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Kapitel 3

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Als sie weit genug von der Stadt entfernt waren, verlangsamten die beiden Männer die Gangart ihrer Pferde und hielten schließlich an.

Das Halbblut rutschte aus dem Sattel und ging auf seinen Retter zu.

"Schätze, Sie sind gerade zur rechten Zeit in dieses Nest gekommen ? sonst würde ich jetzt an diesem Strick baumeln ..." Mit einer einzigen Bewegung löste Sakima den Rest des Seils, der noch immer um seinen Hals hing. In weitem Bogen warf er ihn fort. "Weiß gar nicht, wie ich Ihnen das jemals danken kann, Mister ..."

"Ich heiße Bill!", grinste der Blonde und streckte seine Rechte vor. "Den Mister lassen wir in Zukunft weg, einverstanden?"

Sakima nickte erfreut, stellte sich vor und drückte seinem Retter fest die Hand.

"Wieso hast du mir geholfen, Bill?", wollte der Halbindianer wissen. "Bist du ein Sheriff oder ein Marshal ..."

"Nein!", gab der Blonde lachend zurück. "Ein Sternträger bin ich ganz bestimmt nicht ..."

"Das klingt gerade so, als wärst du nicht gut auf das Gesetz zu sprechen", grinste Sakima, "und das kann ich eigentlich nicht glauben.“

"Und wieso nicht?"

"Erstens siehst du nicht aus wie ein Outlaw, und zweitens hättest du dann sicher nicht dein Leben für mich riskiert. Für einen Fremden, dessen Schicksal dir schließlich egal sein kann ..."

"Ein richtiger Menschenkenner, was?", fragte Bill belustigt, während er aus seiner Satteltasche etwas Proviant holte. "Magst du auch was, Sakima? Hab' noch ein paar Stück Trockenfleisch über. Besser als nichts."

Der Halbindianer nahm dankend an und schob sich ein Stück in den Mund. "Du hast meine Frage noch nicht beantwortet!", erinnerte er seinen neuen Freund nach einiger Zeit, als dieser keine Anstalten machte, von sich aus mit der Sprache herauszurücken. "Wieso hast du mir geholfen?"

"Ist das wirklich so wichtig?"

"Ich wüsste es jedenfalls gerne ..."

"Also gut!", entschloss sich Bill dann zu einer Antwort. "Ich hatte mal einen Bruder. Er war wesentlich jünger als ich und lebte zusammen mit seiner Frau friedlich auf einer Ranch. Doch eines Tages kamen Männer, zündeten sein Hab und Gut an, töteten Mary und schleppten ihn davon ..."

"So etwas!", keuchte Sakima und biss die Zähne zusammen. "Warum haben die Kerle das getan?"

"Weil man ihn verdächtigte, an einem Banküberfall beteiligt gewesen zu sein, bei dem es drei Tote gab. Das war der Grund!", fuhr der blonde Reiter bitter fort. "Obwohl mein Bruder mit der ganzen Sache nicht das Geringste zu tun hatte ..."

"Und dann?"

"Die Männer machten kurzen Prozess mit ihm. Ohne Verhandlung ? ohne Richter. In ihren Augen war er schuldig, und das genügte. Sie hängten ihn an den nächsten Baum.“

„Diese Halunken! Wieso können Menschen nur so sein?“

"Darauf kann ich dir leider keine Antwort geben, Sakima! Aber seit jenem Tag habe ich mir geschworen, dass ich das Unrecht bekämpfen werde, wann immer ich es sehe. Heute hatte ich das erste Mal Gelegenheit dazu, einem Unschuldigen aus der Patsche zu helfen. Für mich war es selbstverständlich, dich vorm Hängen zu bewahren. Deshalb will ich auch von Dank nichts wissen."

Sakima sagte nichts. Eine unangenehme Stille herrschte.

"Mach nicht so ein trauriges Gesicht!", rief Bill plötzlich und klopfte dem Halbblut auf den Rücken. "Du wolltest ja unbedingt meine Story hören ? und jetzt vergiss alles, was dich bedrückt. Du bist ein freier Mann! Das allein zählt, sonst nichts!“

Tod dem Halbblut

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