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Beste Absichten gehabt

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Die besten Absichten ändern langfristig nichts an den Realitäten.

Dabei hatte Henrieke die besten Absichten. Dir ist es im Job vielleicht schon ähnlich ergangen. Sie bemühte sich überhaupt nicht um persönliche Vorteile oder einen möglichst bequemen Arbeitsalltag. Ganz im Gegenteil: Sie tat, was sich Arbeitgeber zumindest offiziell immer von ihren Mitarbeitern wünschen. Sie »übernahm Verantwortung«. Das heißt: Sie war bereit, sich die Probleme des Unternehmens zu eigen zu machen und tatsächlich zu lösen. Dabei dachte sie über ihre Stelle und Abteilung hinaus, suchte »nachhaltige Ergebnisse«, also nicht nur schnelle Erfolge zulasten der Zukunft. Allerdings machte sie dabei eine ernüchternde Erfahrung, die sie mit vielen Angestellten teilt: »Eigentlich war das nicht gewünscht, auch wenn das von oben immer anders klang.«

Den Widerstand, den sie bei ihrer Chefin und den Kollegen nach kurzer Zeit bemerkte, sah sie jedoch als zusätzliche Herausforderung an. Sie fühlte sich angespornt und verpflichtet, dann eben alles selbst aufzuarbeiten. Sie wollte den anderen zeigen, wie professionelle Arbeit aussieht, sie damit überzeugen und mitreißen. Ein wenig Selbstbehauptung steckte auch darin: Henrieke hatte nicht vor, ihren eigenen Qualitätsstandard aufzugeben. Es wäre ihr wie eine Kapitulation vorgekommen. Ein Verrat an ihren eigenen Ansprüchen, eine Entwertung ihrer bisherigen Erfahrungen. In einem unserer Gespräche formulierte sie ihre Sorge so: »Wenn ich mich auf dieses Niveau einlasse, bin ich doch bald selbst eine von denen!«

Perfektionismus ist ein Arschloch

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