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Kapitel 4
ОглавлениеZu Hause angekommen gönnte ich mir eine lange, heiße Dusche. Ließ die Nacht nochmals vor meinem inneren Auge ablaufen und fragte mich, wie es so weit kommen konnte. Schlussendlich war es aber nicht wichtig. Es war passiert und nun wollte ich es so schnell wie möglich abhaken.
Ich hörte, wie Leah die Tür aufsperrte und in ihrer aufgeweckten Art nach oben rief: »Hallo Mama, ich bin wieder zu Hause. Ich mache Kaffee, magst du auch einen?«
»Hallo Schatz, sehr gerne – ich bin in ein paar Minuten unten.«
Wir saßen am Tisch, tranken unseren Milchkaffee und sie erzählte mir, kurz angebunden, was sie mit ihren Freunden unternommen hatte. Sie konnte aber auch sehen, dass mich etwas beschäftigte.
Ihr Gespür trügte sie nie. Sie wusste genau, wenn etwas nicht so war wie immer.
»Mama, wie war dein Abend? Ist irgendwas Interessantes passiert?«, fragte sie in einem Tonfall, der mir bekannt vorkam. Ich war immer offen und ehrlich zu Leah und erzählte ihr, ohne brisante Details, von meiner Bekanntschaft mit Jason.
»Ach Mama, du willst dich doch jetzt nicht von einem Mann abhängig machen, der dann entscheidet, ob wir nach Amerika können oder nicht?«
Sie hat offensichtlich gut recherchiert und wusste genau, dass es diese Option geben würde.
Zugegeben, an diese Option hatte ich eine Sekunde lang gedacht. Ich hatte sie flüchtig in meinen Kopf gelassen. Diese Option der Heirat für eine Green Card. Das kam aber nicht in Frage. Nicht in hundert Jahren.
»Leah, du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass ich das niemals machen würde. Ich mache mich nicht abhängig von einer Person und schon gar nicht von einem Mann. Ein Visum können wir uns auch auf anderem Weg erarbeiten.«
»Oder in der Lottery gewinnen«, unterbrach sie mich.
»Wir werden ganz sicher in der Lottery gewinnen Mama. Ich wünsche es mir jeden Tag vom Universum. Ich weiß, dass wir ausgesucht werden! Wer, wenn nicht wir?«
Ihr Optimismus war immer ansteckend. Ich blickte so positiv in die Zukunft, weil sie ein Händchen dafür hat, fröhlich und voller Zuversicht in die Zukunft zu blicken.
Als sie auf ihr Zimmer ging, wollte ich endlich Mel, Julie und Lukas zurückrufen. Ich hatte einige Anrufe in Abwesenheit von ihnen auf dem Handy.
»Emilia, wie geht es dir? Wo bist du? Wie war die Nacht?«, prustete Julie los, als sie ans Telefon ging. Ich musste laut loslachen.
»Mir geht’s gut, ich bin zu Hause und die Nacht war, leider, wunderschön. Ich ging mit ihm ins Hotel und er war ganz anders, als ich zuerst dachte. Nicht abgehoben oder schnöselig, sondern sehr einfühlsam. Was die Sache nicht leichter gemacht hat.«
»Welche Sache, Emilia?«, fragte Julia vorsichtig.
»Ich bin in der Früh relativ rasch gegangen. Hab ihm zu verstehen gegeben, dass ich zu nichts, was über diese Nacht hinausgeht, bereit bin und hab das Hotelzimmer verlassen.«
»Ach, Emi.«
Julie wusste genau, warum ich es getan hatte, und bohrte nicht mehr weiter nach. Mir war aber auch bewusst, dass sie sich Sorgen machte und mich gerne in guten Händen gewusst hätte.
Dennoch erzählte ich ihr, wieder ohne die brisanten Details – die gehörten mir –, was in der Nacht los war. Ich hörte ein verträumtes Seufzen am anderen Ende der Leitung.
»Wie lief es denn bei euch noch?«, fragte ich, um etwas von mir abzulenken.
