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Mit Zauber gezeugt und von Feen entrückt – Die Vita des Artus

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Aus Malorys und Caxtons Werk lässt sich eine Vita des Königs Arthur erschließen (im Folgenden in der englischen Namensform der literarischen Vorlage. Wie der Artusname wechseln auch viele andere Figurennamen in mehreren Varianten. Darauf wird nicht weiter eingegangen, sofern sich der Name eindeutig erkennen lässt). Vorgeschichte und Anfänge werden bereits von Wunderbarem und Magischem beherrscht: Der englische König Utherpendragon begehrt Igraine, die Frau seines Gastes, des Herzogs Gorlois von Cornwall. Dieser verlässt darum heimlich mit ihr den königlichen Hof, was Uther zornig als Missachtung versteht. Es kommt zum Krieg, in dem Lady Igraine in der Burg Tintagil (Tintagel an der Nordwestküste Cornwalls) in Sicherheit gebracht wird, während sich Gorlois auf der benachbarten Festung Terrabil der Belagerung durch König Uther stellt. Ihr trotzt der Herzog mit Erfolg, was den Liebestollen geradezu krank vor Wut und Leidenschaft macht. Zum ersten Mal tritt der Zauberer Merlin auf den Plan, und zwar in der Verkleidung eines Bettlers. Er weiß bereits von des Königs Begierde und verspricht Abhilfe. Er will jedoch als Bedingung das von Uther mit Igraine gezeugte Kind. Dieser lässt sich darauf ein, worauf Merlin einen magischen Gestaltwechsel vornimmt: Uther reitet in der Gestalt des Herzogs nach Tintagil, wird selbstverständlich zur Burgherrin vorgelassen und wohnt ihr bei – just zu diesem Zeitpunkt findet Gorlois den Tod im Kampf. Damit endet der Krieg, und schließlich vermählt sich Uther mit Igraine. Nach der Geburt seines Sohnes wird dieser wie vereinbart in aller Heimlichkeit Merlin übergeben. Der wiederum vertraut das Kind dem ehrenwerten Ritter Sir Ector (Hector) an, der es wie seinen eigenen Sohn aufzieht und auf den Namen Arthur taufen lässt. Während Arthur heranwächst, herrscht Utherpendragon siegreich über England. Aber nach schwerer Krankheit und frühem Tod erheben die Lords ihre Machtansprüche. In dieser Situation erweist sich Merlin als graue Eminenz, die die Fäden in der Hand hält. Obwohl dubioser heidnischer Herkunft rät er dem Erzbischof von Canterbury, wegen Uthers Nachfolge alle Lords und Ritter zu Weihnachten nach London zu laden. Dort werde Jesus ein Wunder bewirken. »In der größten Kirche Londons« – damit könnte St. Paul’s Cathedral gemeint sein – tritt die Versammlung nach Morgengebet und Messe hinaus auf den Vorplatz und erblickt »einen großen viereckigen Stein, wie ein Marmorblock, und mitten darauf etwas, ungefähr einen Fuß hoch, das wie ein stählerner Amboß aussah, darin stak, tief hineingestoßen, ein blankes Schwert, um das in goldenen Buchstaben geschrieben stand: Wer dieses Schwert aus diesem Stein und Amboß herauszieht, der ist der rechtmäßige König von ganz England« (Sir Thomas Malory 1977, 24). An diesem mythischen Objekt, das zu den bekanntesten und rätselhaftesten Requisiten der Artuswelt gehört, versuchen sich sogleich einige Lords – doch erfolglos.

