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Vorwort

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Axel N. Halbhuber ist ein Besserwisser.

In den Wochen vor seiner Karenz hat er Freunden und mir unermüdlich erklärt, wie und wo und wie oft er im kommenden Jahr mit seinem Sohn Valentin die Welt auf den Kopf stellen würde. Und was die alle haben, wenn sie ihm darauf antworten, na du wirst schön schauen, wie anstrengend das ist. Ich habe ihm zugehört und nicht nur einmal gedacht: »Jaja, jetzt redest g’scheit.« Und mir – in Erwartung einer ordentlichen Portion Genugtuung – ausgemalt, wie er schon bald nach seinem Karenzantritt vor mir stehen wird und nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist.

Ein paar Monate später steckte Axel mitten in den Vorbereitungen zur Kreuzfahrt, Valentin war eineinhalb Jahre alt. Die Schifffahrtgesellschaft bot im Rahmen ihres Baby-Paketes an, das Milchpulver für das Kind nach Wunsch bereitzustellen. Axel fand das super und füllte das nötige Formular aus. Ich, die grundsätzlich immer zwei Packungen mehr als nötig dabei hat (man weiß ja nie), war skeptisch. An Bord stand dann tatsächlich das falsche Pulver bereit. Ich hätte die Nerven weggeschmissen – wie soll das Kind bloß einschlafen? Axel hingegen bot dem Kind die Flasche an, dem Kind hat’s nicht geschmeckt, es schlief trotzdem ein, das Abendflascherl war passé. Und ich, die sich schon seit Monaten Gedanken gemacht hatte, wie wir dem Kind ebendieses abgewöhnen könnten, wurde eines Besseren belehrt: Manchmal sollte man sich einfach nicht so viele Gedanken machen.

Axel macht sich keinen Kopf über Rituale. Er hat sich nie von festen Schlafens- oder Essenszeiten stressen lassen. Und alle »Regeln« von außen, wie man mit einem Einjährigen umzugehen hat, mit einem Augenrollen abgetan. Wie oft hat er mich damit genervt.

Nicht nur während seines Karenzjahres ist Axel seinen eigenen Weg gegangen. Er hat dabei eine Selbstverständlichkeit in den Alltag mit Valentin einziehen lassen, die ich sehr bewundere.

Das heißt nicht, dass er Valentin seinen Weg aufzwingt. Ganz im Gegenteil heißt es, dass er dem Kind Raum lässt: zu entdecken, zu erleben, seinen Kopf durchzusetzen. Er hat Valentin immer für voll genommen, ihm immer zugetraut, selbst etwas zu können, selbst zu bestimmen.

Genau deshalb war Valentin auch nicht Mitreisender in diesem Jahr mit seinem Papa, sondern Verbündeter. Womit Axel bei aller Weltentdeckerei und Abenteuerlust nicht gerechnet hat: Dass ein einjähriges Kind manchmal der Gescheitere ist. Valentin hat seinen Vater gebremst, ihm Umwege gezeigt, ihn zur Ruhe gebracht, Zeit eingefordert. Herausgekommen sind dabei Erinnerungen an ein gemeinsames Jahr, die viel wichtiger sind als Fotoalben und Postkarten. Und eine Vater-Sohn-Beziehung, die auf Augenhöhe funktioniert.

Ja, Axel N. Halbhuber ist ein Besserwisser. Valentin hat ziemliches Glück.

Katrin aka Mama

Reisen ist ein Kinderspiel

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