»Bei uns lief es wie immer. Lukas und Mel haben sich schon kurz nach dir auf den Weg gemacht und ich bin noch eine Zeit bei Luis geblieben, bevor ich dann auch gegangen bin.«
Sie versuchte die Tatsache, dass sie noch etwas bei Luis geblieben war, ganz nebenbei zu erwähnen, doch ich musste grinsen. Bahnte sich da etwa was an? Luis war ein süßer Typ mit dunklem Teint und schwarzen Haaren. Er war liebenswürdig und immer zu einem Scherz bereit. Perfekt für Julie. Nur hatte sie es, bis gestern, nicht gemerkt.
»Na, da bin ich mal gespannt!«, kicherte ich ins Telefon.
»Aber, aber, Emi, wir sind nur Freunde. Falls du darauf anspielst, dass ich noch länger bei Luis geblieben bin.«
»Ja sicher, nur Freunde. Deshalb bist du ja auch noch geblieben, anstatt mit Mel und Lukas zu gehen. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn aus euch mehr als nur Freunde werden würden. Er passt perfekt zu dir. Ihr würdet ein großartiges Paar abgeben.«
Ich war etwas von mir selbst erstaunt. Sonst bin ich nicht der Typ, der andere in Richtung einer Beziehung schiebt. Ganz im Gegenteil.
»Emilia, so kenne ich dich ja gar nicht. Aber schön zu wissen, dass dein Herz nicht komplett eingefroren ist und du wenigstens anderen schon mal eine Beziehung nahelegen würdest. Jetzt fehlt nur noch, dass es auch bei dir mal klappt.«
»Ach was, ich suche mir dann in Cali einen süßen Westcoast-Surfer-Boy. So lange dauert es nicht mehr.«
»Das ist natürlich auch eine Option. Oder …«
Ich schnitt ihr das Wort ab.
»Keine Chance, Julie. Es gibt kein oder.«
»Ist schon gut. Einen Versuch war es wert«, schnaubte Julie ins Telefon.
»Jason ist ein netter Typ. Sieht zugegeben sehr gut aus und hat sein Leben im Griff. Trotzdem will ich mich auf nichts einlassen. Und wer weiß, es ist ja nicht einmal gesagt, dass er nicht so oder so nur an einer Nacht interessiert war. Also, ein für alle Mal, Thema beendet.«
Julie verstand und gab sich geschlagen. Wir plauderten noch eine Weile, bevor wir auflegten, und ich fühlte mich auf eine Weise seltsam nach dem Telefonat, die ich nicht genau deuten konnte. In dieser Stimmung hatte ich keine Lust auf ein Verhör von Mel und Lukas. Ich textete kurz, dass es mir gut ging und legte mein Handy zu Seite.
In dem Moment klingelte es an der Tür. Es war Sonntag, später Vormittag. Ich erwartete keinen Besuch. Das konnte nur eines heißen: Meine Mutter stand unangekündigt vor der Tür. Ich war nur froh, dass ich bereits geduscht hatte.
»Hallo Mama, was machst du hier?«, fragte ich sie beim Öffnen der Tür etwas erstaunt.
»Ist es jetzt etwa verboten meine Tochter und Enkelin zu besuchen? Nick kommt auch gleich noch vorbei. Wir wollen mit dir reden.«
Damit stand sie auch schon im Vorzimmer.
»Ach, tatsächlich? Ist gut, komm rein«, meinte ich etwas genervt in ihre Richtung.
Ich war müde und so gar nicht in der Stimmung für Besuch. Schon gar nicht in diesem Fall. Ich wusste, was auf mich zukommen würde. Nun war sie aber schon mal da und ich würde das Beste daraus machen.
»Möchtest du eine Tasse Kaffee, Mama?«
»Gerne! Schwarz und kurz bitte«, erwiderte sie, als würde ich nicht mehr wissen, wie sie ihren Kaffee trinkt.
»Natürlich, Mama. Kommt Nick auch bald? Soll ich seinen Kaffee schon richten?«
In dem Moment war er auch schon da. Ohne zu klingeln, kam er zur Tür reinspaziert.
