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König

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Unser Königsbild stammt aus dem Mittelalter Europas – ein König, der über ein ganzes Königreich regiert, wie England, Schweden oder Dänemark. Wenn wir uns einen biblischen König vorstellen, haben wir meistens David und Salomo im Sinn. Zwischen Abraham und David liegen 730 Jahre. Sie lebten in sehr unterschiedlichen Gesellschaften. Falls du noch nie vom Königreich »Zebojim«, »Bela« oder »Adama« aus der Geschichte Abrahams gehört hast, kannst mit gutem Gewissen und ohne zu googeln weiterlesen. Es waren nur Städte. Etwas größere Königreiche und sogar Imperien gab es damals schon, aber ein König war im 18. Jh. v. Chr. nicht viel mehr als ein Bürgermeister eines ausgewachsenen Dorfes, eine Art Stammesführer. Klein, aber oho, denn damit wurde er den Göttern gleichgestellt. Er hatte eine eigene Streitmacht und konnte über Krieg und Frieden, Leben und Tod entscheiden und keiner hat ihn gebremst. Er hatte mehr Macht als ein Regierungschef in einer heutigen Demokratie.

Nachdem Lot im Krieg entführt wird, kommt ihm Abraham zu Hilfe, der inzwischen genug Männer um sich hat. Sie jagen den Königen nach bis Dan.

Die antike Stadt ist uns heute noch bekannt. Durch mehrfaches Glück ist das Stadttor erhalten geblieben. Es ist das älteste vollständige Stadttor aus dieser Zeit, das jemals gefunden wurde. Falls Abraham in die Stadt ging, lief auch er durch dieses Tor. 15,45 m lang, 13,50 m breit und 7 m hoch mit einem Bogen in der Mitte, gibt uns dieses Tor eine Vorstellung über die Baufähigkeiten in Kanaan zu Erzväterzeiten. Bis das Tor 1979 gefunden wurde, nahmen die Wissenschaftler an, die Menschheit hätte zu der Zeit noch keine Bogen gebaut.

Zu diesem Zeitpunkt hat Gott etwas Besonderes mit Abraham vor. Er schließt einen Bund mit ihm (Genesis 15). Die jüdische Tradition lokalisiert den Ort des Bundesschlusses am Berg Btarim, dem westlichen Auslauf des Hermon. Btarim bedeutet »Fleischstücke«, aber der Berg bekam diesen Namen durch die traditionelle Lokalisierung und nicht umgekehrt. Überliefert ist diese Tradition erst seit dem 16. Jh. n. Chr., sie kann aber auch deutlich älter sein. Auch die Araber kennen sie und nennen den Ort Maschhad a-Teir, dt. »Zeugnis des Vogels« oder auch Makam Ibrahim el-Khalil, dt. »der heilige Ort Abrahams des Geliebten«. Wegen der Heiligkeit des Ortes blieb hier eine große Eiche verschont. Heute ist sie zwischen 600 und 1 000 Jahre alt und mit über 5 m Stammumfang die größte Eiche in Israel. Die jüdische Tradition bringt Pilger jährlich hierher. Sie ziehen aus Safed in Galiläa zum Berg, um das Torakapitel über den Bundesschluss Gottes mit Abraham zu lesen, die Parascha.

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