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6 Badeausflug zum Deininger Weiher

Geprägt von bäuerlichen Fluren und stillen Waldpassagen liefert die Landschaft dieser Tour wenig Spektakuläres. Dafür aber glänzen die Stationen der Rundfahrt: der große Biergarten der Kugleralm, die Keltenschanzen in Holzhausen, der beliebte Deininger Weiher und die wunderbare Aussicht von der Ludwigshöhe in Kleindingharting.

Route

Kugleralm – Oberbiberg (km 8,5) – Jettenhausen (km 10,5) – Holzhausen (km 12,5) – Deininger Weiher (km 13,8) – Großdingharting (km 16,2) – Kugleralm (km 24,5)

Verkehr

Auf ganzer Strecke nur wenig Verkehr, einzelne Abschnitte so gut wie verkehrsfrei

Steigungen

Steigungsarmer Kurs. Wenige kurze und flache Höcker, aber markante Steigungen bei Ebertshausen (650 m) und Kleindingharting (500 m). Höhenunterschied: ca. 99 Hm

Wegezustand

Ca. 5 km geschotterte, aber gut fahrbare Wege, alle übrigen Straßen asphaltiert

Ausgangspunkt

Biergarten Kugleralm

Anfahrt

Auto: Von München A 955 bis Ausfahrt Oberhaching, dann Kreisstraße M 11 Richtung Grünwald, nach ca. 2 km Schild »Kugleralm« (ca. 15 km, 30 Min.). Bahn: Regelmäßige Verbindung S 3 von München bis Furth (Fahrzeit ca. 25 Min., Restweg zur Kugleralm 1,5 km)

Freibäder

Deininger Weiher

Tourist-Info

Kugleralm: Tel. 089/613 90 12-0, www.kugleralm.de; Waldhaus Deininger Weiher: Tel. 08170/99 87 00, www.waldhaus-deiningerweiher.de

Streckenbeschreibung

Abschnitt Kugleralm – Oberbiberg. Der Start erfolgt an der Kugleralm, einem der bekanntesten Ausflugslokale im Münchner Umland, wo einst die Radlermaß erfunden wurde (s. Kasten). Die ersten knapp 4 Kilometer braucht man kaum Orientierungssinn, denn es geht immer direkt an der Bahnlinie entlang nach Süden, mal auf der Straße, mal auf einem Radweg.

Nachdem der Bahnhof Deisenhofen passiert und eine erste Steigung bewältigt ist, überquert man bei Km 3,1 die Staatsstraße 2368 und fährt ca. 500 Meter geradeaus weiter, bis rechts die Altkirchener Straße abzweigt, der wir nun folgen. Die geschotterte Waldstraße durch den Deisenhofener Forst steigt kontinuierlich leicht an, ohne besondere Anstrengung. Genießen lässt sich diese Fahrt durch den stillen und einsamen Mischwald vor allem an heißen Tagen im Sommer. Wir bleiben konsequent auf dieser Straße bis zu einem Wasserbehälter und biegen 300 Meter danach bei Km 6,4 rechts ab. Ein weißes Blatt an einem Baum mit einem Gedicht über den Wald signalisiert uns, dass wir richtig sind. Das Waldsträßchen steigt weiter ganz leicht an und bringt uns schließlich nach Oberbiberg an die Durchgangsstraße (Km 8,5).

Abschnitt Oberbiberg – Deininger Weiher. Genau gegenüber radeln wir zwischen Kirche und Kandlerwirt wieder aus dem Ort, und zwar Richtung Jettenhausen. Jetzt öffnet sich die Landschaft und gewährt Ausblicke auf die bäuerliche Gemarkung und bei guter Sicht bis hinüber zur Alpenkette. Vor Jettenhausen durchfährt man wieder ein Waldstück, um dann in Jettenhausen bei Km 10,5 Kurs auf Ebertshausen zu nehmen. Vor, in und nach diesem Dorf gilt es die erste markante Steigung von rund 600 Meter zu überwinden.

