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Prolog

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Dienstag, 14. April

Der Wind fuhr durch Nicos Haare, als er schwungvoll mit seinem Fahrrad an einer wenig befahrenen Kreuzung abbog. Der Siebzehnjährige hatte einen langen Schultag hinter sich und konnte es kaum erwarten, mit schnellen Tritten seinem Zuhause näherzukommen. Mit den Gedanken weit weg, fuhr er durch die vertrauten Straßen, bis seine Fahrt in der nächsten Kurve ein abruptes Ende nahm.

»Fuck«, murmelte Nico. Er hatte einen Fußgänger übersehen, der vor ihm die Straßenseite wechseln wollte, und lag nun neben diesem unter seinem Fahrrad begraben auf der Straße. Ein stechender Schmerz schoss durch sein Bein und er spürte, dass sein rechtes Knie aufgeschürft war. Ein kurzer Blick genügte, um zu erkennen, dass es dem Typen, den Nico eben über den Haufen gefahren hatte, ähnlich zu gehen schien.

»Alles okay?«, fragte dieser, während er sich aufrappelte und den Schmutz von seiner Hose klopfte.

Erstaunt über die besorgte Stimme hob Nico seinen Kopf, ein kurzer Blick in die dunkelbraunen Augen seines Gegenübers ließ ihn seine Antwort vergessen. Nie zuvor hatte er Augen in einer solchen Farbe gesehen, dieses tiefe Dunkelbraun war so warm, so voller Geborgenheit. Erst als er einen verwirrten, leicht irritierten Ausdruck in diesen Augen wahrnahm, räusperte Nico sich und spürte, wie er errötete.

»Ja, alles okay. Sorry, dass ich dich umgefahren habe. Ich hätte besser aufpassen sollen.« Nicos Stimme klang krächzend, als er die ausgestreckte Hand des jungen Mannes ergriff und sich aufhelfen ließ. Er schätzte das Alter seines Gegenübers auf achtzehn oder neunzehn Jahre.

Verlegen standen die beiden voreinander.

»Egal, ist ja nichts Schlimmes passiert, manchmal vergisst doch jeder, worauf er sich konzentrieren sollte.«

Die kurzen, in alle Richtungen abstehenden wasserstoffblonden Haare faszinierten Nico so sehr, wie es die dunkelbraunen, fast schwarzen Augen seines Gegenübers taten. Obwohl er der Größere der beiden war, fühle Nico sich klein und hilflos.

Stumm standen sie voreinander und schienen vergessen zu haben, dass sie sich mitten auf der Straße befanden. Nico kam es so vor, als würde die Zeit für einen Moment langsamer vergehen. Ihm war klar, dass sie nicht für immer auf der Straße stehen bleiben konnten, aber er wusste nicht, was er sagen sollte, um die Stille zwischen ihnen zu durchbrechen. Am liebsten hätte er seinen Gegenüber nach dessen Namen gefragt, um wenigstens irgendetwas über ihn zu wissen, doch er brachte kein einziges Wort über die Lippen.

»Also ... ähm ... ich muss dann mal weiter.«

Der Blonde kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf, ließ seinen Blick kurz durch die Gegend wandern, bevor er wieder auf Nico liegen blieb. Er lächelte.

»Nochmal sorry«, meinte Nico leise und konnte nicht verhindern, dass sich auch auf seinem Gesicht ein leichtes Lächeln ausbreitete.

Für einen weiteren Moment standen sie voreinander und schauten sich stumm an, bevor Nico nach seinem Fahrrad griff und den Bann zwischen ihnen brach. Ein verlegenes Grinsen diente als Verabschiedung, ehe sie erneut ihrer eignen Wege gingen. An der nächsten Straßenecke drehte Nico sich noch einmal um, doch der Blonde war bereits aus seinem Blickfeld verschwunden.

Nico & Silas - falling for you

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