Читать книгу Es wird eine lange Zeit in Frieden und Wohlstand kommen - und sie wird eingeleitet von den Frauen - Anne Wilson Schaef - Страница 11

Was wäre, wenn – als die, die wir sind

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1. Was wäre – wenn wir bereit sind, das abzuschütteln, was uns über uns selbst erzählt und beigebracht wurde, was uns über andere Frauen beigebracht wurde – und über Männer, die Menschheit und unsere Wirklichkeit als Ganzes, damit wir uns zu dem entwickeln, was wir alle werden könnten und nach einem lebendigen Paradigma greifen, das das Potenzial der gesamten Schöpfung widerspiegelt?

2. Was wäre – wenn wir in unserem tiefsten Inneren das wüssten, was wir fest und sorgsam versteckt hatten, bis die richtige Zeit dafür da wäre, und dass die Zeit, die die indigenen Völker prophezeit hatten, jetzt wäre, und wir bereit sein müssten, für unser kostbar aufbewahrtes Wissen und dessen Bedeutung einzutreten, zusammen mit all jenen, die bereit und in der Lage sind, als Gleichwertige teilzunehmen?

3. Was wäre – wenn wir nach Jahrhunderten der Unterdrückung und Repression, in denen wir darum kämpften, einfach nur am Leben zu bleiben, darum kämpften, einen Weg zu finden und in Systemen zu „sein“, die unserem innersten Wissen fremd sind, und Wege der Anpassung zu finden – wir heute emotional, psychisch, spirituell und intellektuell einen Punkt erreicht hätten, an dem wir bereit sind aufzustehen und unseren verantwortungsvollen Platz einzunehmen für das, was die Menschheit und der Planet werden können, um so unser Potenzial an Ganzheit, Frieden und Wohlstand auszuschöpfen?

4. Was wäre – wenn wir aufgrund des einzigartigen Zusammenspiels unserer (vormals verteufelten) Hormone und der Weise, wie sie und unser Gehirn sich gemeinsam entwickelten und zusammenarbeiten – auf eine ganz einzigartige Weise geeignet sind, neue wissenschaftliche, spirituelle, emotionale und psychologische Ansätze zu entwickeln, die wir jetzt benötigen, um uns in dieses neue Zeitalter von Frieden und Wohlstand zu führen?

5. Was wäre – wenn wir bewiesen haben, dass wir die grundlegende mechanistische Wissenschaft der „alten Knaben“ – Newton und andere und selbst die neue Wissenschaft der „jungen Knaben“ – Einstein, Bohm und andere.

– leicht meistern können und jetzt in den Startlöchern stehen, um eine Wissenschaft zu entwickeln, die eine neue Wirklichkeit zum Ziel hat und einen Weg sucht, ein prozesshaftes Universum zu verstehen, das nicht statisch, sondern multidimensional ist, über Dualismen hinausgeht und die Gesamtheit des Bekannten und Sichtbaren und die Gesamtheit des Unsichtbaren und Unbekannten umfasst?

Was wäre – wenn unsere Realität das ist, was gerade jetzt gebraucht wird, um zu dieser Gleichung von Ganzheit und Teilnahme beizutragen?

Was wäre – wenn diese Weisheit auf die richtige Zeit gewartet hat, um sich dann in aller Fülle zu entfalten und wir die Führung übernehmen müssen, um zu der Ganzheit zurückzukehren, die wir als Spezies und als Planet sind?

 Was, wenn all die Jahrhunderte unserer Unterdrückung nicht vergeblich waren?

 Was, wenn unsere Weisheit die ganze Zeit auf der hinteren Herdplatte und im Ofen unseres Seins vor sich hin köchelte?

 Was, wenn wir in diesem Prozess des Vor-sich-Hinköchelns in aller Ruhe die gegenwärtige Weltsicht und das gegenwärtige Bewusstsein von innen und von außen wahrnehmen könnten und jetzt bereit sind, der gesamten Schöpfung zu helfen, zu einer neuen Ganzheit zu gelangen?

6. Was, wenn – jede und jeder wüsste, dass alles spirituell ist und dass sich das Spirituelle nicht vom Leben und der Gesamtheit der Schöpfung trennen lässt? Dass alles Prozess ist und im Prozess?

