Читать книгу Mit Leichtigkeit ins neue Leben - Beatrice Bellmann - Страница 25

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5. November

In der Nacht machte ich kein Auge zu. Ich dachte nur an ihn und sie und machte mir ohne Ende Vorwürfe, dass ich auf allen Ebenen versagt hätte und dass er jetzt heiße Nächte mit ihr verbringen würde. Der Gedanke, dass er eine andere Frau umarmte und mit ihr schlief, war unerträglich. Mein Magen schmerzte, und ich lief wie ein Tiger in der Wohnung hin und her, unfähig zu einem klaren Gedanken. Mittags rief ich ihn an. Ich rechtfertigte mein gestriges Kommen: Ich hatte durch die Post von seiner Wohnung erfahren und wollte ihn sprechen. Woher sollte ich wissen, dass er nicht allein war?

„Ich wollte nicht, dass du weißt, wo ich wohne. Es ist schon vorbei mit ihr.“

„Bist du traurig?“

„Nein. Ich habe heute überlegt, ich gehe schnell in die Türkei zurück.“

„Du schläfst mit einer anderen, und ich wasche noch deine Wäsche.“

„So war das nicht.“

„Du kannst mir glauben: Das ist das Schlimmste, was man einem Menschen antun kann.“

„Ja, das glaube ich.“ Dann sagte er noch: „Du respektierst meine Mentalität nicht.“

Der Tag war ein Albtraum. Ich machte einen Plan bis zu meinem Auszug: Ich musste einige Möbel verkaufen und weiter ausmisten. Am Schlimmsten war es, die Couch zu sehen, auf der er oft gelegen hatte, und seine leere Kleiderschrankhälfte.

Verena hatte mir einen Brief geschickt mit einem selbst verfassten Gedicht über den trüben November, Kummer und Schmerz. Es endete: „Denn wenn die dunklen Nebelschleier sich demnächst auch wieder heben, ist jeder Tag wie eine Feier, und weiter geht das schöne Leben.“ Das Gedicht war zwei A4-Seiten lang. Wie viel Mühe hatte sie sich gegeben …

Mit Leichtigkeit ins neue Leben

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