Читать книгу Canada´s Yukon - Barbara Schlenger - Страница 13
ОглавлениеKapitel 9 Caribou Crossing
...oder kurz: Carcross, das ist eine Gewässerenge zwischen zwei Seen im Quellgebiet des Yukon Rivers, an der früher ein bekannter Wildwechsel war.
Carcross ist einer jener typischen Ortschaften im Norden mit nicht zu vermutenden etwa 500 Einwohnern. In diesem Fall gibt es noch einen alten Bootsanleger und natürlich die Eisenbahnschienen mit der dazugehörigen Brücke über das Wasser: die “White Pass and Yukon Route“ kurz: “WP&YR“.
Gebaut, um den Goldsuchern beim großen Goldrausch von 1896 bis 1903 den mühsamen und qualvollen Aufstieg über den “White Pass“ zu erleichtern, war sie bei Fertigstellung tragischerweise nicht mehr notwendig, weil der Goldrausch vorbei, bzw. nach Nome an die Nordwestküste weiter gezogen war.
Zwei Baukolonnen arbeiteten sich von damals Süden aus Skagway und von Norden aus Whitehorse entgegen, bis sie am 29. Juli 1900 in Carcross zusammentrafen. Feierlich wurde hier “The Last Spike“ (der letzte Schienennagel) eingehauen.
Dies jährte sich bei unserer Ankunft im Juli 2000 genau zum hundertsten Male.
Und wie alles in Amerika und Kanada, was auch nur im Entferntesten “historic“ ist, so wurde auch dieses Ereignis großartig gefeiert. Ich glaube, alle Einwohner des Yukon waren hier versammelt! Sogar ein großer Fernseh-Übertragungswagen stand vor Ort.
Stündlich ratterten mit historisch-höllischem Gepfeife die alten Loks mit ihren hölzernen Salonwagen über die Brücke bis Frazer (das ist etwa die halbe Strecke ) und zurück. Sogar die geliebte alte Nummer 73 aus Gründertagen wurde auf die Schienen geschickt! Das ist schon etwas, so ein schwarz glänzendes Ungetüm, das aus allen Ventilen zischt und qualmt!
Wir stellten uns vor, wie viele Menschen mit ihrem umfangreichen Gepäck und großen Erwartungen und Träumen - die nur selten in Erfüllung gingen – wohl darin gereist sind...
Die Einheimischen konnte man leicht an ihrer historischen Kleidung erkennen. Zu Gast waren auch Mr. and Mrs. Yukon, das sind zwei jeweils gewählte ältere Herrschaften, die überall dort anwesend sind, wo es eine Repräsentationsaufgabe gibt.
Besucher aus den Nachbardörfern zeigten stolz ihre Huskies: große feingliedrige, kurze muskelbepackte, wuschelige Kinderfreunde...
Hier lebt der Alaska-Husky, das ist die meist braunäugige Mischung aus Siberian Husky, Malamute, Samoyed und weiteren ausdauernden Hunden des Nordens. Das Endergebnis ist eine überraschende Vielfalt in Größe und Farbspiel.
Am Ortseingang (also mitten im Dorf!) stand ein riesiges Festzelt mit Tischen und Bänken - und einer Bühne, auf der sich Politiker, diverse Ehrengäste und Country-Bands abwechselten. Souveniers gab es zu kaufen, und ein Trapper bot exquisite Felle und Fellprodukte an.