Und dass der Schlüssel zu unserer Spiritualität im PARTIZIPIEREN, im TEILNEHMEN liegt?

Als ich einmal gebeten wurde, über die Spiritualität der Frauen zu schreiben, sagte ich, nachdem ich lange in mich gegangen war, dass ich dazu nicht viel zu sagen hätte, denn Spiritualität ist Teilnahme. Um spirituell zu wachsen und uns zu entwickeln, müssen wir am Prozess unseres Lebens teilnehmen und von den sich immer weiter ausdehnenden Ringen der Wirklichkeit lernen, die unseren Kontext bilden.

Kürzlich schenkte mir jemand das Buch Conflict, Culture, Change von dem berühmten siamesischen Mönch (er weigert sich, als Thai bezeichnet zu werden!) Sulak Sivaraksa. Er, der Dalai Lama, Thich Nhat Hanh und andere haben ein internationales Netzwerk der „Engaged Buddhists“ gegründet.

Beim Lesen des Buches stimmte ich mit vielem von dem, was er grundsätzlich sagte, überein, besonders mit dem Konzept „einer Sache verpflichtet“ zu sein. Seine Grundaussage ist, dass Buddhismus kein „passiver“ Zugang zur Spiritualität ist, bei dem man sich nur von der Welt zurückzieht und meditiert. Er betont, dass der Buddhismus es begrüßt, sich für seine eigenen inneren und äußeren „Welten“ aktiv zu engagieren, um zunehmend die Person zu werden, die jede und jeder in Ganzheit und Wahrheit werden kann. Auch wir, die wir keine Männer des 21. Jahrhunderts sind, müssen uns unseren inneren Welten (unserem Wesen) und unseren äußeren Welten (unserem Kontext) gegenüber vollständig verpflichten, um uns selbst und unserem Planeten eine faire Chance zu geben, die zu werden, die wir alle sein können. Wir müssen uns auf allen Ebenen verpflichten, engagieren.

Ich wurde an die Aussage von Marianne Williamson erinnert: „Unsere größte Angst ist nicht, dass wir nicht genügen. Unsere größte Angst ist, dass wir über alle Maßen machtvoll sind. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, die uns am meisten ängstigt. Wir fragen uns: Wer bin ich, dass ich brillant, großartig, talentiert, wunderbar bin? Tatsächlich, wer bist du, dass du es nicht bist? Du bist ein Kind Gottes. Dein Dich-klein-Halten dient der Welt nicht. Es liegt nichts Erleuchtetes darin, sich klein zu machen, damit andere Leute um dich herum sich nicht unsicher fühlen. Wir sind alle dazu bestimmt zu leuchten, wie Kinder es tun. Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in uns ist, zu manifestieren. Sie ist nicht nur in einigen von uns, sie ist in allen. Und indem wir unser eigenes Licht leuchten lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis, das Gleiche zu tun. Indem wir von unserer eigenen Furcht befreit werden, befreit unsere Gegen- wart automatisch andere.“ – Und ich dachte darüber nach, wer wir heute sind und was es für uns, für diese Frauengeneration, bedeuten würde, sich voll und ganz zu „verpflichten“.

Dies ist kein Buch über Bewusstseinserweiterung im Sinne der vorherigen zweiten feministischen Phase, in der wir uns so dringend über den untragbaren Zustand von uns allen klarwerden mussten, über unsere Bedürfnisse und den wohlbekannten, doch damals noch tot geschwiegenen Sexismus, der unsere Geschichte und unsere Gesellschaft durchzieht. – Doch welches Buch, das etwas taugt, erweitert nicht unseren Horizont, fordert uns nicht heraus und stößt uns nicht auf neues und manchmal fremdes Terrain? Ich hoffe deshalb, dass durch das Lesen dieses Buches das Bewusstsein der einen und der anderen vielleicht erweitert wird.

