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Kapitel 4

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Ping! Das Letzte, was ich vorm Schlafen und das Erste, was ich vorm Aufstehen tat, war mit Philipp zu texten. Ich schlief schlecht, teilweise gar nicht, die Gespräche wühlten mich auf. Ihm erging es anders. Er meinte, dass er nach solchen Gesprächen mit einem Grinsen im Gesicht friedlich einschläft.

Ich verliere mich in Dingen, in Gefühlen. Was mich beschäftigt, beschäftigt mich intensiv. Ein bisschen gibt es irgendwie nicht bei mir.

Entweder interessiert es mich nicht oder es ergreift Besitz von mir.

Ich erzählte Philipp von John. Er war in Kalifornien mein Nachbar. Ein alter Mann, mit dem ich die Liebe zu unserem kalifornischen Hügel und zur Natur ganz im Allgemeinen teilte. Er hat versucht, mir Amerika zu erklären und als ich die USA verließ, brach ich ihm das Herz, weil er glaubte, wir würden uns nie wieder sehen. Nun texten wir, täglich. Die Gespräche mit ihm halfen mir vor allem, mit der Krankheit meines Vaters zurecht zu kommen, mit der Trennung zu Andi, der ja ein weiteres Jahr in Amerika blieb, und wir zwei viel zu wenig kommunizierten. John war ein Freund, als ich zurück nach Deutschland ging, er wurde ein Vertrauter durch das tägliche Texten. Wir teilen Gedanken, Gefühle, Stimmungen. Inzwischen kennt er mich besser, als die meisten Menschen, die sich Freund nennen. Er weiß, wie ich denke, wie ich funktioniere.

Intensive schriftliche Auseinandersetzung kann sehr viel Macht haben. Ich mache einen Unterschied zu dem normalen spontanen Chatten. Gesagtes verpufft nicht einfach. Man hat Zeit, über geschriebene Worte in Ruhe nachzudenken. Ich lese Texte meistens mehrfach, sowohl die empfangenen, wie auch die selbst geschriebenen. Ich lasse sie wirken. Ein normales Gespräch ist stark in dem Moment, in dem es passiert, Reaktionen sind spontan. Ein geschriebenes Gespräch hat etwas mehr Zeit zu wirken. Man kann in Ruhe denken, bevor man antwortet, man kann die Sätze mehrfach lesen, bevor man glaubt, dass man sie verstanden hat. Es bohrt sich tief in einen hinein. Zumindest gehe ich mit geschriebenen Unterhaltungen so um. Das ist der Grund, warum sie mich so aufwühlen.

John war bereits mein Freund, als wir begannen, uns zu schreiben. Philipp war ein Fremder. Die Geschwindigkeit, mit der wir vertraute Gespräche führten, erschreckte mich. Ebenso, dass ich ihm Dinge erzählte, die ich anderen Freunden gar nicht erzählen würde. Auch wunderte ich mich darüber, dass ich meine eigenen ungeschriebenen Gesetze brach! Texte niemals auf der Straße oder wenn andere Leute um dich herum stehen. Das eine ist Unsinn, das andere unhöflich. Nichts ist so dringend, dass es nicht bis zum nächsten Stuhl warten könnte.

Ich kam aus dem Altenheim und tippte auf dem Weg zum Auto, wie es meinem Vater geht. Ich stand auf dem Hundeplatz, wartete darauf, dass mein Kurs anfing und antwortete auf Philipps neugierige Fragen. Normalerweise lasse ich das Handy in der Tasche. Wenn ich das Ping des Facebook Messengers hörte, kribbelte es in meinem Bauch. Ich glaubte immer noch daran, dass ich mich einfach naiv freute.

Philipp war in München, er hat keine Wohnung in Aachen, ist auf der Suche nach einer. Ich fragte ihn, wann er wieder zurück käme. Und er antwortete: „Sofern sich etwas mit einer Wohnung ergibt, fahre ich kurzfristig nach Aachen oder wenn du mich sehen willst!”

Ich:

Schmunzel... Da sag ich jetzt nix zu .

Er:

Haha , Schon ok !

Ich:

Was machen wir hier eigentlich?

