Читать книгу Radlbuch: Das Radlbuch Oberbayern. - Armin Scheider - Страница 6

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So malerisch, wie hier nahe Egmating, kann sich auch eine bäuerliche Landschaft präsentieren, wenn Wetter und Jahreszeit stimmen.

Einführung

Wie der Titel »Das Radlbuch Oberbayern« schon andeutet, steht die Freizeitregion Oberbayern in diesem Buch im Mittelpunkt. Gemeint ist jenes Oberbayern, bei dem uns reizvolle Landschaften und betörende Ausblicke auf das Gebirge, aber auch prächtige Kirchenräume und behagliche Gasthöfe in den Sinn kommen. Der Titel beflügelt unsere Sehnsucht nach Bewegung in freier Natur und verheißt schöne Erlebnisse mit Freunden oder im Familienkreis. Schauplatz der Radausflüge ist das Gebiet des Regierungsbezirks Oberbayern. Er umfasst neben Hochgebirgszonen und Vorbergen das gesamte Alpenvorland zwischen der Salzach im Osten und dem Lechtal im Westen sowie eine Ausbuchtung nördlich von München über das tertiäre Hügelland hinweg bis zur Fränkischen Alb. In zwei Fällen, nämlich der Eng in den Tiroler Ostalpen und dem Karwendeltal bei Scharnitz, werden Abstecher in das benachbarte Österreich unternommen. Dieses ausgedehnte Tourengebiet ist von vielgestaltigen Landschaften geprägt. Mit von der Partie sind unter anderen das anmutige Altmühltal und das alte Bauernland in der Hallertau, weiter südlich die großen Moore und Waldgebiete rund um München und daran anschließend das von den letzten Eiszeiten geformte eigentliche Bilderbuch Oberbayern mit seinen zahlreichen Seen, idyllischen Flusstälern und verträumten Filzen. Besonderen Landschaftsgenuss vermitteln die Touren ganz im Süden, so am Fuße von Wetterstein- und Karwendelgebirge sowie der Berchtesgadener Alpen, wo lange und steile Anstiege das Radeln zwar oft erschweren, man aber mit großartigen Gebirgsbildern entschädigt wird.

Vorteile des Radelns

Radfahren vereinigt eine Reihe beachtlicher Vorzüge in sich: Vom Auto übernimmt es den erweiterten Aktionsradius, vom Wandern vor allem den engen Kontakt zur Natur. Radeln ist auch sehr kostengünstig und umweltfreundlich. Schließlich hat es eine sportlich-gesundheitliche Wirkung, die in spielerischer Weise erzielt wird.

Check Fahrradtechnik

Vor jeder größeren Tour sollte das Fahrrad einer Kurzkontrolle unterzogen werden:

•Luftdruck der Reifen

•Lichtanlage

•Bremsklötze

•Kette (Spannung, Öl)

•Werkzeug, Flickzeug, Luftpumpe

So sehr die oberbayerische Landschaft das Profil der Touren auch bestimmt, es bleibt noch genügend Raum, um auch der namhaften Kunstprovinz Oberbayern gerecht zu werden. Sie weist eine erstaunliche Dichte hochrangiger Kirchen, Klöster und Schlösser auf, die bautechnisch und ausstattungsmäßig ein hohes Niveau vertreten. Man denke nur an die Wieskirche, an die Stiftskirche in Dießen oder an die Klosterkirche in Rott am Inn. Wesentliche Gründe für diese Anhäufung von Kulturschätzen waren der ausgeprägte Kunstsinn des Klerus und vor allem die jahrhundertelange ungebrochene Herrschaft der Wittelsbacher, die Kunst stets gefördert und so die Eliten ihrer Zeit zu Höchstleistungen angespornt haben. Allen voran war es die Ära des Barock und Rokoko etwa von 1680 bis 1750, die in Oberbayern Großes hervorgebracht haben.


Fast zu schade, um nur als Bauernhaus genutzt zu werden: der Birknerhof in Miesbach mit Lüftlmalereien und Blumenschmuck.

Zu erwähnen sind auch die schmucken Dörfer und Einzelhöfe mit ihrer Blumenpracht sowie die mittelalterlichen Ortskerne in Oberbayern, etwa in Landsberg am Lech, Bad Tölz, Wasserburg am Inn sowie in den Salzachstädten Burghausen und Tittmoning, die allesamt ein besonders malerisches Straßenbild abgeben.

Auch die Pflege historisch gewachsenen Brauchtums ist ein Wesenszug Oberbayerns und ermöglicht Einblicke in Lebensart und Geschichte. Veranstaltungen wie der berühmte Leonhardiritt in Bad Tölz, die Seeprozession in Seehausen am Staffelsee oder der Georgiritt in Traunstein bieten sich geradezu an, in eine Radtour eingebunden zu werden – sofern Petrus mitspielt.


