armen in den Griff bekommen, doch der Hase schlug einen Haken und sprang aus dem Gebüsch hervor. Zwar versuchte Ragon es noch, das Wesen an den langen Ohren zu fassen zu bekommen, doch am Ende hielt er nur ein Büschel weichen Fells in der Hand. Hastig rannte er dem Tier hinterher, griff immer wieder nach ihm, doch der Hase war schneller als sein Verfolger. Ragon landete unsanft auf dem Boden und begann damit, den Hasen zu beschimpfen. Schließlich rappelte er sich wieder auf und stürmte weiter. Das Bild, das sich dadurch bot, entlockte Lia ein Grinsen. Das Tier war gerissen und flink. Mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck bekam der Todesritter das Tier schließlich dennoch zu fassen. Er packte es im Genick und an den Hinterläufen, damit es ihn nicht treten konnte. Er war schweißnass und sein Atem ging stockend. Der Hase zappelte noch ein Weile ängstlich in Ragons Händen, musste sich dann jedoch seinem Schicksal geschlagen geben.

„Hab ich dich endlich“, zischte er ihm ins Ohr. Dann wandte er sich Lia zu. „Deine Augen sind etwas ganz Besonderes. Sie sind der Spiegel zur Seele. Es gibt nicht viele wie dich mit einer solchen Gabe.“

Der Hase unternahm einen erneuten Fluchtversuch, den Ragon nur mit Mühe verhindern konnte.

„In dir befindet sich nicht nur gute Magie, sondern auch dunkle. Das ist nicht weiter schlimm, solange keine der beiden Seiten die Überhand gewinnt. Der Vorteil, dunkle Magie zu besitzen, ist, dass du alle Lebewesen lesen kannst. Deine Augen sind dunkel, fast schon schwarz. In ihnen befindet sich der größte Teil der dunklen Magie. Ich möchte jetzt, dass du dem Hasen in die Augen blickst und diese Magie dann in dir selbst findest und freilässt. Wehr dich nicht dagegen, dann wird es dir auch leichtfallen. Hast du alles verstanden?“

Lia zögerte kurz, dann nickte sie. „Ich denke schon.“

Langsam ging sie zu dem Tier in Ragons Armen und beugte sich zu ihm hinunter. Ihr Herz raste und für einen kurzen Moment vergaß sie sogar zu atmen. Die Todes Tochter blickte in die braunen Augen des Hasen, die völlig verstört in ihren Höhlen saßen. Das Näschen des Tieres zuckte immer wieder nervös und für einen kurzen Augenblick tat er ihr leid. „Konzentrier dich“, mahnte Ragon. „Lass dich von nichts ablenken, konzentrier dich einfach auf deine Magie.“

Lia holte tief Luft und sah in die kleinen Augen vor ihr. Sie versuchte alles um sich herum zu vergessen, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Doch nichts geschah. Sie versuchte es von Neuem. Schließlich ließ sie den Augenkontakt seufzend verloren gehen.

„Es passiert nichts.“ In ihrer Stimme schwang die Enttäuschung mit.

Ragon runzelte die Stirn.

„Du musst deine Magie fühlen und sie durch dich hindurchgleiten lassen, bevor du sie freilässt. Versuch etwas in dir zu finden, dass sich nicht normal anfühlt. Etwas Besonderes, das du noch nie zuvor gespürt hast.“

„Und wenn ich dieses Gefühl nicht finden kann? Was ist, wenn ich gar keine Magie in mir habe?“

Der Hase hatte seine Löffel gespitzt und lauschte neugierig dem Gespräch über ihm.

„Es wird funktionieren“, versicherte Ragon. „Du wirst sehen, dass es viel leichter wird, wenn du deine Magie erst einmal gefunden hast. Dieses Gefühl ist nicht zu übersehen, du wirst es schon finden, keine Sorge.“

Lia biss sich zweifelnd auf die Unterlippe, beugte sich dann jedoch von Neuem zu dem Tier hinunter. Sie sah zurück in die kleinen Augen und versuchte ein fremdes Gefühl in ihrem Inneren ausfindig zu machen. Langsam atmete sie ein und wieder aus. Sie spürte, wie die Luft in ihre Lungen gesogen und dann wieder hinausgedrückt wurde. Es war wie ein Kreislauf – ein nie endender Kreislauf. Ein- und wieder ausatmen. Plötzlich spürte sie eine beruhigende Wärme, die sich von ihrem Inneren heraus auszubreiten schien. Gleichzeitig bemerkte sie eine eisige Kälte, die ebenfalls aus ihrem Inneren zu kommen schien und sich mit der Wärme vermischte. Das Zusammenspiel von Heiß und Kalt löste ein merkwürdiges Gefühl in ihr aus. Sie fühlte sich mächtig.