Das war der Moment, in dem ich sowohl mir gegenüber, wie auch ihm gegenüber den Verdacht äußerte, dass wir nicht mehr einfach nur chatteten. Mit diesem einen kleinen Satz, „oder wenn du mich sehen willst”, verließ der Chat die Ebene des „just talk, just for fun”. Diese wenigen Worte lösten in mir intensivere Gefühle aus, als das leichte Kribbeln, das ich bisher verspürte.

Er:

Schreib en, sich austauschen

Ich:

Hahaha

Er:

Lachen

Ich:

Genau..., aber manchmal verlassen wir ganz kurz diese Ebene.

Wir wechselten sofort das Thema und begannen über den Ablauf der Begleithundeprüfung zu sprechen. Ich erklärte, wieviel Schritte Mensch und Hund „bei Fuß“ laufen müssen, wann die „Sitz“ und „Platz“-Übung kommt und dass meistens die Aufregung bei den Prüflingen der entscheidende Faktor über Gelingen und Nicht-Gelingen sei.

Ich:

Man darf die Prüfungssitua tion nicht unterschätzen. Ich sitz dann da immer, halte die Luft an und sterbe mit den Teams. Man sieht , wie bei dem Menschen die Stimmung bricht und der Hund nachhän gt oder stehen bleibt.

Er:

Ich wäre nur aufgeregt, weil du da bist.

-drei Tränen lachende Smileys hintereinander-

Haha

Ich:

Und du sagst, du schre ibst nur...

Er:

Hahahajahajajahaha

Und wieder gingen wir auf diesen Einschub nicht ein. Die anstehende Prüfung und die morgige Sonnenfinsternis ließen uns noch etwa eine Dreiviertelstunde munter weiterplaudern. Es war inzwischen kurz vor Mitternacht.

Er:

Ich mu ss immer noch Grinsen :)))) Werd wohl mit nem Grinsen ins Bett hüpfen und einschlafen .

Ich:

Ich auch... Mehr als nur schreiben... Ich muss aufpassen.. . G ute Nacht!

Ich schaltete mein Handy aus, es kribbelte im Bauch und tiefer. Seine Frage las ich erst am nächsten Morgen.

Er:

Worauf? Hallo! Du sollst du sein. Und dich nicht verstellen.. .

Ich:

Auf m ich selber... Guten Morgen! Wieso sollte ich mich verstellen?

Er:

Moin Mo in! Wieso denn aufpassen? Naja, wenn man auf sich aufpasst , stelle ich mir darunter vor, dass m an sich nicht frei entfaltet, sich bremst. Also indirekt man nicht ganz die Person ist, die man ist.

Ich:

Ich muss aufpassen, weil unsere Gespräche nicht ganz s purlos an mir vorüber ziehen. Gen au, ich muss mich bremsen. Ich fahre auch nicht mit 18 0 Sachen durch ein Wohngebiet, auch wen n mein Auto und ich es könnten .

Er:

Ach , du meinst , es geh t dir also zu schnell?

Ich:

Jein, ich muss einfach aufpassen, was mit mi r hier passiert.

Er:

Ich wüsste nicht , was passieren sollte. Was könnte denn passieren? Was d ürfte nicht passieren?

Ich:

Und das noch vorm Kaffee! Puh ...

Er:

Nic ht grantig werden .

Ich:

Bin nicht grantig. Ich überlege , ob ich es aussprechen soll oder ei nfach auf sich beruhen ...

Er:

Überleg mal... Ich bi n noch was länger aktuell. Bis 9 Uhr. Haha. Da will ich es lesen ... in der Pause .

Ich:

Haha, nee i ch bin schnell oder gar nicht. Versprochen! Erst mal Kaffee ...

Du sagst, du schreibst nur. Schreiben ist für mich tatsächlich die intensivste aller Ausdruc ksarten. Es macht was mit mir. Noch dazu verfüge ich über blühende Fantasie und ungezügelte Vorstellungskraft. Durch regen Wortaustausch wird alles in mir angeregt. Erst wie beim Ping Pong, hin und her und da nn verselbständigt sich alles. Ein Gr insen bleibt nicht im Gesicht! Es wande rt! Quer durch meinen Körper. Dagegen ist absolut nichts einzuwenden. Wenn ich nun nicht schon so wahn sinnig verbrannte Finger hätte, dann würde ich dem auch absolut freien Lauf lassen und neugierig warten , was passiert. Aber das ge brannte Kind scheut das Feuer. Noch spiele ich damit, ich weiß nur nicht , w ie lange das gut geht.