Ihr folgt dann eine genussvolle Abfahrt nach Holzhausen, wo ein Gang zu den Keltenschanzen empfehlenswert ist, um danach die letzten 1,2 Kilometer bis zum Deininger Weiher (Km 13,8) anzugehen. Mit einem Sprung ins Moorwasser sammeln wir neue Kräfte für die Rückfahrt.

Abschnitt Deininger Weiher – Kugleralm. Ab dem Deininger Weiher steht sogleich die zweite Hauptsteigung des Tages an: rund 500 Meter hinauf nach Kleindingharting. Das Dorf sollte man nicht links liegen lassen, denn oberhalb der Ortsmitte erreichen wir die Ludwigshöhe, einen der schönsten Aussichtspunkte im Landkreis München.

Dann aber zieht es uns »heimwärts«, und zwar auf einer vorwiegend leicht abfallenden Straße mit nur wenigen kurzen Gegenanstiegen. Wir erreichen Großdingharting und fahren auf der Deisenhofener Straße Richtung Ödenpullach aus dem Ort. Wir passieren den Weiler bei Km 18,9 und bleiben bis Km 22 auf dieser Straße, um dann an einer markanten Rechtskurve geradeaus auf dem Radweg bis zur Straße Deisenhofen–Grünwald zu radeln. Auf dem dortigen Radweg gelangt man rechts nach knapp 400 Meter zurück zur Kugleralm (Km 24,3).

Sehens- und Wissenswertes

Keltenschanzen in Holzhausen: Im südlichen Vorland von München gibt es eine Reihe von Keltenschanzen – rechteckige Areale, die meist von Wällen und Gräben umgeben sind und aus dem 2. und 1. Jh. v. Chr. stammen. Unklar ist noch ihre Funktion: Möglicherweise waren es Verteidigungsanlagen oder Opferstätten oder auch nur Versammlungsplätze. In Holzhausen gibt es zwei Keltenschanzen, beide am Südende des Dorfs gelegen. Erwarten sollte man freilich keine Sensationen, denn es sind nur noch einige Erdaufschüttungen zu erkennen, die zwar optisch wenig bieten, aber den Hauch der Geschichte spüren lassen.

Deininger Weiher: Der nur 1,80 Meter tiefe und deshalb warme Moorsee ist ein beliebtes Ausflugsziel, das durch das Waldhaus, einer Gaststätte direkt am Ufer des Weihers mit ausgedehnter Terrasse, noch an Anziehungskraft gewinnt.

Ludwigshöhe: Der Aussichtspunkt direkt oberhalb von Kleindingharting ist mit einer Höhe von 690 Metern die höchste Stelle dieser Region. Benannt wurde sie nach König Ludwig, der einst plante, auf der Ludwigshöhe eine Sommerresidenz zu erbauen. Warum, das erkennt man sofort, wenn man die wunderbare Aussicht von der Höhe auf sich wirken lässt: unten das Dorf Deining, nach dem der Weiher benannt ist, im Mittelgrund das Höhengelände zwischen Isartal und Dietramszeller Land und dahinter die lang gezogene Kette der Bayerischen Alpen von den Ammergauer Bergen bis hinüber zu den Chiemgauer Alpen.

Föhnstimmung auf der Ludwigshöhe oberhalb von Kleindingharting. Die Aussicht reicht bis zur Alpenkette.

Die Kugleralm mit großem Biergarten zählt zu den beliebtesten Ausflugsgaststätten im südlichen Vorland Münchens.

Hier ist die Zeit stehen geblieben – das jedenfalls vermittelt das Schild in Jettenhausen.

Blick über den Deininger Weiher zu den Bergen – der rege Badebetrieb hat noch nicht begonnen.

Das einladende Waldhaus mit großer Terrasse am Ufer des Deininger Weihers

Geburt der Radlermaß

An einem heißen Sommertag 1922 soll dem Wirt der Kugleralm das Bier zur Neige gegangen sein. Kurzerhand nahm er süße Limonade und streckte damit das Bier – es war die Geburtsstunde der Radlermaß. Sie wurde zum absoluten Renner und ist es bis heute geblieben. Prost!

Einkehr

Perlacher Forst: Kugleralm (B): Tel. 089/613 90 120; Deininger Weiher: Waldhaus (T): Tel. 08170/99 870-0