In den Augen ihres Gegenübers konnte sie das Spiegelbild ihrer eigenen Augen erkennen. Ragon hatte recht. Man konnte fast annehmen, dass sie schwarz wären. Plötzlich begann alles um sie herum zu verschwimmen. Ihre Umgebung verzerrte sich, die Umrisse des Hasen lösten sich auf und wurden immer dunkler. Eine hereinbrechende Finsternis umgab Lia und schien sie anzuziehen. Zuerst wollte sie sich dagegen wehren, doch dann ließ sie es zu, dass der schwarze Abgrund sie verschluckte. Sie fiel, fiel in unbändige Finsternis.

Lia begann zu schreien, schrie Ragons Namen, doch er antwortete nicht. Konnte er sie überhaupt hören? Sie stürzte immer schneller den dunklen Abgrund hinunter, machte sich bereit aufzuschlagen. Ihr Kopf würde zerplatzen wie ein rohes Ei. Wo war Ragon bloß?

Die Dunkelheit umgab sie wie ein Schleier, nahm ihr jegliche Sicht. Plötzlich sah sie einen grellen Lichtblitz, der vor ihr aufgetaucht war und spürte festen Boden unter den Füßen. Das junge Mädchen zitterte, ihre Beine drohten unter ihr wegzusacken, doch auch wenn sie es gewollt hätten, sie konnten es nicht. Irgendetwas, eine fremde Macht, schien sie zu unterstützen, sie auf den Beinen zu halten. Der grelle Lichtschein hatte sich inzwischen wieder gelichtet, dafür begannen sich nun Tausende von kleinen Bildern vor Lia abzuspielen. Sie sah einen Hasen, wie er geboren wurde, heranwuchs, wie er vom Todesritter gefangen wurde und letztlich einem Fuchs zum Opfer fiel. Lia schnappte nach Luft. Sie hatte das Gefühl, nicht richtig atmen zu können. Alle Luft war ihr bei ihrem Sturz aus den Lungen gepresst worden. Die hellen Bilder waren versiegt und die Finsternis hatte ihren Platz wieder eingenommen. Dann ging alles ganz schnell.

Ein Sog erfasste das junge Mädchen, schien es aus dem Abgrund wieder herauszudrücken. Sie keuchte entsetzt auf, ruderte wie wild mit den Armen und versuchte vergeblich wenigstens etwas ihres Gleichgewichtes wiederzuerlangen. Die Dunkelheit begann sich zu lichten. Farben und Umrisse wurden für sie wieder erkennbar und schließlich fand sie sich schwer atmend auf dem Gipfel des Lunus Berges wieder. Ihr Körper zitterte. Die fremde Macht war verschwunden und Lia vermochte es nicht, sich noch länger auf den Beinen zu halten. Erschöpft ließ sie sich ins Gras fallen und stützte ihren Kopf auf die Hände. Neben ihr setzte Ragon den Hasen zurück ins Gras. Das Tier schien seine neu gewonnene Freiheit zuerst gar nicht zu bemerken. Ähnlich wie Lia bebte sein ganzer kleiner Körper. Einen kurzen Moment saß er noch im Gras und wartete gespannt ab, dann sprang er mit großen Sätzen zurück in den Wald.

„Du hast es geschafft. Gut gemacht“, lobte sie Ragon.

Doch Lia brachte nicht mehr als ein kurzes Lächeln zustande.

„Ich sehe, dass du erschöpft bist, jedoch muss ich wissen, wie der Hase geboren wurde und wie er verenden wird.“

Lia ließ sich noch etwas Zeit, bevor sie seine Fragen beantwortete.

„Er wurde auf einer Lichtung geboren, nicht weit von hier. Bald jedoch wird sein Leben enden, er wird von einem Fuchs gerissen werden.“ Lia erschrak vor ihrer eigenen Stimme. Sie klang heiser und matt.

„Gut gemacht, Todes Tochter.“ Ragon schenkte ihr ein anerkennendes Lächeln.

„Ich sagte doch, dass du deine Magie finden wirst. Durch die Kraft bist du in der Lage, die nächsten Schritte deiner Feinde zu erkennen. Du wirst wissen, was sie geplant haben, planen und wie du sie daran hindern kannst. Jedoch musst du erst lernen, wie du deine Kräfte besser in den Griff bekommst, sonst könnten sie dich töten!“




Todes Tochter

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