Leah lief die Stiegen runter. »Oma! Onkel Nick! Ich freue mich, dass ihr da seid! Nick, kommst du mit mir hoch? Ich habe eine neue Figur, die ich dir zeigen möchte!«
Leah und Nick liebten Star Wars, hatten beide eine Sammlung und ließen sich in der Regel keine Chance entgehen, um Figuren, Hefte oder sonstiges zu tauschen und zu begutachten.
»Leah, Süße, es tut mir leid aber kann jetzt nicht. Ich muss kurz mit deiner Mama und Oma etwas klären«, entgegnete er ihr.
Sie kannte sich bestens aus und warf mir einen mitleidigen Blick zu. Sie wusste genau, was jetzt kommen würde. Szenen, wie aus einer spanischen Telenovela, wie sie es nennen würde.
»Ok. Ich gehe dann mal hoch und lasse euch allein. Wenn ihr fertig seid und das Haus noch steht, kannst du ja raufkommen.«
Damit verschwand sie in ihr Zimmer.
Mein Bruder war etwas verwundert über die Reaktion seiner Nichte und das konnte man deutlich in seinem Gesicht sehen.
»Nick, sie ist 13 und nicht blöd. Sie weiß, dass ihr mit unseren Plänen nicht einverstanden seid und aus genau diesem Grund gekommen seid.«
Wir setzten uns auf die Terrasse, die sich mittlerweile schon sehr nach Frühling anfühlte und nahmen einen Schluck Kaffee. Keiner fühlte sich wohl damit, das Thema Amerika anzuschneiden. Wie immer fand aber meine Mutter als erste Worte dafür. Und was für welche.
»Hast du gehört, dass gestern 20 000 Menschen aus ihren Häusern evakuiert werden mussten? Waldbrände wüten in ganz Kalifornien. Aus dem ganzen Land kommen Feuerwehren zu Hilfe und trotzdem bringen sie es nicht unter Kontrolle«, warf meine Mutter in die Runde.
Ich atmete tief ein, hielt die Luft an und versuchte meinen Mund zu halten.
»Außerdem haben sie die Reform zur Krankenversicherung schon wieder gekippt. Jetzt stehen Millionen von Menschen ohne Versicherung da. Schrecklich, was in diesem Land passiert.«
Nach wie vor sagte ich keinen Ton.
Nick schaltete sich ein.
»Mama, lass es gut sein. Das tut doch eigentlich nichts zur Sache. Emilia, dir muss aber schon bewusst sein, dass du in ein sehr unsicheres Land gehst. An jeder Ecke lauern Gefahren und für Leah wird es bestimmt nicht einfach. Sie muss sich komplett neu orientieren. Neue Schule, neue Freunde, neues Klima. Das alles mutest du ihr mit ihren 13 Jahren zu. Willentlich. Außerdem kostet San Diego wahnsinnig viel Geld. Die Lebenshaltungskosten explodieren und die Krankenversicherung ist unglaublich teuer. Ich verstehe schon, dass du unbedingt rüber willst. Ich kenne und liebe Kalifornien auch. Aber nicht, um dort zu wohnen und ein Kind großzuziehen. Du bist dort auf dich gestellt. Wir haben Angst um dich und Leah!«, redete meine Bruder auf mich ein.
Er war zwei Jahre älter als ich und würde es wohl niemals ablegen können, mich als kleine Schwester zu behüten. Er versuchte nicht unbedingt, mir mein Leben schwer zu machen, trug mit seinen Aussagen aber auch nicht gerade dazu bei, in mir ein gutes Gefühl zu schaffen.
Ich war noch immer still. Was sollte ich denn sagen? Natürlich könnte ich mich verteidigen. Könnte San Diego als neue Heimat verteidigen. Ich war kurz davor, ihnen die Vorzüge aufzuzählen, aber das würde keinen Sinn machen. Sie würden es nicht verstehen. So viele Menschen verstanden diesen Schritt nicht, nur bei den allermeisten war es mir nicht wichtig. Nick und meine Mama nicht auf meiner Seite zu wissen, war allerdings etwas anderes. Es machte die Planung nur schwieriger und schuf ein Gefühl der Unsicherheit.