Während das Schwert streng bewacht wird, findet ein großes Turnier statt. Zu diesem kommen auch Sir Ector und sein Sohn Kay sowie dessen vermeintlicher Bruder Arthur. Als der Ritter Kay sein Schwert für das Turnier vermisst, schickt er seinen Knappen Arthur, es zu holen. Nach erfolgloser Suche tritt dieser zum gerade unbewachten Schwert in Amboss und Stein und zieht es mit Leichtigkeit heraus, um es Kay zu übergeben. Der erkennt das Schwert sofort, maßt sich den Königstitel an, gibt dann aber in der Kirche beim Bibelschwur zu, es von Arthur erhalten zu haben. Sir Ector erklärt diesen zum König – das Schwert kann er leicht wieder in den Stein stoßen. Der Magie der Zeugung folgt das Wunder des Schwertes, das den jungen Knappen zum König macht. Als Ector ihn über seine Herkunft aufklärt, bekennt sich Arthur zur Nachfolge seines Vaters Uther und macht seinen Stiefbruder Kay zum Seneschall, also zum führenden Beamten seines Hofes. Doch der Widerstand der Barone und anderer hoher Herren bleibt bestehen, obwohl all ihre Versuche, das Schwert aus Stein und Amboss zu ziehen, scheitern. Dem Ratgeber Merlin schwant Gefahr für den jungen Herrscher, weswegen er Uthers meistgeschätzte Ritter zum Pfingstfest nach London kommen lässt, um Arthur zu schützen. An diesem in der Artuswelt wichtigsten Fest zieht Arthur das Schwert erneut und legt es auf den Altar. Dann schlägt ihn der Erzbischof zum Ritter und krönt ihn zum König Englands. Als solcher erweist er sich sofort als Herrscher, der Gerechtigkeit und andere Tugenden gelobt und zugleich geschehenes Unrecht seines Vaters rückgängig macht. Dann besetzt er die Hofämter mit seinen Vertrauten und unternimmt erste Feldzüge, auf denen er Englands Norden, Schottland und Wales erobert.

Dort kommt es in Carlion (Carliun, Caerleon in Südwales) zu einem Aufstand, vor dem er sich in einer Burg verschanzen muss. Wiederum erscheint Merlin und enthüllt den Aufständischen die wahre Herkunft Arthurs. Von den meisten Rittern wird er jedoch als »Hexenmeister« geschmäht. Obwohl er trotzdem für den König freies Geleit erwirkt, kommt es zum Streit mit den Rebellen. Arthur zieht sich in seine Burg zurück, Merlin wird von König Lot von Orkney verhöhnt. Selbst er rät nun zum Angriff. Als Lot während des Kampfes Arthur in Bedrängnis bringt, wählt dieser das letzte Mittel: »Darauf zog er sein Schwert Excalibur, das strahlte so hell in den Augen seiner Feinde, als leuchteten dreißig Fackeln« (ebd., 31). Was bislang ein Ritterkampf war, wird daraufhin zum Volksaufstand; denn die einfachen Menschen von Carlion erheben sich, bewaffnen sich mit Keulen und Knütteln und töten viele Ritter, die Überlebenden suchen ihr Heil in der Flucht. Damit ist der Krieg um England jedoch nicht beendet; ganz im Gegenteil nimmt er an Härte zu. In London beratschlagt sich Arthur mit Merlin, auf dessen Rat er ein Bündnis mit König Ban von Benwick (Bonewig, Benoic, wohl in der Bretagne oder Normandie verortet) und dessen Bruder König Bors von Gallien eingeht. Zu Allerheiligen begehen die drei Verbündeten ein großes Fest nebst dem üblichen Turnier. Merlin führt derweil ein Heer von 10 000 Reitern von Frankreich nach Dover, das er »auf den verborgensten Pfaden« nach Norden in den Wald Bedegraine (wahrscheinlich im englischen Pennines-Mittelgebirge) befiehlt, wo in einem Tal ein geheimes Lager errichtet wird. Die drei Könige ziehen ihrerseits mit 20 000 Mann in den Norden. Dort haben sich immerhin elf Könige gegen Arthur verbündet, darunter die Herren von Northumberland, Irland und Cornwall. Alles läuft auf eine Entscheidungsschlacht hinaus, in deren Vorfeld das Land verwüstet und Arthur von einem seiner vielen Träume heimgesucht wird. Unter Merlins Rat kommt es zur großen Schlacht, die ausführlich geschildert wird: »Arthur war so mit Blut bedeckt, daß man ihn nicht einmal an seinem Schild erkennen konnte, und sein Schwert troff von Blut und Hirn« (ebd., 45). Aber die elf Könige verteidigen sich standhaft. Merlin rät, die Feinde unbehelligt ziehen zu lassen. So endet die große Schlacht im Norden mit Arthurs Sieg, auch wenn er nicht vollständig ist. Der Feldzug zeitigt noch ein anderes Ergebnis: Mit der Grafentochter Lionors zeugt Arthur seinen Sohn Borre, später Ritter der Tafelrunde.

