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DIE ERSTEN SIEDLUNGEN

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Trotz der feierlichen Inbesitznahme durch die Spanier ist von ihrer Macht wenig geblieben. Sie wurden bald von den ständigen Überfällen der erbitterten Indianer aus Guyana vertrieben. Doch längst nahmen Franzosen und auch Holländer und Zeeländer regelmäßig Kurs auf die Küste von Guyana. Mit dem niederländischen Generalpatent von 1614 erhielt jeder, der fortan einen neuen Hafen, eine Passage oder einen Ort entdeckte, das Recht, dieses für vier Jahre unter Ausschluss anderer zu verwalten. Dauerhafte Niederlassungen gab es damals aber noch nicht. Erst Mitte des 17. Jahrhunderts fassten die Europäer in Guyana Fuß. Kapitän Maréchal, begleitet von 60 Engländern, siedelte sich 1630 am Suriname-Fluss an. Von dieser Landnahme ist historisch nichts weiter überliefert. 1643 gründete man in Rouaan eine Gesellschaft zur Kolonisierung von Suriname. Ein gewisser Poncet Brétigny setzte sich an die Spitze einiger Glücksritter und ließ sich an der Küste nieder. Doch sie machten sich so vieler Gräueltaten an den Indianern schuldig, dass sie schließlich vertrieben oder getötet wurden. Den nächsten Versuch wagte einige Jahre später eine andere französische Gesellschaft mit dem Aussenden von 800 Kolonisten. Doch auch dieses Mal führte es zu keiner dauerhaften Besiedlung.

Auf die Franzosen folgten die Briten. Lord Willoughby, der Baron von Parham, rüstete 1650 auf eigene Kosten ein Schiff mit dem Bestimmungsziel Guyana aus. Die Eingeborenen empfingen die Engländer freundlich, weil sie als friedfertige Kaufleute auftraten. Doch recht bald zeigte sich, dass diese vorgeblichen Pazifisten in Wahrheit hartherzige Soldaten waren, die die Indianer dank besserer Waffen in die Wälder trieben. Zügig errichteten sie wehrhafte Forts, um sich vor den Überfällen der verbitterten und betrogenen Eingeborenen zu schützen. Baron von Parham selbst kam 1652 nach Suriname, um die Leitung der neuen Kolonie zu übernehmen. Lange blieb er nicht, weil er zum Generalgouverneur der Westindischen Inseln ernannt wurde. Nach seiner Abreise nach Barbados wurde ein Mann namens Ruff mit der Verwaltung von Suriname betraut. So hatte Europa in Suriname Fuß gefasst, die Herrschaft war gefestigt und das Leben dort für immer ein anderes.

Dieser Zustand wurde 1662 zudem per Gesetz mit einer Schenkungsurkunde von Karl II. bekräftigt. Land und Küste von Suriname wurden Sir Charles Willoughby, Baron von Parham, und Laurens Hide, Graf van Clarendon, und deren Nachkommen und Rechtsnachfolger übereignet.

Unter der englischen Verwaltung wuchs die Zahl der Weißen in Suriname rasch. Vor allem Juden aus Cayenne ließen sich 1664 unter der Führung von David Nassy in Suriname nieder. Willoughby stellte sie in Recht und Freiheit mit den Briten gleich. Unter der Knute der Engländer legten rote und schwarze Sklaven in kürzester Zeit über 60 Zucker- und Tabakplantagen an. Die schwere Arbeit in der tropischen Hitze war unbeschreiblich anstrengend und kostete vielen Sklaven das Leben. Andere trösteten sich in ihrem Elend mit Feuerwasser, das in jenen Tagen von den Weißen zum ersten Mal eingeführt wurde. Die Anzahl der gebürtigen Surinamer nahm rapide ab, manche zogen sich in die Wälder zurück und versuchten ab und an vergeblich, die Fremden zu vertreiben. Auch die schwarzen Sklaven wurden von Krankheiten heimgesucht oder starben an Erschöpfung. Doch keine Sorge. Die Sklavenhändler sorgten für regelmäßigen Nachschub. Der Menschenhandel blühte!

Wir Sklaven von Suriname

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