Es ist kein Buch über eine weitere Phase des Feminismus oder den Krieg ge- gen die Frauen. Es ist kein Buch über Frauen-Gesundheit, über Geburtenkontrolle oder die Rolle von Frauen oder über die Gewalt gegen oder Missbrauch von und Übergriffe auf Frauen – obwohl ich versuchen werde, viele dieser Themen aus einer umfassenderen Sichtweise heraus zu beleuchten, indem ich die viel größeren Fragen erforsche, bei denen wir uns engagieren müssen, während wir uns den Aufgaben widmen, die vor uns liegen.

Also, nachdem ich gesagt habe, was dieses Buch nicht ist, lassen Sie mich sagen, was dieses Buch ist. Es ist eine Einladung an jede Frau, gleich welcher Haut- farbe, Religion, politischer Überzeugung oder Kultur, hervorzutreten und die Herausforderungen anzunehmen, denen wir begegnen müssen, um die verantwortungsvollen Menschen zu werden, die wir sein könnten, und um die Beiträge zu leisten, die nur wir leisten können, um diese unsere Menschheit an diesem Zeitpunkt der Geschichte zurück auf den richtigen Weg zu bringen.

Wir haben zu viele Jahrhunderte damit verbracht, nicht zu erkennen und nicht aus dem heraus zu handeln, wer wir sind und was wir anzubieten haben, was so einzigartig ist wie jede von uns und so kollektiv wie alle von uns.

In Gesellschaften, die durch eine dualistische, reduktionistische Wissenschaft und religiöse Tabus gegenüber Frauen definiert sind, ist es sehr schwierig, ein Buch für und über uns Frauen (nicht über Männer) zu schreiben, ohne dass es als männerfeindlich abgestempelt wird.

Nun, dieses Buch ist einfach nicht mehr an einer ausschließlich männlichen Interpretation der Welt interessiert. Der Himmel weiß, dass wir seit Jahrhunderten eine dementsprechende Gehirnwäsche über uns ergehen lassen mussten. Offensichtlich hat uns diese Sichtweise als Menschheit und als Planet in große Schwierigkeiten gebracht. Und, wir müssen zugeben, indem wir unseren einzig- artigen Beitrag nicht akzeptierten und unseren Mund nicht aufmachten, sind wir zu Komplizinnen geworden und mitschuldig am gegenwärtigen Zustand der Menschheit und des Planeten.

Vielleicht gibt es eine andere Weise, mit sich selbst, miteinander und dem Planeten zu leben, und das Wissen darum schlummert in einer großen Anzahl von Menschen, die einen sehr geringen Einfluss auf die Richtung hatten, die die Menschheit über diese vielen Jahrhunderte hinweg eingeschlagen hat. Vielleicht hat sich diese keimende Weisheit leise entfaltet und unter dem Radar entwickelt, und vielleicht muss sie sich nur eingestehen, dass sie einzigartig und präsent und bereit ist, sich zu behaupten. Ich glaube, sie ist bereit dafür, und es gibt eine Menge Beispiele, die in diese Richtung weisen und die in diesem Buch be- handelt werden.

Vielleicht ist das eigentliche Problem nicht das Fehlen der aufkeimenden Weisheit und Bewusstheit, vielleicht ist das eigentliche Problem heute, dass wir uns selbst die schlimmsten Feinde geworden sind. Wir haben die Akzeptanz und Anerkennung seitens eines Systems, das uns seit Jahrhunderten nicht wertschätzte, so verzweifelt gesucht, dass wir unsere Kräfte darauf verwendet haben, jenes System zu unterstützen und zu versuchen, den Beweis zu erbringen, wie gut wir damit zurechtkommen.

 Vielleicht, ganz vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, um vorzutreten und die Verantwortung dafür zu übernehmen, wer wir sind und was wir wissen.

Wir stellen vielleicht fest, dass wir einige wesentliche Teile in uns tragen, die wir versteckten und aus unserem Bewusstsein strichen, um „sicher“ zu sein. Aber, waren wir jemals „sicher“? Schauen wir uns nur die Statistiken in unseren „zivilisierten“ Gesellschaften an.

Nicht nur wir waren gefährdet, unsere Weisheit und unser Wissen waren noch viel gefährdeter, denn sie wurden oft auf die schlimmste Art, mit der man et- was zum Schweigen bringt, stark geschwächt: Sie wurden ignoriert, was die stärkste Form von Vergessen durch uns und andere sein kann.