Oder anders. Ich freu mich genau wie du auf die nächste Nachricht. Aufs Ping. Wäre ich 16, würde ich wahrscheinlich gleich meine beste Freundin antexten: oh oh oh ich bin verliebt. Ich würde ihr schreiben, was wir geschrieben haben , und wir würden kichern. Ich bin aber nicht 16, fast dreimal so alt! Ich will nicht verliebt sein, weil das alles unnötig kompliziert macht. Ich will unbefangen schreiben. Worte genießen und Gedankenaustausch erleben, ... und schwupp ist man schwanger. Ic h hoffe, du kannst mir folgen. Al so... Nur schreiben. Ist klar. Meine wirren Gedanken m uss ich in den Griff bekommen. Bekloppt! Genau, das trifft di e Sache auf den Punkt.

Du sitzt jetzt da und grinst! Der eingebildete Teil in dir ist stolz! Der a ndere wundert sich vielleicht. Ich hoffe tatsächlich, dass wir es einfach hinbekommen , u nbefangen weiter zu quatschen. Dass wir uns niemals so nahe kommen, dass es kn istert. Ich pass einfach auf!!! So habe ich übrigens zwei von drei Kindern bekommen. Durch a ufpassen, dass es keine gibt!!!

Er:

Ja , ich grinse!

Ist ja bissl wie im Teenageralter...

Aber wir sind ja beide erwachsen...

Dennoch reizt man gerne einiges aus...

Genauso wie du drücke ich mich gerne in Wort und Schrift aus... So was lässt natürlich viel Interpretationsfreiraum zu . Ja , du hast wirre Gedanken... Aber lei der gefallen mir diese . Ja schön aufpassen, dass d u ni cht schwanger wirst...

Ich:

Ich grinse auch. Das soll auch so bleiben.

Er:

Ohhhhh Barbara

-erröteter Smiley-

Ich:

Ohhhh? Aufpassen!! !!!!! Bin weg, Vater ist dran!

Er:

Ja , man kann sich in manch einen Gedanken verlieben. Genauso in Worte, in Bewegungen usw .

-Smiley-

Ich besuchte meinen Vater im Heim, erledigte noch dies und das und legte mich zu Hause wieder ins Bett. Ich war todmüde und sehr durcheinander. Ich habe nachts wieder kaum geschlafen. Was passierte hier? War ich wirklich verliebt? Ich hatte doch Andi, ich wollte ihm nicht weh tun. Ja, ich war verliebt. Das Grinsen, das ich hatte, wenn ich mit Philipp textete, blieb nicht im Gesicht. Es wanderte. Erst in den Bauch, wo es kribbelte, dann in den Unterleib, wo es noch mehr kribbelte. Diese Zeichen zu lesen war eigentlich gar nicht schwer. Und trotzdem habe ich eine Weile gebraucht, um sie zu verstehen. Nicht nur die vielen wirren Gedanken hielten mich nachts wach. Das Kribbeln im Unterleib, das zu heftiger Erregung anschwoll, wenn ich meine Gedanken frei ließ, ließ mich nicht nur nicht schlafen, es ließ mich gar nicht ruhen, bis ich ihm körperlich entgegen wirkte, indem ich selbst Hand anlegte oder als Übersprung die Decke ritt. Wirkliche Befriedigung brachte das auch nicht, aber zumindest kurzfristige Erleichterung. Wach war ich sowieso, warum sollte ich dann bloß rumliegen und mich wälzen.

Ping

Philipp fragte, ob ich die Sonnenfinsternis in Aachen gesehen hätte. Ich hatte es nichtmals versucht. Hatte mich einfach ins Bett gelegt und geschlafen. Mittags! Zum Glück war es bewölkt, sonst hätte ich mich hinterher geärgert.

Ich:

Ich bin eingeschlafen. Wach gerade auf. Brauch ich manchmal. Am liebsten immer. Power Nap. Hatte ganz plötzlich nen totales Tief! Hoffe jetzt ist besser .

