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Andreas

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Mein Hunger vermisst Gnade und Sättigung und ich suche und will und finde und nehme ihn und ihn und ihn, einen nach dem anderen und zwei werden zu drei und fünf werden zu mehr.

Andreas, er ist nicht einer wie alle.

Andreas ist ein Wesen, ein Gott, der all das ist, nach dem ich so lange verlangt, geschmachtet und mich gesehnt habe. Plötzlich ist er einfach da. Und er will nichts lieber, als dass er mich will.

Andreas offenbart sich bereits am ersten Tag der Oberstufe an meinem neuen Gymnasium. Sein Blick ist intensiv, immer konzentriert. Er lacht selten und es liegt meistens eine Ernsthaftigkeit in seinem Tonfall. Aber es gibt dort auch anderes, Lachen und Lachgrübchen. Aber man muss nah herankommen, um daran Teil zu haben.

Er macht ein anderes Gymnasialprofil als ich und sitzt immer allein in einem Gruppenraum, mit schiefgelegtem Kopf. Er ist ein Jahr älter als ich. Er kommt von einem anderen Ort und mietet eine kleine Wohnung in dem gelben Haus genau zwischen Schule und Innenstadt. Er hat eine Freundin und ich finde bereits, bevor ich sie getroffen habe, dass sie Andreas gegenüber undankbar wirkt.

Er verdient etwas Besseres.

Meine Eifersucht weiß es.

Andreas tritt seit vielen Jahren bei Wettkämpfen auf Spitzenniveau an. Er setzt alles darauf. Und wenn man alles gibt, dann bekommt man auch zurück. Vermutlich ist sein Blick deswegen oft so fokussiert.

Mit der Zeit lernen wir uns kennen. Und er wird meiner, nur meiner.

Er kann ohne mich nicht sein, sagt er.

Während der Oberstufe entwickelt sich zwischen uns eine Beziehung, die gekleidet wird in Liebe, Erotik, Stabilität und Harmonie. Andreas beendet seine Beziehung meinetwegen. Um ausschließlich mit mir sein zu können. Wir haben eine Beziehung, in der wir dafür stehen, was wir haben. Eine Beziehung, die einschließt, dass wir in seiner kleinen Bude frühstücken, mit dem Fenster weit geöffnet und dem Sommer, der sich in der Luft ausbreitet, und das Radio spielt im Hintergrund. Jeden, jeden Tag. Wir haben es gut, Andreas und ich. Zu gut, sagen die, sie uns aus dem Abstand betrachten.

Mehrere Jahre lang ist er meine große Liebe.

Mehr als ein fantastischer Liebhaber.

Voller Geilheit und 12 andere erotische Erzählungen

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