Читать книгу Radlbuch: Das Radlbuch Oberbayern. - Armin Scheider - Страница 14
Оглавление3 Gebirgspanorama im Grafinger Land
Die altbayerische Kulturlandschaft zwischen Ebersberg und Bad Aibling bietet eine Vielzahl an Aussichtspunkten mit betörendem Blick auf die Alpen – klare Sicht vorausgesetzt. Unsere Runde um Grafing enthält einige dieser Punkte und verläuft zudem in verträumter bäuerlicher Landschaft. Angesagt ist also beschauliches Radeln, fern von Lärm und Hektik.
Route
Ebersberg – Traxl (km 5,8) – Tegernau (km 10,8) – Aßling (km 16,8) – Hohenthann (km 22,6) – Alxing (km 31,4) – Nettelkofen (km 36,3) – Ebersberg (km 43)
Verkehr
In Ebersberg stark, in Aßling und um Bahnhof Grafing lebhaft, sonst nur wenig Verkehr.
Steigungen
Länge ca. 4,4 km, davon 1,9 km stärker ansteigend. Zwei markante Anstiege vor Hohenthann und Loitersdorf, sonst kurze Steigungen.
Wegezustand
Schotterstücke vor Hohenthann, im Brucker Moos und hinter Egglsee, dort auch schmaler Bohlenweg.
Ausgangspunkt
Bahnhof Ebersberg (S 4)
Anfahrt
Auto: Von München auf der B 304 über Haar und Zorneding. Ca. 35 km, Fahrzeit ca. 50 Min.; Bahn: S 4 München-Ebersberg und zurück in regelmäßigen Abständen. Fahrzeit ca. 50 Min., Fahrradmitnahme möglich.
Freibäder
Ebersberg: Klostersee
Tourist-Info
Ebersberg: Tel. 0 80 92/82 55-0, www.ebersberg.de Aßling: Tel. 0 80 92/81 94-0, www.assling.de
Streckenbeschreibung
Abschnitt Ebersberg–Tegernau. Vom gotischen Rathaus am Marienplatz radeln wir auf Sieghart- und Abt-Häfele-Straße durch den gepflegten Ortsteil Eggerfeld hinunter zur B 304, überqueren sie mit großer Vorsicht und folgen schräg gegenüber der Straße nach Oberndorf. Wenn wir das Dorf hinter uns gelassen haben, biegen wir bei schöner Aussicht rechts ab, passieren Rinding und erreichen wenig später Traxl. Dort schwenken wir neuerlich rechts ab, durchradeln weiter offene und sympathisch-bäuerliche Landschaft und bekommen nun ein zunehmend imposantes Alpenpanorama geboten. Zunächst geht es durch Baumberg, später am Weiler Haging vorbei, dann treffen wir in Tegernau ein.
Abschnitt Tegernau–Hohenthann. Nachdem wir in Tegernau beim Vogelsinger unseren Durst gelöscht haben, geht es weiter, auf den nun folgenden Kilometern mit Aussichtspunkten, die ein eindrucksvolles Gebirgspanorama präsentieren: Im Zentrum das Kaisergebirge, nach Osten die Chiemgauer Alpen und – bei sehr guter Sicht – die Berchtesgadener Alpen und nach Westen die Wendelsteinregion sowie die Schlierseer- und Tegernseer Berge. Ein erster Prachtblick bietet sich auf der Gersdorfer Höhe. Man erreicht sie, indem man von Tegernau aus das Dorf Eschenlohe anfährt und dort am markanten Rechtsknick Richtung Ast auf dem Feldweg links ein kurzes Stück vorfährt. Unten liegt das Rosenheimer Becken in seiner ganzen Ausdehnung. Weiter radeln wir aber Richtung Ast, wo sich in der offenen und reizvollen Landschaft das nächste Traumpanorama zeigt, nun mit dem markanten Kirchturm von Steinkirchen als i-Tüpfelchen. Von Ast aus geht es dann stets abwärts über Pörsdorf und Obstädt nach Aßling.
Wir verlassen den Ort nach Westen, biegen Richtung Bahnhof ab und kommen nach lang gezogener Steigung mit schönen Rückblicken auf Aßling nach Niclasreuth, dem dritten prachtvollen Aussichtspunkt. Auch hier kann man die Gebirgssilhouette im Einzelnen studieren. Nun fahren wir hinunter nach Thal, biegen dort nach rechts Richtung Reitstall Hinterholzer ab und müssen bei schönen Rückblicken Richtung Chiemgau zunächst 500 Meter stärkere Steigung überwinden. Dann treffen wir in Hohenthann ein.