»Mama, Nick, wir werden gehen. Ihr könnt uns dabei unterstützen und uns eine Hilfe sein, oder ihr lasst es. Einfacher und schöner wäre es mit eurer Unterstützung. Aber ich schaffe es auch allein. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich etwas allein schaffe. Ich will, dass ihr wisst, dass ihr bei uns immer herzlich willkommen seid. Dass wir uns immer freuen, euch zu begrüßen. Aber wir werden unsere Meinung und unsere Pläne nicht ändern. Wir arbeiten darauf hin, nach San Diego zu ziehen.«
Damit war das Thema für mich erledigt. Ich wollte es nicht wieder ausarten lassen wie schon einige Male zuvor. Davon hatte ich genug.
Nick warf noch eine letzte Frage ein.
»Warum, Emilia? Warum willst du nach San Diego? Warum nicht hier das Leben genießen?«
Ich gab mir einen Ruck und erklärte. Aus tiefstem Herzen.
»Ich kann mein Leben überall genießen. Ich schaffe mir mein Leben selbst und bin zu 100 Prozent selbst dafür verantwortlich. Ob das nun in Kalifornien oder Österreich ist, tut nichts zur Sache. Aber die Einstellung und Herangehensweise an Dinge, die geographischen Unterschiede, das Klima, das kann ich nur beeinflussen, indem ich dorthin gehe, wo alles genauso stimmt, wie ich es gerne möchte.
Natürlich hat Österreich ein großartiges Gesundheitssystem, gute Schulen und ein gutes Sozialsystem. Mein Ziel ist es aber nicht, mein Leben so zu gestalten, dass ich von einem großartigen System im Hintergrund abhängig bin.
In Kalifornien erwarten uns nicht nur Strand, endlose Wellen zum Surfen, gute Snowparks und Disneyland. In Kalifornien erwartet uns eine freie Mentalität. Eine Ich kann alles schaffen und lächle dabei! Einstellung. Die Menschen dort sind positiv eingestellt und freuen sich über die kleinsten Dinge. Es mag sein, dass vieles an Oberflächlichkeit grenzt. Es schafft aber trotzdem ein gutes Gefühl. Herzlichkeit und Freude am Tun kann ich an jeder Ecke spüren. Wenn ich in San Diego aus dem Flieger steige und mir die warme, salzige Luft in die Nase steigt, fühle ich mich sofort zu Hause. Wenn meine Füße den warmen Sand berühren, der sich langsam an meine Fußsohle anschmiegt, fühle ich mich zu Hause. Wenn der Ozean meine Zehen umspült, sie abkühlt und ich dieses leichte Kribbeln spüre, fühle ich mich zu Hause. Wenn ich den Highway entlangfahre, die tieforange Sonne untergeht und ein Farbenspiel der Superlative am Horizont auftaucht, fühle ich mich zu Hause. In San Diego habe ich das Gefühl, alles schaffen zu können. Menschen noch ein Stück mehr helfen zu können und mit meiner Energie Gutes zu tun. Für die Welt und mich! Ich fühle mich so lebendig und weiß, dass ich dort genau so sein kann, wie ich bin. Wenn ich darüber nachdenke, fühle ich wie mein Herz zu pochen beginnt, lebendig wird, mich zu neuem Leben erweckt. Ich werde hibbelig, meine Hände zittern, meine Füße können nicht mehr stillhalten. Alles in mir, jede Zelle wird lebendig und blüht auf. Ich fühle das pure Leben, wenn ich an ein Leben in Kalifornien denke.« Ich wusste, dass diese Erklärung die beiden tief berührte. Ihre Herzen wurden meiner Idee gegenüber weicher und offener. Auch wenn sie es jetzt noch nicht zeigen konnten. Meine Mutter meldete sich zu Wort. »Aber Schätzchen, was ist, wenn es nicht funktioniert? Was passiert, wenn du nicht genügend Geld zum Leben hast? Was, wenn das Schulgeld knapp wird und du die Miete nicht mehr aufbringen kannst? Wenn ihr krank werdet oder einen Unfall habt?