Heimgekehrt nach Carlion begeht Arthur ungewollt einen ersten Sündenfall: Die Frau König Lots sucht ihn in dessen Auftrag mit einer Botschaft auf, hat aber Verrat im Sinn. Sie ist nämlich Arthurs Halbschwester Morgause (die Schwester Morganes), mit der er ahnungslos Mordred zeugt. Einer bösen Vorahnung mag es dann geschuldet sein, dass Arthur von Greifen und Schlangen träumt, die sein Land verwüsten und ihn schwer verwunden. Am Tag hat er rätselhafte Erlebnisse, so begegnet er auf der Jagd einem seltsamen Tier, aus dessen Bauch Lärm dringt. Ein anderes Mal führt ihn Merlin zu einem See, in dessen Mitte »sah Arthur einen Arm, der in weißen Brokat gekleidet war und ein prächtiges Schwert in der Hand hielt« (ebd., 63). Die Dame vom See erscheint und rät Arthur, zum Schwert zu rudern und es nebst Scheide an sich zu nehmen. Merlin erklärt ihm die Bedeutung der Scheide, denn wenn er sie an sich trage, könne er kein Blut verlieren – die Überlieferung um dieses Zauberschwert setzt es teils mit Excalibur gleich oder versteht das Schwert im Stein als Excalibur bzw. ein anderes Schwert. Als Nächstes möchte Arthur für sich eine Königin gewinnen und seine Wahl fällt auf die geliebte Ginevra (Ginover, Guenevere), die Tochter des Königs Lodegrance von Cameliard (in Südwestengland oder Schottland). Obwohl Merlin ihm von dieser Wahl abrät und auf die Liebe zwischen Ginevra und Lanzelot verweist (die in der Tat das Ende Camelots befördern wird), macht er für Arthur den Brautwerber. Lodegrance stimmt gern zu und verspricht als Hochzeitsgeschenk jene runde Tafel, die einst Uther gehörte und auf Merlin zurückzuführen ist. Von den 150 Rittern, die die Tafelrunde komplettieren, stellt Arthurs Schwiegervater allein 100. Damit kommt die neben Excalibur zweite wichtige und bekannte Requisite der Artuswelt ins Spiel. Auf den Sitzen rund um den Wundertisch prangen die Ritternamen in goldenen Buchstaben, wobei zwei Stühle namenlos bleiben. Mit Ginevra und der Tafelrunde ist Camelot zum prächtigsten Hof geworden. Dort findet auch die Trauung des Königspaares statt.

Die Herrschaft Arthurs erfährt eine neue Bedrohung, als zwölf Boten aus Rom eintreffen, Abgesandte des Kaisers Lucius, »Diktator oder Prokurator des Gemeinwesens von Rom«. Dieser lässt den »König von Britannien« grüßen, fordert aber zugleich Unterwerfung und Tribut. Bislang sei Arthur nämlich ein Rebell, entgegen den Gesetzen, die »Iulius Caesar, der Eroberer dieses Gebietes und der erste Kaiser von Rom« (ebd., 181) erlassen habe. Die versammelten Barone sowie die Ritter der Tafelrunde drängen wie die Herrscher Schottlands und der Bretagne den König zum Krieg. Arthur lässt sich überreden und erhebt schließlich sogar Anspruch auf den Kaisertitel. Lucius ruft in Rom derweil eine große Heeresmacht zusammen, darunter angeblich 16 Könige und 50 Riesen. Mit ihnen zieht er über die Alpen und marschiert durch Frankreich. Arthur bestimmt Statthalter für sein Reich und schifft sich ein. Wiederum kommt ihm ein Traum, in dem ein Drache von Westen mit einem schwarzen Eber aus dem Osten ringt. Gedeutet wird ihm dies als Kampf zwischen ihm, dem Drachen, mit dem Tyrannen, der als Eber auftritt. Der Sieg wird jedenfalls dem Drachen und damit Arthur zufallen. In der Normandie gelandet, bezwingt er einen schrecklichen Riesen, der auf dem Mont-Saint-Michel haust und das Land terrorisiert. Der König und seine Tafelritter – Männer wie Gawain, Bors, Lionel, Bedivere und der unvergleichliche Lanzelot – bestreiten etliche Kämpfe, bis es schließlich im Tal von Soissons zur entscheidenden Schlacht kommt. Dabei versetzt Lucius Arthur eine Wunde im Gesicht, woraufhin dieser ihm mit Excalibur den Kopf spaltet. Damit sind Schlacht und Krieg entschieden, und Arthur dringt über die Alpen nach Italien vor. Jeglichen Widerstand bricht er, zum Weihnachtsfest wird er in Rom vom Papst zum Kaiser gekrönt. Er ordnet sein neu gewonnenes Reich und kehrt nach England zurück.