Abschnitt Hohenthann–Ebersberg. Wir fahren nach Westen aus, können vor Bolkam wiederum die breite Alpenkette in ihrer ganzen Schönheit bewundern und sausen dann hinunter zum Weiler Weng. Von dort schwenken wir nach Norden ein, erreichen die Straße nach Glonn und fahren schräg gegenüber in den Weiler Nordhof ein, wo am nordöstlichen Rand ein Schotterweg in das Brucker Moos hinunterführt. Ein schöner Abschnitt dieser Tour, denn das Moos kann mit reizvoller Landschaft aufwarten und ermöglicht auch weite Ausblicke bis hinüber zur Alxinger Kirche. So treffen wir nach längerem Anstieg in Loitersdorf ein, nutzen hier das schmale, durch bäuerliche Landschaft führende Asphaltsträßchen über Hainza, Hamberg und Hüttelkofen und erreichen schließlich Alxing. Vergessen Sie nicht, sich gelegentlich umzudrehen, im Süden glänzt wieder die Kette der Berge. Der vorletzte Abschnitt führt durch Bauernland über Pienzenau nach Taglaching, von dort zum Bahnhof Grafing und weiter über Nettelkofen zur Straße Grafing–B 304. Schräg links gegenüber läuft ein schmales Asphaltsträßchen als komfortabler Radweg in den Wald, führt über Aßlkofen zur B 304 und drüben weiter zum Wirtshaus zur Gass am Egglburger See. Gut 200 Meter danach biegen wir rechts auf den Schotterweg Richtung Ebersberg ab. Er geht für ein kurzes Stück in einen Wiesenpfad über und führt an den Weihern entlang sowie am Strandbad vorbei zur Eberhard-Straße in Ebersberg. Dort geht es rechts und 100 Meter danach halblinks über Richardisweg sowie Sempt- und Sighartstraße ins Zentrum zurück.
Sehens- und Wissenswertes
Ebersberg: Ehemaliges Kloster (934 gegründet) und bedeutende Wallfahrt, heute Kreisstadt am Rand des Ebersberger Forstes. Sehenswert ist die Klosterkirche St. Sebastian von 1734 mit festlicher Barockausstattung (u. a. Holzfiguren aus der Werkstatt Ignaz Günthers). In der Sebastianskapelle wird die Goldbüste des hl. Sebastian aufbewahrt. Am Marienplatz das gotische Rathaus von 1529, ehemals Klostertaverne.
Egglburger See: Sein Umfang beträgt 2,5 Kilometer, seine größte Tiefe knapp 2 Meter. Er steht unter Naturschutz und ist Nistplatz von Wasservögeln, so zum Beispiel vieler Lachmöven. Wegen seiner reizvollen Lage auch ein beliebtes Wandergebiet.
Fast 500 Jahre alt, einst die Klostertaverne, heute repräsentatives Rathaus von Ebersberg mit Netzgewölbe und gotischer Holzdecke
Eine Gegend für genussvolles Radeln – parkartige Landschaft bei Aßling mit Alpenblick
Der Egglburger See am Rande des Ebersberger Forstes, ein Paradies für Wasservögel, aber auch eine reizvolle Wanderregion
Gleich zu Beginn der Tour eine verlockende Einkehr: der Hotel-Gasthof Huber in Oberndorf mit seiner Aussichtsterrasse
Einkehr
Oberndorf: Oberndorf: Gasthof Huber (T): Tel. 08092/86 70; Tegernau: Voglsinger (T): Tel. 08092/71 73; Ebersberg: Ebersberger Alm (T): Tel. 08092/29 11; Egglsee: Wirtshaus zur Gass (B): Tel. 08092/215 58
Tipp des Tages
Am Südrand des Dorfs Thal zwischen Niclasreuth und Hohenthann steht verborgen ein kostbarer Schatz: eine kleine romanische Kirche (um 1200) mit Figuren aus dem 16. Jh. und spätmittelalterlichen Wandmalereien. Der Schlüssel ist im Hof unterhalb der Kirche an der Dorfstraße zu erhalten.