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2Stille Fahrt durch den Ebersberger Forst

Zum einen ist es die einsame, beschauliche Fahrt durch eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands, die der Tour ihren Stempel aufdrückt. Zudem bietet der Wildpark Poing ein nachhaltiges Erlebnis: Besonders in Europa heimische Wild- und Haustiere leben hier. Er ist eine der bekanntesten und beliebtesten Freizeitattraktionen dieser Gegend.


Route

Eglharting – Forsthaus Diana (km 6,2) – Forsthaus St. Hubertus (km 8,0) – Anzing (km 16,3) – Wildpark Poing (km 21,8) – Anzing (km 27,3) – Eglharting (km 35,7)

Verkehr

Außer in Anzing und Poing nur wenig Verkehr oder ganz verkehrsfrei

Steigungen

Gesamte Strecke meist eben mit einigen leichten, fast unmerklichen Steigungen. Markantere Anstiege (0,5 km) nur zwischen Anzing und Poing

Wegezustand

Im Forst Schotterwege/-straßen, vereinzelt mit losem Schotter. In und um Anzing und Poing Asphaltstraßen

Ausgangspunkt

Bahnhof in Eglharting (S4)

Anfahrt

Auto: Von München über die B 304 bis Eglharting (ca. 25 km, 45 Min.). Bahn: S4 Richtung Ebersberg bis Haltestelle »Eglharting« und von dort zurück (ca. 30 Min.; Fahrradmitnahme möglich)

Einkehr

Ebersberger Forst: Forsthaus St. Hubertus (B): Tel. 08092/857 99 96; Anzing: Kirchenwirt: Tel. 08121/30 33

Tourist-Info

Landratsamt Ebersberg: Tel. 08092/823-0, www.tourismus-ebersberg.de; Gemeinde Poing: Tel. 08121/97 94-0, www.poing.de


Streckenbeschreibung

Vorbemerkung: Da im Wald normalerweise markante Orientierungspunkte rar sind, empfiehlt sich die Mitnahme eines Radltachos, der für relativ wenig Geld zu erstehen und leicht anzubringen ist. Der kleine Alleskönner führt Sie sicher durch das Wege-Wirrwarr des Waldes.

Abschnitt Eglharting – Poing. Die ersten Meter der Tour führen auf die Nordseite des S-Bahnhofs Eglharting und von dort auf dem Forstweg zum Waldrand. Direkt nach dem Gatter biegen wir rechts ab (Schilder »Forsthaus Diana«). Sogleich umfängt uns der schattige Mischwald mit riesigen Baumexemplaren und seiner für große Wälder typischen Stille und Einsamkeit. Nach knapp einem Kilometer stößt man auf eine quer verlaufende Forststraße. Dort geht es erneut rechts und nach 100 Metern links (Schild) auf Schwaberwegen Hauptgeräumt, auf dem wir knapp 1 Kilometer bis zu einer großen Kreuzung (kleines rotes Signaldach) bleiben. Die rechte Abzweigung (Reitöster-Geräumt) bringt uns zum Forsthaus Diana, wo noch einer der letzten Köhler Bayerns tätig ist und dort auch seine Grillkohle verkauft.

»Man muss schon etwas fahren, um nach Poing zu kommen – aber einmal da, befindet man sich in einem sehr liebenswerten Park. Man kann den Tieren sehr nahe kommen, sie füttern, und man spaziert nebenbei angenehm durch die Natur.«

Marie K. aus Garching bei Tripadvisor

100 Meter nach dem Forsthaus folgen wir links für gut 400 Meter dem Töring-Geräumt, schwenken dann rechts auf den Herdgassen-Geräumt ein, der nach 1,7 Kilometer nach Norden abbiegt und nun in gerader Linie zum Forsthaus St. Hubertus verläuft. Ein großer, gemütlicher Selbstbedienungs-Biergarten verführt uns dort zur Einkehr.

Wir nehmen zur Weiterfahrt das direkt am Biergarten vorbeiführende Sträßchen Richtung Westen, das sogleich in die breite, verkehrsarme Forststraße nach Anzing einmündet, und haben nun eine ziemlich lange und mit der Zeit etwas eintönige Etappe vor uns. Durch losen Schotter und die holprige Oberfläche ist die Straße nicht besonders angenehm zu radeln und für Rennräder schon gar nicht geeignet. Nach längerer Fahrzeit erreichen wir den Rand des Ebersberger Forsts und wenig später das Dorfzentrum von Anzing. Der Tacho steht hier bei Km 16.