Blick von Wallgau nahe Mittenwald auf das mächtige Massiv des Wettersteingebirges mit Alp- und Zugspitze


Radl-Paradies Altmühltal: Weißblauer Himmel über parkartiger Tallandschaft (Tour 48)

So liefern diese Touren ein gutes Abbild von der landschaftlichen Schönheit und den reichen Kunstschätzen dieses Landes, denn überall dort, wo es möglich und sinnvoll war, wurden die Sehenswürdigkeiten in die Routen einbezogen. Damit wird gewährleistet, dass beim Radeln nicht nur der sportive Aspekt zum Tragen kommt, sondern der Radltag zu einem Rundumerlebnis wird. Dies ist freilich erst dann vollkommen, wenn auch gemütliche Gasthöfe und Biergärten am Wege liegen. Bei den meisten Touren ist das der Fall, sodass niemand Hunger oder Durst leiden muss.

Organisatorische Hinweise

Anfahrt: Bei 45 der 48 Touren sind Start und Ziel identisch, das heißt, die Anfahrt mit dem Auto ist möglich und sinnvoll. Lediglich im Altmühltal (Tour 47 und 48) und beim RadlRing München (Tour 1) empfiehlt es sich, mit dem Zug anzufahren, da man nicht mehr an den Ausgangspunkt zurückkehrt. Im Übrigen ist die Möglichkeit der Bahnanfahrt jeweils angegeben, die Zugverbindungen erfährt man unter der einheitlichen Service-Nummer der Bahn 01806/99 66 33 (14 ct/Min. aus dem Festnetz), im Internet unter www.bahn.de oder bei der Radfahrer-Hotline, Tel. 01805/15 14 15 (0,12 Euro/Min.).

Gasthöfe: Es wird immer schwieriger, die Öffnungszeiten der Gasthöfe verlässlich anzugeben. Manchmal ändern sich die Ruhetage aus internen Gründen, vielfach unterscheiden sie sich zwischen Sommer- und Winterhalbjahr und nicht selten schließen Gasthöfe zwischen 13/14 und 17/18 Uhr, was nicht als Ruhetag gilt. Der Nachmittag ist aber bei Radtouren die Zeit der Einkehr. Dies alles komplett anzugeben, ist schon aus Platzgründen nicht mehr möglich. Deshalb wird ab dieser Neuauflage des Radlbuchs bei Gasthöfen nur noch ihre Telefonnummer angegeben, unter der kurz vor und selbst noch während der Tour die Öffnungszeit erfragt werden kann. Die Buchstaben hinter den Gasthöfen bedeuten: B = Biergarten, T = Terrasse, G = Garten.

Museen und sonstige Einrichtungen: Das bisherige Verfahren bleibt erhalten. Angegeben werden die Öffnungszeiten im Sommer, die sich im Winterhalbjahr oft verkürzen.

Kartenempfehlung: Die für die Tour empfohlene Karte ist jeweils auf der Tourenkarte genannt. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um die Regionalkarte 1 : 75 000 des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs. Gut geeignet sind aber auch die Topografischen Karten 1 : 50 000 des Bayerischen Landesvermessungsamtes oder die Kompass-Karten 1 : 50 000. Als Übersichtskarte für das gesamte Tourengebiet wird unter anderen die ADAC-Auto-Karte 1 : 200 000 Blatt 12 Süd-Bayern vorgeschlagen.

»Ich habe viele Länder dieser Erde besucht und ihre Landschaften und Kulturdenkmäler bewundert. Und doch glaube ich, dass das oberbayerische Alpenvorland mit seinem landschaftlichen Reiz, dem allgegenwärtigen Gebirgspanorama und dem Reichtum seiner Kunstschätze sich vor keiner Region dieser Welt zu verstecken braucht.«

Armin Scheider, Taufkirchen/München

Kunstgeschichtliche Hinweise: Daten und Fakten zu Klöstern, Kirchen, Schlössern und ähnlichen Bauwerken gründen in den meisten Fällen auf dem Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler von Georg Dehio, Band Bayern IV: München und Oberbayern, München 1990. Zurate gezogen wurden auch die Internetseiten der Dörfer und Städte (Tourist-Info) sowie die Homepages der Kulturstätten und Einrichtungen.

Regeln für die Mitnahme von Fahrrädern in S- und U-Bahnen

•Mitnahme verboten von Mo–Fr 6–9, 16–18 Uhr; in den Ferien nur früh.

•Fahrrad im Einstiegsbereich abstellen und festhalten; je Einstiegsbereich höchstens 2 Fahrräder.

•Tarife Fahrräder: Je Fahrrad ist eine Fahrrad-Tageskarte zu lösen (MVV-Bereich € 3,00, bayernweit € 5,50).

Radlbuch: Das Radlbuch Oberbayern.

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