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7 Der einsame Weg zum großen Berg des Nordens Über den Höllenstieg von Osten auf den Brocken

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Der großartige, unbekannte Aufstieg von Osten führt durch weithin urige Waldszenerien. Nur im unvermeidlichen Straßentreten des Gipfelbereichs bedeutet er eine Härteübung, aber damit versöhnen in diesem Teil des Aufstiegs die weiten Ausblicke, die auch im Abstieg über die elf Kilometer lange Strecke noch einmal zu genießen sind.


Tourencharakter

Zwar einige Strecken Straße, aber auch lange auf kleinen Naturwegen und wegen der Mühen allemal – mit Ausnahme der Brockenkuppe und der Brockenstraße – mit übersichtlichem Publikum. Bestens geeignet als autofreie Wanderung; mit dem Erdgasbus lässt sich eventuell die Strecke um zweimal drei Kilometer kürzen.

Ausgangs-/Endpunkt

Bahnhof Steinerne Renne an der Hauptstrecke der historischen Harzer Schmalspurbahn (HSB)

Anfahrt

Auto: Von der Talstraße in Hasserode abzweigend bis zum Bahnhof. Bahn/Bus: Bahn bis Wernigerode, dann weiter mit der HSB (www.hsb-wr.de; www.wvb-gmbh.de); an bestimmten Wochentagen im Sommer fährt auch ein Erdgasbus auf der Strecke Ilsenburg–Plessenburg–Steinerne Renne–Drei Annen.

Einkehr

Gaststätte Steinerne Renne, am Brockengipfel und in Wernigerode

Karte

Besonders empfehlenswert ist die mit dem Harzklub erstellte Karte »Wandern im Ostharz« (1:50 000) der LGN Niedersachsen (siehe auch www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de).

Information

www.nationalpark-harz.de; www.sachsen-anhalt-tourismus.de; www.harztourist.de


Über den Höllenstieg Vom Bahnhof Steinerne Renne folgen wir dem gut ausgeschilderten und erst einmal gar nicht vergessenen Steig, zuletzt originell über die bei Nässe glitschglatten Blöcke südlich entlang vom Bach, zur Gaststätte »Steinerne Renne«. Die steht mit ihrem Gastraum spektakulär direkt oberhalb der Passage des Baches, wo dessen Wasser über Granitplatten zu Tale schießen und wo auch eine Brücke hinüberführt.

Von der Gaststätte steigen wir steil hinauf zur Forststraße und gehen auf dieser westwärts. An Häusern und einer Straßenabzweigung vorbei erreichen wir die breite Eschwegestraße (Haltestelle Erdgasbus). Dieser folgen wir 200 Meter nach links, in Richtung Drei-Annen-Hohne, dann zweigen wir nach rechts, westwärts, ab. Auf der festen Straße gehen wir an frisch baumbefreiten Flächen vorbei bis zu einer deutlichen Biegung nach rechts. Hier beginnt der eigentliche Höllenstieg: Ein schmaler Weg führt geradeaus weiter zu einem kleinen Moor. Wir gehen nach links um das Moor herum und steigen dann im vom Käfer eindrucksvoll gemeuchelten Fichtenwald in per Säge passierbar gewordenem Zickzack steiler an zu einer markanten kleinen Granitklippe mit einer kompakten, schräg gestellten Felsplatte und weiter hinauf zu einem ersten, etwa horizontalen Forstweg. Diesen überschreiten wir und wandern im Wald steiler hinauf zum zweiten Hangweg, der ebenfalls überschritten wird.


Der Brocken von der Kapellenklippe

Der Pfad leitet nun neuerdings etwas weiter rechts, nördlich, zuerst in einer Art von grasiger Rinne weiter empor, eventuell improvisiert um neu gefallene Bäume herum, zu einem flachen Bergsattel (links die Kapellenklippe). Von hier führt nach rechts im toten Wald ein hübscher schmaler Weg hinauf zu den Brockenkindern und danach links an einer Skihütte vorbei steil hinab zum Bergsattel Brockenbett (hierher auch ohne zusätzlich Steigung und banaler vom Sattel geradeaus weiter und dann rechts auf dem breiten Glashüttenweg).

Zum Brockengipfel und zurück Leider ohne zulässige asphaltfreie Alternativen wandern wir von hier auf der Brockenstraße weiter. Sie wurde vom Landkreis erst kürzlich und teils mit Verwendung ortsfremder Steine als Kontrastprogramm zum Nationalpark klotzig ausgebaut und führt am urigen Wald der Nationalpark-Kernzone vorbei, gelegentlich mit Ausblicken zum Winterberg und Wurmberg, südseitig um die Kuppe der Heinrichshöhe herum.

Kurz vor der Bahnlinie mündet von links her, von Schierke, der Aufstieg durch das Eckerloch und direkt an der Bahnlinie der von Torfhaus heranführende Goetheweg. Nach Überquerung der Bahnlinie (mit dem immer wieder beliebten Fotomotiv der altehrwürdigen Züge) leitet die Brockenstraße zur nur mit vereinzelten Krüppelfichten ausgestatteten alpinen Matte der Gipfelkuppe. Nach Passieren des Bahnhofs und der übrigen Gebäude und allerlei Infotafeln und Gedenksteinen wird nach insgesamt 3,8 Kilometern ab Brockenbett der Brockengipfel erreicht.

Der Rückweg erfolgt auf der gleichen Route. Er erlaubt bei Bedarf noch den Besuch der Brockenkinder und der Kapellenklippe. Und weil in der Gegenrichtung die Landschaft doch deutlich anders aussieht und auch der fortgeschrittene Tag und damit die Beleuchtung und die Farben schon wieder anders sind, schenkt auch der Abstieg neue Eindrücke.

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