« Ihr standen Tränen in den Augen. Sie hatte Angst. Das konnte ich sehen. »Im schlimmsten Fall komme ich zurück. Wenn alle Stricke reißen, dann packe ich alles zusammen, setze Leah und mich in einen Flieger und komme zurück. Ich hoffe darauf, dass du dann ein Zimmer für mich hast, in das wir für eine kurze Weile einziehen dürfen. Das wäre das Schlimmste, was passieren könnte. Ich würde nach Österreich mit dem Wissen zurückkommen, dass ich es wenigstens versucht habe.« Meine Mutter seufzte und Nick war sichtlich in Gedanken versunken. Ich war mir sicher, dass er über seine Zeit in Kalifornien nachdachte und mich sehr gut verstand. Die kleine Schwester gehen zu lassen, fiel ihm aber dennoch schwer. Das Gesicht meiner Mutter wurde etwas weicher. »Natürlich, kannst du mit Leah eine Zeit lang bei mir wohnen. Das weißt du doch. Einverstanden bin ich trotzdem nicht. Ich finde das nicht gut und kann es nicht verstehen«, sagte sie in einem missmutigen Tonfall. Ich seufzte, konnte in dem Moment nichts mehr dazu sagen und schickte Nick nach oben zu Leah. Sie würde sich freuen ihn zu sehen und er konnte etwas Ablenkung vertragen. Meine Mutter und ich saßen auf der Terrasse und nippten beide an unserem Kaffee. Wieder ergriff sie das Wort. Aber deutlich sanfter als zuvor. »Und, was tut sich sonst bei dir? Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?« Ich musst an die letzte Nacht denken und fühlte, wie ich rot wurde. Meine Ohren glühten förmlich. »Ich war gestern mit Mel, Julie und Lukas aus. Wir waren im Beer House. Das war’s aber auch schon«, versuchte ich mich über die Frage hinweg zu schummeln. »Hm, im Beer House. Schön. Hast du jemanden kennengelernt?« Oje, diese Frage. Ich konnte nicht lügen und schon gar nicht konnte ich meine Mutter anlügen. »Ja, ich habe einen Mann kennengelernt. Einen Amerikaner. Sehr hübsch, muss ich zugeben.« »Jetzt geht das hier auch schon los. Ein Amerikaner«, stöhnte sie. Mir war ihre Reaktion ganz recht. Als sie hörte, dass er Amerikaner war, wollte sie nichts mehr davon wissen. Leah und Nick kamen nach einigen Minuten zu uns runter und wir tratschten noch ein Weilchen, ohne den Umzug zu erwähnen. Als meine Mutter und Nick das Haus verlassen hatten, setzte ich mich auf die Couch, kuschelte mich in eine Decke und rief bei Mel und Lukas an. »Hey ihr Lieben! Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Carmen und Nick sind auf einen Überraschungsbesuch vorbeigekommen.« »Kein Ding, Emi. Wie geht’s dir denn? Wie war deine Nacht?«, hörte ich beide fast gleichzeitig ins Telefon sagen. »Die Nacht war unglaublich schön. Wir haben sie bei Jason im Hotel verbracht und ich habe es genossen, solange es gedauert hat. In der Früh habe ich mich dann auf den Weg gemacht und das war’s.« »Wie, das war’s? Wollte er denn nicht, dass du bleibst?«, fragte Mel. »Doch, er schon. Ich aber nicht. Dafür habe ich gerade keinen Kopf.« »Aber Emi, etwas Spaß schadet doch nicht. Und wer weiß, vielleicht wird es ja etwas mit euch und die Green Card gehört schneller dir, als du denkst«, meinte Lukas. »Das will ich aber nicht. Ich will weder Zeit noch Energie investieren, um mich von jemandem abhängig zu machen.« Die beiden gaben auf. Vorerst. »Ist gut, Emilia. Wir verstehen dich. Hast du trotzdem Lust, heute am Abend auf eine Sonntagsrunde zu uns zu kommen? Julie kommt auch.« »Das ist lieb Leute. Heute bin ich aber gerne mal mit Leah daheim und entspanne.« Auch wenn mich die Gedanken an Jason nicht loslassen wollten, genossen Leah und ich einen gemütlichen Abend auf der Couch mit Popcorn und einem guten Film.