 Vielleicht ist die Zeit gekommen, uns unsere grundlegende Verantwortungslosigkeit und Feigheit einzugestehen (für welche wir natürlich sehr gute Gründe angeben). Haben wir das erst einmal getan, können wir die Notwendigkeit bejahen, dass wir uns an unsere tiefe Weisheit und unser inneres Wissen erinnern und fordern, dass diese zu Bausteinen für die Zukunft werden.

Und jetzt lassen Sie mich die anderen Kapitel erläutern.

Kapitel II – eine kurze persönliche Geschichte der feministischen Phasen

Ich werde einen kurzen historischen Blick auf unsere Geschichte auf diesem Planeten werfen und die Annahmen darlegen, die besonders in den Kulturen des Westens und des Ostens seit undenklichen Zeiten über uns Frauen gemacht wurden und werden.

Fest steht, dass wir Frauen während einer langen Zeit der Menschheitsgeschichte mit einem zweitrangigen (oder noch geringeren) Status zu kämpfen hatten und haben.

Ich möchte zu den Konzepten zurückkehren, die ich im Buch Weibliche Wirklichkeit formuliert habe, und ihre umfassendere Bedeutung für die Situationen, denen wir uns heute gegenübersehen, darlegen.

Wir werden uns das, was das „F-Wort“ geworden ist, anschauen, sowie seine positive und negative Bedeutung vor Augen führen.

Ich bin nun schon lange genug dabei, um alle „Feminismus-Phasen“ persönlich durchlebt zu haben, mit Ausnahme der ersten. Meine Mutter und Großmutter, mit denen ich sehr eng verbunden war, haben ihrerseits die Auswirkungen dieser ersten Phase erlebt, was einen großen Einfluss darauf hatte, wer ich war und wer ich bin. Es ist gut, diese Phasen des Feminismus erlebt zu haben und diese Sichtweisen teilen zu können.

Wir werden die Phasen des Feminismus, wie sie heute bezeichnet werden, erkunden und sehen, wie sich die Themen im Laufe der Zeit entwickelt haben, um nach und nach persönliche Belange, zwischenmenschliche Aspekte, Organisationen, das Systemische und das Kulturelle, das Nationale und Internationale und schließlich nun die Menschheit und den Planeten mit einzuschließen.

Ich glaube, dass wir mithilfe des Feminismus heute in der Lage sind, mit unseren Anliegen über Frauenthemen hinauszugehen und auf eine bedeutsame kulturelle Transformation hinzuwirken.

Kapitel III – Die größere Perspektive

In diesem Kapitel werde ich die in Kapitel II erörterten Systeme genauer betrachten und sie tiefer erforschen.

Ich werde einen Blick auf die Fundamente dieser Systeme werfen und er- kunden, wie sie sich im Leben dieses Planeten entwickelten und wie sie funktionierten.

Ich werde die westliche Wissenschaft als eine der Wissenschaften auf die- sem Planeten genauer anschauen und aufzeigen, wie ihr wachsender Einfluss ein Hauptfaktor für den Zustand der Welt ist, in dem wir uns heute befinden.

Wir werden erkennen, wie Wissenschaft und Religion (beides von Männern dominierte Institutionen) zusammenwirkten und uns in den jetzigen dysfunktionalen Zustand gebracht haben.

Wir werden erforschen, welche Rolle das dualistische Denken dabei spielt, unsere Optionen einzuschränken – genauso wie Materialismus, Reduktionismus und andere Aspekte dieser Art von Wissenschaft dies tun.

Außerdem werden wir prüfen, welche Rolle wir Frauen dabei spielen und gespielt haben.

Und wir werden das Kapitel damit beschließen, dass wir Chancen und Möglichkeiten erkunden.

Kapitel IV – Die Symptome

Kulturell gesehen definiere ich jeden Grund – ob legitim oder nicht –, der uns beschäftigt hält, unsere Zeit und Energie frisst und uns davon abhält, den größeren Zusammenhang in den Blick zu nehmen, als Symptom.

