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Wirklich verändern will sich doch eigentlich niemand

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Veränderung braucht Zeit, mehr aber noch Geduld. Der Spruch, dass »Rom auch nicht an einem Tag erbaut« wurde, wird vor allem von Leuten benutzt, die nicht einmal eine Gartenlaube innerhalb eines Jahres fertigbekommen. Hätten sie den Auftrag erhalten, Rom zu erbauen, würden sie derzeit eventuell ihre Pläne »finalisieren«. Was in Manager-Sprache heißt: noch ein weiteres Mal über dasselbe reden, weil sich wieder keiner traut, später für die Entscheidung geradezustehen. Das echte Rom ist, wenn du noch nie da warst, übrigens auch nach bald 2800 Jahren immer noch eine Großbaustelle mit vielen Ruinen zwischendrin.

Viel Zeit einplanen

Bei drängenden Problemen am Arbeitsplatz soll es oft besonders schnell gehen. Doch je größer das Unternehmen ist, desto mehr Geduld brauchst du. Bei einem Mittelständler kannst du eventuell sogar noch selbst direkt mit dem Eigentümer reden. Bei einem Konzern muss alles erst durch viele Management-Ebenen, manchmal sogar bis hoch zum CEO – und dann wieder zurück. 50 Prozent jeder Veränderung sind Überzeugungsarbeit. Plane deshalb ausreichend viel Geduld und Zeit ein.

Junge, unerfahrene Mitarbeiter sind in solchen Umbruchphasen leicht zu erkennen: Sie sind die einzigen, die nicht verstehen, wieso sich oft ganze Belegschaften gegen Veränderungen stemmen. Dabei ist die Erklärung verblüffend einfach: Weil es für 80 Prozent so funktioniert, wie es ist! Wieso sollten sie sich für ein Experiment mit unklarem Ausgang ihre bewährten Arbeitsabläufe und Routinen zerschießen lassen? Veränderung heißt für viele: Chaos durch all die Neuerungen, anschließend mehr Arbeit fürs gleiche Geld, strenger bewertet und kontrolliert werden. Das ist eigentlich nur reizvoll für höhere Manager und Eigentümer, der Rest hat es damit nicht so eilig.

Perfektionismus ist ein Arschloch

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