Читать книгу KATZENDÄMMERUNG - Arthur Gordon Wolf - Страница 8
Zusammenfassung »SCHWARZE STERNE«
ОглавлениеAls der leidlich erfolgreiche Werbe- und Modefotograf Thomas Trait bei einem Shooting auf eine berückend schöne Zuschauerin aufmerksam wird, spricht er die junge Frau sofort wegen Probeaufnahmen an. Noch kann Trait nicht wissen, dass die Unbekannte mit den beunruhigend blitzenden Augen sein Leben vollkommen verändern wird. Durch sie wird er nie geahnte Glücksgefühle kennenlernen – aber auch das tiefste Grauen.
Natascha – so der Name der Angebeteten – gibt sich zuerst zurückhaltend, nur um dann umso wilder und hemmungsloser dem Werben des Fotografen nachzugeben. Für Trait beginnt eine erotische ‘tour de force’, die ihn nahe daran bringt, seinen Verstand zu verlieren. Doch Trait genießt diese wahnsinnige Verzückung; es gelingt ihm sogar, Natascha dazu zu überreden, ihn in ihre riesige, labyrinthartige Wohnung einziehen zu lassen. Natascha, die ihren Lebensunterhalt mit dem Übersetzen alter ägyptischer Schriften verdient, umgibt sich auch in ihrem privaten Umfeld mit alten, antiken Dingen. Die langen Flure der Wohnung, die zuweilen an dunkle Gänge im Inneren einer Pyramide erinnern, werden überall von steinernen oder bronzenen Katzenskulpturen bewacht. Wo immer man hinblickt, stets sieht man in die Augen einer Katze oder eines Löwen, Abbilder der ägyptischen Gottheiten Bastet und Sachmet.
In den folgenden Wochen und Monaten scheint Trait wie in einem Traum zu schweben, das Erwachen ist daher umso schmerzlicher. Ohne Vorwarnung verschwindet seine Geliebte plötzlich für einen oder gar zwei Tage. Als sich die Vorfälle häufen, stellt er Natascha zur Rede, doch sie verweigert jede Auskunft. Auch sie habe Anrecht auf eine Privatsphäre, ist alles, was er hört. Der Zweifel, das Misstrauen, nagen so lange in ihm, bis er beschließt, Natascha auf einem ihrer geheimen Ausflüge zu folgen.
Die Verfolgung endet schließlich auf dem nächtlichen Gelände eines Zoos. Als Trait Natascha endlich entdeckt, erkennt er sie zuerst nicht. In einem Raubtier-Käfig scheinen zwei Tiere in einen wilden Kampf oder ein raues Liebesspiel verstrickt zu sein … und eines der “Tiere” ist seine Geliebte. Durch seine Angst- und Schreckensschreie wird Natascha aus ihrer Trance gerissen und verliert dadurch ihre animalische Natur. Für die große Katze ist sie nun nur noch eine Beute. Hilflos muss Trait mit ansehen, wie seine Geliebte von dem Raubtier zerfetzt wird.
Nataschas letzte Worte klingen wie ein seltsam uneinlösbares Versprechen: »Warte! Ich lass’ dich nicht allein.«
Tage und Wochen tiefster Verzweiflung folgen, doch dann taucht eines Tages plötzlich eine Katze in der Wohnung auf. Als Trait die Augen des Tieres sieht, weiß er, dass Natascha ihr Versprechen gehalten hat.
Die Idylle erweist sich jedoch sehr schnell als Selbstbetrug. Trait ist zwar glücklich über Nataschas “Rückkehr”, doch ihm fehlt das menschliche Wesen, ihr Körper. Immer häufiger ertränkt er nun seine Frustrationen im Alkohol. Tascha, die den Stimmungswechsel mit Besorgnis registriert, unternimmt daraufhin Schritte, um den Körper der Katze verlassen zu können. Da sie nicht direkt mit Thomas kommunizieren kann, ruft sie eine dämonische Botin herbei, die Trait in ihre Pläne einweihen soll. Ach ist eine gefährliche, vampirhafte Erscheinung, für die Wände kein Hindernis darstellen, doch ihr Angebot ist verlockend. Bastet will zurück in einen menschlichen Körper, und Trait soll ihr bei der Suche nach einer geeigneten “Hülle” helfen. Als Trait dem unheiligen Pakt zustimmt, wird er von Ach in die kompliziertesten Auferstehungszeremonien der Ägypter eingeweiht. Er selbst soll als “hoher Priester” den Körperwechsel überwachen.
Trait verdrängt den Gedanken daran, was mit dem Bewusstsein des neuen Körpers geschehen wird, zu sehr sehnt er sich nach Bastets tatsächlicher Wiederkehr. Als er und seine katzengestaltige Geliebte schließlich ein schönes aber unbekanntes Model für ihre Zwecke ausgesucht haben, führen sie das Ritual mit Achs Hilfe umgehend aus. Katze und Frau tauschen erfolgreich ihr Bewusstsein und ihre Körper, doch bereits der erste Wunsch, den die “neue Bastet” äußert, bestürzt Trait. Er soll die nun nutzlos gewordene Katze töten. Schweren Herzens will er das Tier in einem weit entlegenen See ertränken, doch die Katze nutzt sein Zögern und entkommt in die Wüste.
Das Leben mit der neuen Bastet, die sich nun ‘Mia’ nennt, scheint anfangs wieder an die glückliche Zeit mit Natascha anzuknüpfen, doch schnell muss Trait erkennen, dass Mia anders ist als seine frühere Geliebte. Sie ist noch wilder und hemmungsloser als Natascha, aber auch kälter.
Beunruhigende Träume von einer blutgierigen Löwin rauben ihm immer häufiger den Schlaf. Als Trait Besuch von einer attraktiven Lektorin erhält, bricht das schlummernde Böse in Mia mit aller Macht ans Tageslicht. Sie verführt die Frau und ermordet sie anschließend in einer Art sexuellen Raserei. Als Trait die Leiche entdeckt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Wie kann er weiterhin zusammen mit einer blutgierigen Bestie unter einem Dach leben? …
Und dann war da doch noch dieser Prolog über jenes unheimliche Mädchen, das halb San Francisco in Schutt und Asche gelegt haben soll. Erinnern sie sich? Das alles spielte sich aber bereits 1906 ab. Gibt es etwa irgendwelche Verbindungen zu den Vorfällen über 80 Jahre später in Yucca Springs? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter der urbanen Legende der ‚Flammenden Jenny‘? Na, haben sie wirklich keine Ahnung? Nicht die geringste? Dann hoffe ich doch, dass “Die Rote Göttin” diese und viele andere Fragen beantworten wird.
Ziehen wir den Vorhang zur Seite und setzten wir die Geschichte fort. Nein, nicht mit einer Katze. Mit einer Möwe …