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Liberale haben es in Österreich schwer, aber trieben Ethik voran

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Das Liberale Forum intensivierte die politische Diskussion über Ethik, allen voran Heide Schmidt: „Ich möchte, dass man dem jungen Menschen in einem Ethik- und Religionenunterricht verschiedenste Werte, verschiedenste Religionen vermittelt“, so in einem Streitgespräch mit Schulbischof Krätzl. Die Linie des Liberalen Forums war nicht ganz eindeutig. Gemäß dem Parteiprogramm des Steirischen Liberalen Forums aus dem Jahre 1997 sei „eine Art Wahlpflicht zwischen dem konfessionellen Religionsunterricht und einem konfessionell neutralen Ethikunterricht einzuführen (in den übrigens Religionslehrer durchaus eingebunden werden können)“.37 Ein Zugeständnis, um den Nimbus der Kirchenfeindlichkeit loszuwerden? Im Handout „Die Liberalen und der Religionsunterricht“ wurde befürwortet, dass sich SchülerInnen mit religiösen Inhalten auseinandersetzen. Christian Allesch, für den Inhalt verantwortlich, hielt aber dafür, konfessioneller Religionsunterricht solle „kein Pflichtfach“ sein, und stellte die Vision in den Raum: „Langfristig ist anstelle des konfessionellen Religionsunterrichts die Einrichtung eines Unterrichtsfaches anzustreben, in dem Fragen der Lebensgestaltung, Ethik und Religion unter Mitwirkung der Kirchen behandelt werden.“38 LER hat sich ja im Bundesland Brandenburg ausgezeichnet bewährt.39 Ab Herbst 1998 stand die offizielle Parteilinie fest: „Die Installierung des Ethikunterrichts fordert die liberale Bundessprecherin Heide Schmidt. Konfessioneller Unterricht sollte als Freifach angeboten werden.“40 Ein Jahr später scheiterte das Liberale Forum bei der Nationalratswahl. Liberalismus findet in Österreich nach so langer Prägung durch katholische Kirche und Monarchie kaum fruchtbaren Boden.

Der Ethikunterricht in Österreich

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