Arthurs Herrschaft steht im Zenit, an Macht und höfischer Pracht kommt ihm niemand gleich. Da bahnt sich Ungemach an: »In eben dieser Maienzeit erhob sich ein großes Unheil, das nicht aufhörte, bis die besten Ritter der Welt vernichtet und erschlagen waren« (ebd., 929). Seinen Anfang nimmt diese tragische Entwicklung bei den Söhnen König Lots, Gawain, Agrawein, Gaheris und Gareth sowie ihrem Halbbruder Mordred, Arthurs illegitimem Sohn. Insbesondere dieser und Agrawein hegen Hass gegen Ginevra und Lanzelot, denen eine Liebesbeziehung nachgesagt wird. Folgerichtig beschuldigen sie die Königin öffentlich des Ehebruchs. Gawain und Gareth halten dies für falsch und ahnen Schlimmes: »Nun wird großes Unheil über dieses Reich kommen und die edle Gefolgschaft der Tafelrunde zersprengt werden« (ebd., 930). Während Arthur auf der Jagd ist, besucht Lanzelot Ginevra heimlich in Carlisle (Cumberland, Nordengland). Agrawein, Mordred und zwölf Ritter überraschen das Paar. Obwohl Lanzelot unbewaffnet ist, gelingt es ihm, alle bis auf Mordred zu töten. Ginevra muss mit dem Todesurteil ihres Gemahls rechnen, lehnt aber die Flucht mit Lanzelot ab. Und so kommt es: Der erzürnte Arthur befiehlt, Ginevra auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen, wogegen sich Widerstand erhebt. Lanzelot und seine Freunde greifen zu Pferd in das Geschehen ein und befreien die Königin. Viele Ritter werden dabei getötet, darunter auch versehentlich die unbewaffneten Brüder Gaheris und Gareth. Ihr Tod hat die fatale Folge, dass ihr Bruder Gawain, der bislang gegen Lanzelot versöhnlich gestimmt war, Rache gelobt und zum regelrechten Kriegstreiber wird. Arthur verfällt derweil in Trauer und Klagen, weil ihn die geliebte Gattin und sein bester Ritter betrogen haben. Dann kommt es zur Schlacht unter den Rittern Camelots, in der Lanzelot und Arthur aufeinanderstoßen. Der erste besiegt den König, schont ihn aber und hilft ihm sogar. Er zeigt eine Ritterlichkeit, die Arthur zu Tränen rührt. Schon bald gehen die Kämpfe weiter, bei denen sogar der Papst zu vermitteln versucht. Schließlich bringt Lanzelot Ginevra zu Arthur zurück, der ihr vergibt. Nachdem sich ihr Geliebter nach Frankreich zurückgezogen hat, treibt Gawain weiterhin zum Krieg an.

