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Wenn die Finanzierung austrocknet: Das Liquiditätsrisiko

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Das sogenannte Liquiditätsrisiko besteht darin, dass eine Bank in eine Situation gerät, in der sie nicht über genügend liquide Mittel verfügt oder solche beschaffen kann, um ihre Gläubiger auszuzahlen. Wie bereits gesagt, ist das Kerngeschäft einer Bank – das Zinsdifferenzgeschäft – anfällig für dieses Risiko: Mit Kundengeldern, die jederzeit kurzfristig abgezogen werden können, werden Kredite an Firmen oder Haushalte vergeben, die nur langfristig wieder vollständig zurückgezahlt werden. Zwar haben wir oben gesehen, dass auf der Aktivseite ein gewisser Teil der Mittel liquide gehalten wird, doch würden diese Mittel niemals ausreichen, um alle Verpflichtungen an die Einleger jederzeit zu befriedigen. Das Geschäftsmodell basiert hier auf der vernünftigen Annahme, dass in der Regel nur ein kleiner Teil der Einleger zu einem bestimmten Zeitpunkt das gesamte Geld abziehen wird. Deshalb kann man das Risiko eingehen, nicht alle Forderungen jederzeit vollständig zurückzahlen zu können. Gibt es aber aus irgendeinem Grund einen bank run, also die Situation, dass viele Einleger ihr Geld gleichzeitig zurückverlangen, so wird die Bank rasch illiquide.3

Für das Verständnis der Finanzkrise ist wichtig zu sehen, dass dieses Liquiditätsrisiko nicht nur entsteht, wenn Einlagen abgezogen werden, sondern auch, wenn die kurzfristigen Kredite von anderen Banken («Sonstige Schulden») nicht erneuert werden. Das heißt, auch die zweite Quelle von Fremdkapital gemäß Abbildung 4 kann austrocknen und so die Wirkung eines bank runs entfalten. Dazu später mehr.

Wirtschaftskrise ohne Ende?

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