Wieder hinaus geht es nach Norden über die Autobahnbrücke und direkt danach links ab Richtung Lindach. Am Südrand des Weilers fährt man eine kurze Links-rechts-Kurve und radelt wieder hinaus Richtung Poing. Durch den Neubau einer Straße zwischen Anzing und Poing hat sich die Streckenführung nach Poing in diesem Bereich verändert. Man überquert zuerst die neue Straßenbrücke, biegt unmittelbar danach rechts ab und radelt nun nach Unterquerung der Brücke für knapp 500 Meter an der Straße entlang. Dann biegt der Weg in den Wald ab und führt als Lindacher Weg schließlich nach Poing, wo man über Kampenwandstraße und Osterfeldweg zum Eingang des Wildparks Poing gelangt.

Abschnitt Poing – Eglharting. Der Rückweg bis Anzing ist bekannt. Dort geht es auf Höger- und Zornedinger Straße in gerader Linie nach Süden hinaus und an der Rechtskurve der Staatsstraße geradeaus auf der Eglhartinger Straße zum Ebersberger Forst. Die nächsten 6 Kilometer führen nun wieder verkehrsfrei und menschenleer im reizvollen Mischwald des Forsts nach Süden bis an die Bahnlinie in Eglharting. Wir biegen direkt davor links ab und gelangen auf einem Wiesenweg zurück zur S-Bahnstation in Eglharting.

Sehens- und Wissenswertes

Ebersberger Forst: Mit 90 Quadratkilometern eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Der Forst ist Lebensraum von Rot- und Damwild, Mufflons und Wildschweinen. Kernstück ist der umzäunte Wildpark Ebersberg. Die wichtigsten Anlaufpunkte im Forst sind das Forsthaus St. Hubertus, die Hohenlindener Sauschütt mit Naturerlebnispfad sowie die Ludwigshöhe mit Aussichtsturm.

Forsthaus Diana: Einen Namen hat dieses einsame Haus mit seinen Treppengiebeln durch eine Köhlerei, die seit 1980 dort betrieben wird. Es geht darum, aus Holz Grillkohle zu gewinnen, die man dort auch kaufen kann. Der Arbeitsvorgang dauert rund eine Woche.

Wildpark Poing: Gemäß Homepage des Wildparks wurde der Park 1959 gegründet und gilt als wildreichster in Deutschland. 570 000 m2 ist er groß und Lebensraum für heimische Haus- und Wildtiere; dazu gehören neben Rot-, Dam-, Reh-, Muffel- und Schwarzwild in freier Wildbahn auch Wolf und Luchs sowie Teichanlagen, Fischbecken, Feuchtbiotope und Vogelvolieren. Ein Rundweg an den Gattern vorbei ist 4 Kilometer lang und bietet die Möglichkeit, Tiere wie Hirsche, Schafe, Ziegen oder Ponys zu streicheln oder zu füttern. Während sich Erwachsene auf einer Picknick-Wiese mit Kiosk ausruhen können, tummeln sich die Kinder auf einem Wasserspiel- und Abenteuerspielplatz oder in einem Westernfort. Offen ist der Park im Sommer von 9-17, im Winter von 9-16 Uhr.


Schönes Ausflugserlebnis: gemächlich den Ebersberger Forst zu durchqueren und gedanklich bei der nächsten Einkehr zu sein


Das Forsthaus Diana, früher Wohnhaus für Jäger, heute Standort einer Köhlerei


Das Forsthaus St. Hubertus mit Restaurant und schönem Biergarten, umstanden von alten Baumriesen


Ein Biber genießt die warme Mittagssonne.


Ein Wolf sonnt sich in seinem Gehege.

Tipp des Tages

Wussten Sie, dass im Wildpark Poing seit März 2007 auch die Braunbärin Mia mit ihrem Nachwuchs Maja, Mette und Molly beheimatet ist, und zwar in einem 30 000 m2 großen Freigehege. Allerdings sind die Bärenjungen inzwischen so groß wie ihre Mutter. Sie freuen sich über Ihren Besuch ebenso wie die Luchs- und die Wolfsfamilie.

Radlbuch: Das Radlbuch Oberbayern.

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