Was meinen Vater angeht, scheint es, dass es jetzt wese ntlich einfacher für mich wird. Ich habe mich so wahnsinnig verantwortlich gefühlt. Das belastet mich, aber ich lasse es mir nicht anmerken. Erst an der Erleichterung selber merke ich es. Und an den I ch will von nich ts und niemand jetzt was hören"- Attacken. Decke übern Kopf und raus aus dem Tag. Das hatte ich immer, wenn ich von ihm kam. Ging aber nicht immer, weil ich direkt zum Hundeplatz bin. Dann schlaf ich schlec ht, obwohl ich total müde bin. Nu schlaf ich schlecht, weil ich zu viel m it so nem fremden Typen tippe. Morgen kommt Andi wieder. Ich freue mich, d er hilft mir, mich zu sammeln. Der findet das bestimmt amüsant. Oder auch nicht, vielleicht ist es ihm egal oder oha, er b eichtet mir alle seine Sünden. Nenene! Dann brech ich wied er zusammen und ihm geht's gut!

Seit Andi mich vor zwölf Jahren betrogen hatte, hatte ich immer wieder Eifersuchtsschübe. Kein lautes Drama, mehr subtiler Schmerz, der kommt, wenn ich sehe, wie er z.B. anderen Frauen angeregt zuhört und dann daran denke, wie er mich ignoriert, wenn ich glaube, etwas Wichtiges erzählen zu müssen. Er starrt lieber in seinen Laptop, als mir tief in die Augen zu schauen. Ein bitteres Gefühl, was von böser Fantasie in meinem Kopf ausgeschmückt wird.

Ich:

Er hat wahrscheinlich gar keine, erstens wann denn und zweitens d enk ich mir das immer nur aus. Sehe ich dann ja. Immer gut , wenn sich was bewegt bei mir. Ich spüre gerne, dass ich lebe!

Er:

Hallo?!? Das darfst du doch nicht so sagen!!! Bekomme ja ein schlechtes Gewissen, wenn ic h der fremde Typ bin.

Es ist ja wohl keine Sü nde mit mir zu schreiben. Meinst du , er findet es amü sant , dass du mit mir schreibst?

Ich:

Das S chreiben ist keine Sünde, er kennt mich gut. Sehr gut. Ob er das amüsant findet oder nicht, hängt davon ab, wie ich drauf reagiere. Mhm. Wie gesagt. Du genießt es, ich genieß es, aber ICH muss a ufpassen. Du nicht. So einfach.

Unsre Talks machen was mit mir und das wird Andi sehen. Weil er mich kennt, weiß er auch warum. Er vertraut mir, immer. Und trotz dem geh ich irgendwie kopffremd, w eil es jedenfalls für mich eine Ebene erreicht hat, die ich kontrollieren muss. Kann ich aber!

Muss ich aber auch.

Er:

Ohhh Barbara, ich versteh nicht, dass es überhaupt angesprochen werden muss bei Andi ... Meinst du er fragt dich?

Und dann antwortest du: Ja, es ist seit ner Woche so, dass ich mit nem fremden jungen Mann schreibe ...

Klingt komisch .

Ich:

Es muss angesprochen werden. Er weiß, das s wir uns tippen. Hat er schon mitbekomm en, i ch hab’s erzählt. Was ihn damals am meisten verletzt hat, als ich ihn betrog, war der Vertrauensbruch zwischen ihm und mir, weil ich ihn hintergangen und gelogen habe. Darunter habe ich gelitten und mir geschworen: nie wieder lügen! Hab ich auch nicht. Kla r muss man nicht alles erzählen. K ommt halt drauf an, wie intensiv was ist. Jeder hat hier sein eigenes Leben. Ich tippe lieber unbefangen mit dir weiter und er weiß es, als dass ich das heimlich tue und er es merkt. Vertrauen! Das ist die Basis! Heimlichkeiten prickeln zwar, machen nachher aber alles kaputt.

Und da ich die Verletzlichere bin, die, die schneller leidet unter Dingen, die er tut oder eben nicht tut, sag ich es ihm, wenn wir die Zeit finden mal zu sprechen.

Das ist OK! Ich denk der beste Weg für alle.

Für mich ist das nicht normal: ich beende meine Gruppe auf m Hundeplatz, gehe kurz mit den Hunden, düse nach Hause und fang noch während ich esse an, dir zu tippen. Da ist ja eigentlich keine Eile geboten.

Er:

Dann würde mich mal interessieren, was du ihm genau sagen würdest. Ich weiß auch nicht, warum ich immer sofort antworten muss und ich gucke ob du geschrieben hast... Ist einfach so...

Ich wusste, dass ich mich verliebt hatte, ob Philipp das nicht sehen wollte oder nicht verstand, vermochte ich nicht zu beurteilen.

