Читать книгу Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur - Benecke George Friedrich - Страница 11
ERGÄNZUNGEN
DER
SAMMLUNG VON MINNESINGERN
AUS DER
BREMISCHEN HANDSCHRIFT
HER GOͤTFRIT VON NIFEN
VIII
ОглавлениеNu stet dú liebe heide bar
Der wunnenklichen blůmen und der liehten rosen rot;
Der walt hat sich entkleidet gar,
Des lident aber dú kleinen vogellin vil grosse not. —
Was klage ich tumber vogelin sang?
Wan klage ich niht die sweren zit,
Das ich der minneklichen han gedienet alles ane dank?
Si lone mir, si lone niht,
So ist si doch mis herzen trost und ouch dú vrouwe min.
Ich dien ouch ir, swas mir geschiht;9
Si můs dú erste und ouch min leste vnz an min ende sin.
Ir ougenblik der vie mich so,
Das ich von ir niht scheiden mag,
Swie selten mich dú herzeliebe hat gemachet fro.
Ach herre Got, wie schone ein wib!
Ja milter Got, wie rehte minnenklich ist sie gestalt!
Ja suͤsser Got, wie lieb ein lib
Gesach in Got, der ir vil reinen libes hat gewalt!
Ir spiegel lichten ougen clar,
Solde ich die mit gewalt ansehen,
So swuͤre ich wol, das mir gewühse niemer grawes har.
Wie gar unmassen sanfte tůt
Ein lieblich kússen und ein minneklicher umbevank!
Si liebet lieb und hoͤhet můt;
Da wirt dú sende sorge bi dem ungemuͤte krank.
Swer lieb bi herzeliebe lit,
E naher und e naher bas,
Da můs dú sende sorge lan der froͤide gar den strit.
Si ist tougen in mis herzen grunt,
Die ich von erst ze herzelieben frouwen mir erkos;
Davon so wirt es ungesunt.
Was schat der lieben, das si schoͤner ist und dabi los?
Von liebe kan ich niht gesagen,
Mir wart so liebes nie niht mer;
Des wolde ich uf genade gerne ein gluͤndes isen tragen.
9
In der Handschrift: Ich ouch ir swas mir geschiht.