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4»Altbaierischer« Charme um Tuntenhausen

Wenn man Altbayern nicht nur rein geografisch sieht, sondern auch als Ausdruck bäuerlich geprägter Landschaft, unverfälschter Lebensart und traditionsbewusster Volksfrömmigkeit, dann ist die Tuntenhausener Gegend ein Musterbeispiel. Gegenpol ist die prächtige Abteikirche in Rott. Dazwischen bieten sich hinreißende Ausblicke mit Gebirgskulisse.


Route

Ostermünchen – Tuntenhausen (km 2,7) – Ellmoosen (km 13) – Tattenhausen (km 20,7) –Friesing (km 26) – Rott am Inn (km 32) – Dettendorf (km 37,2) – Ostermünchen (km 41)

Verkehr

Von Rott nach Dettendorf etwas mehr Verkehr, sonst überwiegend verkehrsarm bis ganz verkehrsfrei.

Steigungen

Gesamtlänge 5,2 km, davon 1,8 km stärker ansteigend. Häufige aber meist leichte Anstiege, steiler nur vor Geharting und Rott.

Wegezustand

Alle Straßen und Wege gut befahrbar, nur der Schotterweg nach Frauenöd mit gröberem Belag.

Ausgangspunkt

Bahnhof Ostermünchen

Anfahrt

Auto: Staatsstraße 2079 über Glonn bis Hohenthann, dann Staatsstraße 2089 bis Beyharting, dort links Staatsstraße 2358. Ca. 48 km, Fahrzeit ca. 1 Std.; Bahn: Mehrmals täglich München–Ostermünchen (direkt) und zurück. Fahrzeit ca. 40 Min. Fahrradmitnahme möglich.

Freibäder

Tuntenhausen; Rott am Inn Nord

Tourist-Info

Tuntenhausen, Tel. 0 80 67/90 70-0, www.tuntenhausen.de Rott am Inn, Tel. 0 80 39/90 68-0, www.rottinn.de


Streckenbeschreibung

Abschnitt Ostermünchen–Jakobsberg. Vom Bahnhof radelt man an den Schienen entlang Richtung Ortsmitte und unterquert dann die Bahn Richtung Berg. 300 Meter danach geht rechts ein Asphaltsträßchen ab (Schild Fußweg Tuntenhausen), das uns in reizvoller Landschaft nach Tuntenhausen bringt – im Blick die Alpenkette wie auch die Doppeltürme der Tuntenhausener Kirche. Nach Besichtigung der Kirche verlassen wir den Wallfahrtsort wieder, und zwar auf der Hilpertinger Straße. Wenn wir 2 Kilometer in die weite Wiesenlandschaft hinausgeradelt sind, geht es rechts nach Emling, von dort rechts weiter durch Wald und Wiesen zur Straße Tuntenhausen–Bad Aibling und dann nach kurzem Links-/Rechtsschwenk hinunter nach Schmidhausen. Im Dorf links fortsetzend sind wir einen Kilometer danach im hochgelegenen Jakobsberg, von jeher bekannt für sein prachtvolles Alpenpanorama, aus dem vor allem das Kaisergebirge herausragt.

»Das stimmungsvolle bäuerliche Land um Tuntenhausen ist nie überlaufen und bietet eine oft betörende Alpensicht. Radeln dort macht Spaß, trotz mancher Steigung!«

Hanne Lorenz, Ottobrunn

Abschnitt Jakobsberg–Tattenhausen. Wir fahren weiter und kommen nach Fischbach. Dort geht links ein Sträßchen weg, das uns auf den nächsten 3 Kilometern echtes Genussradeln beschert. Dazu tragen parkartige Landschaft und betörende Gebirgssicht ebenso bei wie der Umstand, dass Autos oder Steigungen ausbleiben. In Holzhausen geht es gleich am Ortsrand rechts weiter bei unverändert attraktiven Rahmenbedingungen. 2 Kilometer danach empfiehlt sich ein kurzer Rechtsschlenker über Heimatsberg, dessen Aussicht fast noch eine Steigerung darstellt. Dann fahren wir hinunter zur Hauptstraße, überqueren sie und kommen nach Ellmoosen. Wenn das Dorf links durchquert ist, stößt man wenig später auf die Straße Bad Aibling-Rosenheim und setzt drüben bis Thann fort. Nun folgt das Finale dieser Etappe. Wir folgen am Ortsrand der halblinks abgehenden Straße Richtung Ostermünchen und biegen 700 Meter nach Ester rechts Richtung Tattenhausen ab. Auf dem Weg über Buchrain, Mühlbach und Thonbichl nach Tattenhausen zeigt sich wiederum eine anmutige Landschaft und vor allem eine hinreißende Alpensicht, besonders vor Thonbichl.