Aus dieser Perspektive würde ich die weibliche Sexualität, Geburtenkontrolle, Frauen-Gesundheit, gläserne Decken und ungleiche Bezahlung als „Symptome“ bezeichnen. All diese Themen sind gültig, wichtig und berechtigt und alle müssen behandelt werden. Doch wenn wir und andere sie dazu benutzen, uns von den größeren, transformierenden und systemischen Themen abzulenken, erzielen wir vielleicht einen zeitweiligen Fortschritt und dieser wird, wenn überhaupt, von kurzer Dauer oder Stückwerk sein – es sei denn, wir behandeln diese Themen gleichzeitig als Symptome eines größeren Problems und erkennen jenes größere Problem als das, was es ist. Alle diese „Fortschritte“ waren wichtig (und vermut- lich ein notwendiger Teil des Prozesses, uns dahin zu bringen, wo wir jetzt stehen). Und, jetzt haben wir einen Punkt erreicht, an dem wir dazu beitragen können, dass die gesamte Menschheit grundlegende Quantensprünge vollzieht. Es ist absolut unerlässlich, dass Frauen ihren Platz einnehmen und ihren Einfluss auf diesen notwendigen Wandel geltend machen und sich nicht durch die Symptome ablenken lassen. Wir Frauen sind gut darin, die Details und das größere Bild zu sehen, und nicht nur, auf dualistische Art und Weise, das eine oder das andere.

Wir als Spezies haben uns mit den größeren systemischen Themen noch nicht auseinandergesetzt. Um dies zu tun, müssen wir uns die wichtigsten Bausteine der heutigen Gesellschaft ansehen: die wissenschaftliche Weltsicht, Religion, Wirt- schaft, Materialismus und Technologie sowie die Politik und wie sie aus den An- nahmen und einer Weltsicht hervorgehen, die gegenüber dem Menschen, dem Planeten oder der Schöpfung unfreundlich sind.

Wir müssen es so sehen wie in der Medizin: Wenn wir die Symptome behandeln und es uns nicht gelingt, die ihnen zugrunde liegenden Ursachen anzugehen, wird der Patient (die Menschheit) immer kränker.

Symptome führen zu Umwegen. Wenn Umwege in eine Sackgasse führen, kommen wir nirgendwohin. Und, bestenfalls können wir das, was wir auf diesen Umwegen gelernt haben, dazu nutzen, zurück in die Spur zu kommen.

Kapitel V – Die Stopper

Wir müssen uns als Frauen sorgfältig anschauen, auf welche verschiedene Weisen wir die Botschaft verinnerlicht haben, unseren Erkenntnissen, unseren Wahrnehmungen und unserer Weisheit nicht zu vertrauen.

Alle menschlichen Wesen durchlaufen Prozesse und machen Erfahrungen in ihrem Leben, die sie davon abhalten, ihre Erkenntnisse und ihre Weisheit zu er- weitern. Diese Stopper (einige davon erkannte Freud als Abwehrmechanismen) sind sowohl bewusst als auch unbewusst. In den vergangenen sechzig Jahren konnte ich mich bei meiner umfangreichen Arbeit mit Frauen auf der ganzen Welt mit diesen „Stoppern“ vertraut machen und sie bei anderen sowie in meinem persönlichen und in meinem beruflichen Leben entdecken und erleben. Sie sind sehr mächtig und wirksam.

Und während Frauen einige dieser Stopper mit Männern gemein haben, wer- den wir besonders jene untersuchen, die einzig bei Frauen vorkommen und wie sie erlernt werden (denn sie sind angelernt und alles, was gelernt wird, kann ver- lernt werden). Wir müssen diese Stopper benennen und uns mit ihnen befassen, um zu erkennen, wie wir über sie hinauswachsen können.

Wir werden die Auswirkungen unserer TMM-Gesellschaft (technologisch,

materialistisch, mechanistisch) anschauen. Wir werden einen Blick auf unsere Wissenschaft und unsere Religionen werfen und darauf, wie sie das Patriarchat und die männliche Vorherrschaft unterstützen und die damit einhergehende Art und Weise, die Welt zu denken und zu sehen.

Wir werden uns mit dem Thema Kontext befassen und wie wir uns selbst zunehmend dem Kontext entzogen haben, um in das System zu passen, das wir alle geschaffen haben.

