Читать книгу Märchenaugen - Annette Bethmann - Страница 11

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7. Gute Nacht Geschichten

Also dachte ich an meine letzten Worte, öffnete den rosa Vorhang in ihrem kleinen Mädchenzimmer und sagte:

„Erinnert euch an die Wünsche“

und meine Kleinste erwiderte sofort:

„Sie konnten sie mit den Augen in den Himmel schicken zu den Sternen!“ Und ich blinzelte beiden zu und meinte:

„Wollen wir es auch versuchen?“

und die Mädchen nickten und sahen mit ernsten Augen in den Himmel und schickten ihre Wünsche in das Dunkle Blau hinaus.

In meinem Herzen flackerte ein kurzer Schmerz auf. Ein Schmerz, wie ein kurzes Stechen, und schon Gewissheit, dass sie es gespürt hatten, dass meine Kinder es spürten, was die ganze letzte Zeit mit mir los gewesen war – sie hatten mich alle so oft weinen gesehen. Wie eine unsichtbare Nabelschnur, die zwischen uns war, weil sie es so genau wussten.

Und beide schickten sehr ernst und verständnisvoll wahrscheinlich denselben Wunsch in die Sterne:

„Lass die Mama wieder lachen und glücklich sein!“

Keine Zeit zu weinen! Ich wischte mir kurzerhand eine Träne weg und erzählte weiter.....

…..nun war es aber so, dass seit langer Zeit ein Fluch auf dem ganzen Königreich lag. Es war als hätte jemand dem Prinzen Can einen Schleier über die Augen gelegt, damit er nicht mehr erkennen konnte, was gut und was böse war. Und so war er ein schlechter Herrscher geworden. Seine Untertanen suchten keinen Rat mehr bei ihrem Prinzen sondern sie lebten in Furcht und Angst....

Mit diesem Fluch hatte ihn eine Hexe belegt. Und das kam so.

Es passierte auf einem seiner Ausflüge. Der Prinz besaß einen wunderbaren schwarzen Hengst mit voller Mähne und stolzem Schritt, mit dem er jeden Tag auszureiten gewohnt war. Dieser Hengst war so stolz und schön, dass er tänzelte und die Nüstern blähte um auch wirklich zu zeigen, dass er eines Prinzen Pferd war. Manchmal bäumte er sich auf und wirbelte nur auf den Hinterhufen im Kreis, damit jeder den Atem anhielt. Es gab die Legende, dass dieser Hengst mit dem Namen „Atesh“, was so viel wie Feuer heißt, schnell genug sei, den Prinzen in Windeseile durch die Zeit tragen zu können.

Nun auf einem seiner Ausritte, kam der Prinz an einen Platz in einem kleinen Dorf vorbei und weil es ihn und sein Pferd dürstete ritt er zum Brunnen. Als er näher kam, sah er ein wunderschönes junges Mädchen mit langen blonden Haaren und wunderschönen Augen. Er bat um Wasser und sie reichte ihm einen Krug und tränkte auch das Pferd. Sie war sehr schlank und in ein einfaches helles Kleid gehüllt, aber er konnte deutlich ihre schöne Gestalt darunter erkennen. Als sie sich dem Hengst näherte ,um im den Hals zu tätscheln, da spürte er wie sein Herz anfing lauter zu klopfen. Sie hob den Kopf und ein Lächeln umspielte ihre Lippen und alles an ihr wirkte so unschuldig. Ihre blauen Augen lächelten ihn an und er blickte tiefer und immer tiefer hinein, und war mit einem Mal gefangen, in ihrem Blick.

Da nahm er sie mit auf seinem Hengst nach Hause und wie es in jedem Märchen so ist, heiratete er sie und machte sie zu seiner Frau. Das große Fest und die Feierlichkeiten dauerten 7 Tage und 7 Nächte.

Was der Prinz aber nicht wusste, war etwas Anderes.

Das Wasser, welches er getrunken hatte, war von einer Hexe vergiftet worden, und dieses Gift hatte seinen Blick getrübt und war bis in sein Herz hinein gedrungen. So hatte er nicht erkennen können, dass die Hexe ihm und seiner Eva bis an seinen Hof gefolgt war.

Und mit der Hexe kamen weitere Wesen, Wesen die sich zu unrecht als seine Freunde und Berater ausgaben, Wesen denen er vertraute und sein Blick wurde immer trüber und trüber.

Und er vergaß dadurch sich um sein Königreich zu kümmern, seinen Untertanen Recht zu sprechen und mit weisem Rat zur Seite zu stehen. Er vergaß mit seinem geliebtem schwarzen Hengst auszureiten, seine Jagdhunde lagen gelangweilt vor den Kaminen und allmählich wurde es im Königreich immer ruhiger und die Zeit schien immer langsamer zu gehen.

Unter den Soldaten aber gab es einige, die meinten sie sollten rebellieren, und den Prinzen stürzen, sie wollten mit Gewalt alle anderen auf ihre Seite bringen. Es gab Ungerechtigkeiten unter den Untertanen, es gab Unruhen und kleine Kriege! Allmählich veränderte sich das einst so wunderbare, schöne Königreich, es wurde schmutziger, die Untertanen legten keinen Wert mehr darauf in einer schönen Umgebung zu leben. Es wurde unfreundlicher, sie stritten wegen der kleinsten Kleinigkeiten und es legte sich ein Dunst, wie eine Art dicker Nebel über dieses Königreich.

Dieser Dunst war der Schleier vor den Augen des Prinzen, denn die Hexe hatte ihm einen dichten Schleier vor die Augen gelegt, damit er nicht sehen konnte, was in Wahrheit draußen vor seiner eigenen Tür los war...

Mhm, ganz gebannt starrten mich meine beiden Mädchen an. Weiter – ja morgen und jetzt schlafen. Ich hüllte beide in ihre Kuscheldecken und gab jeder noch einen Kuss. Dann machte ich das Licht aus und ging nach unten in meine Küche. Mein Abwasch wartete.

Märchenaugen

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