Abschnitt Tattenhausen–Rott am Inn. Die Route führt weiter nach Nordosten über Kirchsteig bis Heiming, wo wir links einschwenken Richtung Haidach. Vor uns liegt eine kurze Waldfahrt, bevor sich ab Berg die Landschaft wieder öffnet und weite Ausblicke bis zu den Bergen gestattet. Wir stoßen auf die von Schlechen kommende Straße und biegen links auf den Radweg ab. Direkt nach der Rottbrücke, also kurz vor der B 15, weist ein Schild nach links Richtung Geharting/Ranft. Nach dem Aufstieg bewegen wir uns in reizvoller, abgelegener Bauernlandschaft, wiederum mit guter Alpensicht. An der Querstraße hinter Ranft geht es zunächst 300 Meter rechts hinunter, dann aber wieder rund 400 Meter links hinauf über Stöbersberg nach Frauenöd. Diese Schotterstrecke ist ein bisschen ruppig, aber noch einigermaßen zu fahren. Kurz nach Frauenöd stoßen wir dann auf eine quer verlaufende Asphaltstraße, an der wir rechts abbiegen und nunmehr Rott am Inn ansteuern. Man erreicht den Ort über Ritzmehring und Dobl und nach abschließendem Anstieg.

Abschnitt Rott am Inn–Ostermünchen. Wir verlassen Rott Richtung Ostermünchen, nutzen für 2 Kilometer den Radweg und müssen dann mit der blanken Straße vorliebnehmen, die allerdings nur schwach bis mäßig befahren ist. Es folgt eine längere Waldfahrt, dann durchqueren wir Dettendorf und biegen danach rechts Richtung Eisenbartling ab. Nach Einmündung in die von Kronau kommende Straße geht es links hinauf nach Eisenbartling und nach dem Dorf mit prächtiger Alpensicht nach Ostermünchen zurück.

Sehens- und Wissenswertes

Ostermünchen: Pfarrkirche von 1504 mit reich ausgestatteten Altären aus dem 17. Jh.

Tuntenhausen: Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, seit rund 500 Jahren Wallfahrt und damit eine der bedeutendsten Altbayerns. 1630 Neubau der Kirche im Stil der Renaissance. Im Innern gefallen unter anderem der stattliche Hochaltar mit der thronenden Muttergottes (um 1548) und die figurenreiche Kanzel. Zu sehen außerdem eine Reihe qualitätsvoller Schnitzwerke und viele Votivgaben.

Rott am Inn: Ehemaliges Benediktinerkloster, um 1085 gegründet. Abteikirche 1763 von Johann Michael Fischer neu erbaut. Glanzvoller Rokoko-Innenraum, der zu den nobelsten Sakralräumen Bayerns gehört. Neben Stuck, Fresken und reich geschmückten Altären begründen vor allem die Figuren von Ignaz Günther den Ruhm der Kirche, so die Statuen Heinrichs II. und Kunigunde am Hochaltar sowie volkstümliche Plastiken an den Seitenaltären wie die Bauernheiligen Isidor und Notburga sowie Kardinal Petrus Damiani, über dem ein Putto mit Kardinalshut schwebt.


Die markanten Doppeltürme der Wallfahrtskirche Tuntenhausen vor der Bergkette mit Kampenwand und Hochgern


Thronende Muttergottes von 1548 auf dem Hochaltar der Wallfahrtskirche Tuntenhausen, seit Jahrhunderten Ziel unzähliger Wallfahrer


Die Bauernheiligen Notburga und Isidor von Ignaz Günther in Rott am Inn


Kardinal Damian von Ignaz Günther in der Abteikirche Rott am Inn

Einkehr

Tuntenhausen: Gasthof Schmid (T): Tel. 08067/262; Rott am Inn: Gasthof Stechel (B): Tel. 08039/12 25; weitere Gasthäuser in Tattenhausen und Dettendorf

Tipp des Tages

Radeln Sie zwischen Jakobsberg und Heimatsberg ganz bewusst und mit wachen Sinnen: Diese Strecke gehört zu den schönsten in Südbayern. Parkartige Wiesenlandschaft, hinreißende Alpensicht bis ins Karwendelgebirge und weit und breit weder Autos noch ernsthafte Steigungen.

Radlbuch: Das Radlbuch Oberbayern.

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