Mit einem neuerlichen Heerzug nach Frankreich beginnt das letzte Kapitel der Artusgeschichte. Denn während Arthur und Gawain das Land Lanzelots verwüsten, übt auf des Königs Geheiß dessen Sohn Mordred die Regentschaft in England aus. Und derweil Arthur von dem unerbittlichen Gawain immer wieder zur Schlacht gegen Lanzelot getrieben wird, aber beide sich letztlich doch versöhnen, zeigt Mordred sein wahres Gesicht: Er täuscht den Tod Arthurs vor und lässt sich zum König krönen. Dann zieht er in seine Residenz Winchester und will Ginevra heiraten. Diese täuscht ihre Zustimmung vor, reist jedoch nach London und verschanzt sich im Tower. Der Bischof von Canterbury bezichtigt den Verräter des Staatsstreichs, und der muss daraufhin die Flucht ergreifen. Er lässt sich in der Nähe von Glastonbury als Klausner nieder und lebt fortan in der Einsamkeit einer Kapelle. Derweil weiß man auch in England Arthur am Leben. Nun beginnt Mordred Gerüchte zu streuen und ihn zu verleumden: Er wolle den Frieden, Arthur hingegen suche den Krieg. Immer mehr Menschen wenden sich deswegen von diesem ab. Endlich landet er mit seiner Flotte in Dover, wohin Mordred mit seinem Heer gezogen kommt. Bei den Kämpfen findet Gawain den Tod – sterbend erkennt er seine Rachsucht gegen Lanzelot und schreibt diesem einen Brief, in dem er um Hilfe für Arthur bittet. Bestattet wird er in der Burg von Dover, wo Caxton seinen Schädel als Zeugnis für Arthurs Existenz anführt. Schlacht reiht sich an Schlacht, bis Mordred Verhandlungen zustimmt. Sie beginnen mit der Anweisung, bei einem gezückten Schwert des Feindes sofort anzugreifen. Als eine Natter einen Ritter in den Fuß beißt und er sein Schwert zückt, sieht man darin einen Angriff. Aus diesem nichtigen Anlass beginnt die große finale Schlacht, die 100 000 Tote gefordert haben soll. Auf Arthurs Seite leben schließlich neben dem König nur noch Lucas, der Kellermeister, und Bedivere. Arthur erkennt schmerzvoll das Ende der Tafelrunde: »Wo sind meine edlen Ritter geblieben?« (ebd., 987). Auf der anderen Seite erblickt er Mordred, allein auf sein Schwert gestützt. Obwohl ihn seine Begleiter vor der Unglückseligkeit des Tages warnen, ergreift Arthur eine Lanze mit beiden Händen und stürmt auf Mordred los. Dieser rennt ihm mit gezücktem Schwert entgegen. Auf diese Weise töten sich Vater und Sohn gegenseitig. Der König jedoch ist schwer verwundet und wird in eine Kapelle gebracht. Nach Lucas’ Tod bleibt Bedivere sein einziger Ritter. Ihm befiehlt Arthur, mit Excalibur an den Strand zu reiten und das Schwert dort ins Meer zu werfen. Zweimal belügt er den König, weil er dies nicht übers Herz bringt. Doch Arthur durchschaut ihn und gibt sich erst zufrieden, als Bedivere beim dritten Mal von einer Hand berichtet, die das Schwert ergriffen und dreimal geschwungen habe. Dann bringt der Ritter Arthur selbst an den Strand, wo eine kleine Barke mit klagenden Frauen in schwarzen Kapuzen wartet, darunter drei Königinnen. Nachdem Bedivere den König an Bord gebracht hat, entfernt sich die Barke und bringt den König nach Avalon. Bedivere selbst wird Klausner in einer Kapelle, wo sich angeblich – und verwirrenderweise – das Artusgrab befindet. In Le Morte Darthur heißt es weiter: »Mehr konnte ich in den glaubhaften Büchern über Arthur nicht finden, und was die Gewissheit von seinem Tode anlangt, habe ich nie mehr gehört oder gelesen, als daß er auf einem Schiff hinweggeführt wurde, auf dem drei Königinnen waren, nämlich seine Schwester Königin Morgan le Fay, die Königin von Nordwales und die Königin von den Wüsten Ebenen. Ferner war Nimue auf dem Schiff, die oberste Dame vom See, die mit dem guten Ritter Pelleas vermählt war […] Über die Bestattung des Königs Arthur habe ich nie mehr erfahren können, als daß Damen ihn zu seinem Begräbnis brachten. Daß ein solcher Leichnam bestattet wurde, darüber hat der Klausner […] Zeugnis abgelegt. Doch der Klausner wußte nicht mit Gewißheit, ob es sich wahrhaftig um den Leichnam des Königs Arthur handelte, denn diese Geschichte geht auf Sir Bedivere, einen Ritter der Tafelrunde, zurück« (ebd., 993 f.). Königin Ginevra schließt mit dem weltlichen Leben ab und tritt in Almesbury einem Nonnenkloster bei.

König Artus

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