Wir werden die Rolle untersuchen, die Frauen in der Entwicklung von Systemen gespielt haben, die den besonderen Beitrag der Frauen nicht ehren und nicht respektieren.

Kapitel VI – Die potenziellen einzigartigen Beiträge der Frauen

Wir werden die breite Palette einzigartiger Eigenschaften erforschen, die Frauen, die ihre Kraft voll entfaltet haben, den Einzelnen, Familien, Unternehmen,

Gesellschaften und dem Planeten anzubieten haben, wenn sie mit ihrer uralten Weisheit in Verbindung stehen und aus ihr heraus handeln.

Frauen unterscheiden sich von Männern darin, was sie denken und wie sie denken, und darin, was sie „wissen“ und wer sie „sind“. Wir haben über diese Unterschiede nicht gesprochen und waren uns ihrer oft nicht einmal bewusst.

Frauen sind prozesshafte Menschen. Wir fühlen uns viel wohler mit einem Universum, das ein Prozess ist, als mit einem, das unsere Wissenschaften statisch zu machen versuchen.

Frauen können sich in die Prozesse um sie herum in einer Art und Weise ein- bringen, die ihnen vertraut ist und leicht von der Hand geht.

Frauen sind in Verbindung mit ihren Gefühlen und fühlen sich wohler mit ihnen (bis sie es anders lernten). Und als menschliche Wesen sind unsere Gefühle ein unerlässlicher Teil der Gleichung, um uns auf dem Weg zu Weisheit und einer tieferen Spiritualität voranzubringen.

Frauen sehen die Welt auf andere Weise und diese Einsichten sind für den Planeten genau jetzt wichtig. Wir Frauen müssen unserer Intuition und unserer inneren Stimme vertrauen.

Kapitel VII – Die Fäden miteinander verknüpfen und die Zukunft eröffnen

Wir wissen nie, was die Zukunft bringt. Doch wir können sicher sein, dass sie anders sein könnte, wenn Frauen bereit sind, zu ihrer Weisheit zu stehen und nicht zu versuchen, wie Männer zu sein, und sich für all unsere größere Weisheit zu öffnen. In diesem Abschnitt werden wir – anhand einiger praktischer Ideen und ausgehend von „Hinweisen“, die wir heute haben – Visionen und Träume davon entwerfen, wie eine Welt aussehen könnte, in der Frauen ihre Weisheit und ihre unverwechselbaren Sichtweisen einbringen.

Wir werden versuchen, das Geschichtliche in einen Zusammenhang zu bringen, und dann beginnen wir zu verstehen, wo wir, von einer höheren Warte aus gesehen, als Frauen und als Planet Erde heute stehen. Wir werden untersuchen, was es bedeutet, Ganzheit zu denken, zu fühlen und zu atmen. Wir werden beginnen heil zu werden und all die Scherben, in welche wir aufgrund unserer reduktionistischen, empirischen Weltsicht zerbrochen sind, wieder zusammenfügen.

Ausblick und Einführung in die Kapitel

Wir werden anfangen, erneut zu lernen, wie wir in immer größeren Sphären von Prozessen in unserer Welt und in uns selbst teilnehmen und mitwirken. Wir werden erkennen, wie wir Möglichkeiten erlernen können, diese aus unseren Erfahrungen geborene Weisheit zu teilen – angeleitet von unseren einzigartigen Erfahrungen durch unser Teilnehmen.

All diesem folgt:

Postskriptum

Und – was die Männer betrifft

Letztlich ist es das, was wir verwerfen und verleugnen, was uns deformiert – nicht, wer wir sind oder was wir wissen und erfahren.

Kontaktinformationen

Ich habe Informationen darüber eingefügt, wie Sie mich kontaktieren und mehr über die Leben-im-Prozess-Heilungsarbeit erfahren können, die ich weltweit an- biete. Diese Arbeit erleichtert das Heilen von persönlichen und kulturellen Verletzungen, die Genesung vom Suchtprozess und das Lernen, in einem neuen Paradigma zu leben.

Es wird eine lange Zeit in Frieden und Wohlstand kommen - und sie wird eingeleitet von den Frauen

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