Er:

Wa s sagst du Andi denn genau ?

Ich:

Weiß noch nicht, das ergibt sich irgendwie. Kein Drama. Ich sag's einfach. Mal sehen.

Er:

Dass du kopffremd gehst? Schönes Wort! Kopffremd ...

Ich:

Ich glaube, dass Andi das sowieso merkt. Das ist jetzt ganz schwer zu erklären. Wenn mein Gemüt angeregt ist, egal warum, dann me rkt er das an meinem Verhalten. Ich werde dann liebevoller. Warum interessiert dich das so? Hast du Sorge, dass si ch was dadurch ändert?

Er:

Mich interessiert alles... Kann ich gar nicht sa gen, ob ich Sorge habe .

Ich genieße den Moment . Wenn sich wa s ändert, nehm ich es hin. Bleibt ei nem ja nichts anderes übrig .

-Tränen lachender Smiley-

Mir war kalt. Eiskalt. Ich kam durchgefroren vom Hundeplatz und konnte kaum mit dem i-Phone tippen. Ich wechselte aufs i-Pad und zitterte.

Er:

Mach dir einen Tee!

Ich:

Ich mag keinen Tee

Er:

Neeee? Oh warum?

Ich:

Weiß nicht. Ich mag Kaffee. Aber nicht jetzt . Willst du immer alles wiss en? Oder nur bei mir?

Er:

Heiße Schoko? Bin im al lgemeinen sehr wissbegierig . Aber du bist durchaus interess anter als die meisten.

Ich:

He iße Schokolade, nee auch nicht. Ich nehm ne Cola . Warum?

Er:

Ich sage nix ohne meinen Anwalt !

Ich:

Das ist glaube ich der Teil, der wirklich interessant ist. Ich wirke interessant auf dich, das merke ich und das schmeichelt mir. Ich habe ein Selbstbewusstseins- Problem. Ich suche immer alle Fehler be i mir. In Andi s und meiner Geschichte fehlt mir die Anerkennung und die Ansprache. Deshalb reagiere ich so l eicht darauf. Mich kann fast kein Mann mit seinem Aussehen, seinen Fähigkeiten oder was auch immer faszinieren, aber Interesse und Austausch bewe gt was in mir. So war es damals, als ich fremd gegangen bin, so war s mit Ian, den ich in Kalifornien kennen lernte und mit John vom Hügel. Nun du. Ich habe zu allen noch Kontakt.

Er:

Ja, ich reihe m ich gerne zu der Liste .

Es gab tatsächlich Parallelen zwischen Philipp und Ian. Ian war so alt wie Philipp. Wie wir uns auf dem Hügel in Kalifornien kennen lernten, tut nichts zur Sache. Wir unterhielten uns intensiv, wann immer wir uns sahen oder schrieben, genau wie nun mit Philipp. Er weckte auch ähnliche Gefühle in mir, er hörte zu, er antwortete und er erzählte viel von sich, er machte Komplimente und teilte seine Träume mit mir. Ich räumte ihm aber niemals soviel Platz ein, wie Philipp. Ich zog von Anfang an für mich eine deutliche Grenze, weil ich ihn nicht zu ließ. In meinem Leben hatte er keinen Platz.

Er:

Ich rechne dir deine Ehrlichkeit echt hoch an.

Ich:

Meine Ehrlichkei t ist doch nicht normal!!! Das ist doch fast so, als ob man sich auszieht und nackt spazieren geht. Das wäre mir allerdings zu kalt, desha lb bin ich lieber ehrlich . Bewusstseins- Striptease. Oder so...

Er:

Lustige Vorstellung. Du bist echt interessant. Alleine was du einfach so für'n Blödsinn" schreiben kannst . Zieht mich an.

-Tränen lachender Smiley-

Ich mag dich! Bin ziemlich müd e .

Ich:

Ich auch. Also ich bin müde. Und ich mag dich auch... Ich hör mal auf zu tippen und versuch zur Ruhe zu kommen. Vielleicht hilft’s ja.

Gute Nacht

Ich schreibe, was mir in den Sinn kommt, Bewusstseins-Striptease! „Alleine was du einfach so für'n ‚Blödsinn’ schreiben kannst.” Es scheint viel in mir drin zu stecken, das an die Oberfläche will. Ein kurzer Stubser genügt und es platzt einfach aus mir raus.

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