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ERGÄNZUNGEN
DER
SAMMLUNG VON MINNESINGERN
AUS DER
BREMISCHEN HANDSCHRIFT
GRAVE OTTO VON BOTTENLAUBE

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Von diesem Dichter enthält die Handschrift folgende mit XI. bezeichnete Zeilen, wovon sich in der Samml. von Minnesingern (Th. 1. S. 16. a Zeile 2 v. u.) bloss der Anfang befindet.

Mir hat ein wib

Herze und lib

Betwungen und gar verhert!

Dú ist so gůt,

Swas si mir tůt.

Wil si, so wirde ich sanfte ernert;

Tůt si mir we,

Doch wil ich e

Betwungen sin von ir gewalt,

Danne ich verber

Die werden ger

Und ouch die sorgen manicvalt,

Die si mir machet

Und git.


Min froͤide swachet

Iemer sit.

Sweme si nu lachet

Zaller zit,

Des selde wachet

Sunder strit;

Gelúkes rat

Hat in den pfat

Geleret so,

Das er sol ho

Daruffe sweben,

Mit froͤiden leben.

Solde ich das sin,

So muͤste, an aller sorgen schin,

Das herze min

Erhoͤhet werden, sunder pin.


Ich, froͤide bar,

Ich gedenke ie dar,

(Als ich getar):

Wirt si gewar,

Das ich so var,

Ir eigen gar;

Si erzeiget ir

Genade an mir

Si ist ein wib,

Der ie min lib

Alleiner lebt,

Und iemer strebt

Uf den gedinge

Und selchen trost,

Das mir gelinge,

Und werde erlost

Der sorgen, dú mich twanc noh ie,

Sit ich verlie

Den můt an sie.


Min herze jach,

Sit si min ouge alrerst ersach,

Sin ungemach,

Das ime sit,

Bi siner zit

Beschach,

Das were dahin,

Und were ime sin

Komen und gewin.

Des wande ouch ich;

Nu tůt si mich

Gar sorgenrich,

Und meret mine clage.

Das verkeret

Und seret

Mine tage.


Min gemuͤte

Ist worden kranc;

Ich verwuͤte

Nach ir guͤte

Ane allen dank;

Iedoch darunder

Ist ein wunder

Nicht besunder,

Das ich liden,

Und miden

Můs si, reine,

Die ich meine

Nicht ze cleine.

Amme herzen

Hab ich smerzen

Und kumber

(Ich vil tumber!)

Manigen sumber.

Warzů wart ich ie geborn,

Sol ich iemer sin verlorn?

Ja hat ich si mir erkorn,

Das die wunden,

Ungesunden,

Mir verbunden1

Solten werden

Von der werden;

Nu ist min swere

Ir gar unmere,

Der ich lere

Wurde, ob mir dú frouwe min

Tete gůten willen schin.

Solde es mit ir hulden sin,

Das ich sprechen

Muͤste zir,

Was si zechen

Und rechen

Wolde an mir:

Sicherliche,

Ob das geschiht,

Imme riche

Ist min geliche

Danne niht.


Herze, sinne,

Minen můt

Hat dú minne

Mit gewinne

Also behůt.

Peir der Mere

Dulde swere

Dur Afrien,

Sin amien,

Von Navar.

Plei von Lone

Lie die krone

Und die sinne

Durch die minne

Drisseg jar.

Er was sorgenrich;

Das was kumberlich,

Doch ungelich

Der swere min,

Die mir tůt schin,

Von der ich dulde disen pin.


Es enstille

Ir gůter wille

In kurzen ziten

Ane biten;

Ich bin tot.

Sol min trúwe,

Ane alle rúwe,

Sus ein sterben

An ir erwerben;

Dest ein not,

Die ich gerne dol,

Und liden sol;

So rehte wol

Stet si mir an.

Ich selic man!

So suͤsse not ich nie gewan.


Iedoch swie gerne

Ich sterben lerne

Dur ir minneclichen lip

(Owe, si reine, selig wib!);

So denke ich doch,

Das si mir noch

Gerůche geben

Ein senfter leben.

Des valde ich ir die hende min,

Das ane ir zúrnen muͤsse sin,

Ob ich genende,

Und ich ir sende

Disen sanc.

Ir lob, ir ere

Ich gerne mere;

In froͤmdú lant

Tůn ichs erkant

Mit truwen, ane valschen wanc.

Wirt mir davon ein habedank,

Ich singe ir das

Ir lob noch bas

Erhoͤhet, ob ichs e vergas.


Mine frouwen

Sult ir schouwen

In so hoher werdekeit,

Das ir sol iemer sin gereit

Der eren krone,

Sit vil schone

Eht aller selden seldekeit

Ir beide hende hat geleit

Ir uf ir houbet.

Das geloubet

Alle mir:

Ob ir si seht,

Ir verjeht

Tugende michels me von ir,

Danne ich iu sage,

Wand ichs durch klage

Mines willen vil verbir.

Min frouwe ist gůt;

Iedoch si tůt,

Das wunneklichcn froͤiden gir

Mich vergat

Und lat,

Das mir kumberlichen stat;

Wand ich pflac

Manigen tag,

Das min froͤide nie gelac.


Owe der dinge!

Ich wenne, ich ringe

Uf einen wan,

Den ich han,

Dem ich iemer undertan

Wesen můs,

Dess mir bůs

Niemer wirdet, untz ein gruͤs

Mich enbindet;

Sa verswindet

Und erwindet

Alles klagen.

In minen tagen

Was sol ich von froͤiden sagen?

Sol ich heil an ir bejagen,

Swie das were,

Es were zit.

Alle swere

Ich gar verbere,

Ob si den strit

Genedecliche

Wolde ir geben

Endeliche;

E ich danne entwiche,

Ich ir gibe das leben.

Bi dem eide

Ich wil geloben:

Sin enscheide

Mich von leide,

Ich můs ertoben.


Das erwende,

Selig wib,

Und sende

Mir das ende,

Das min lib

Froͤide und minne

Und sinne

Von dir, kúniginne,

Gewinne!

Darnach ich iemer ringe

Und zellen ziten strebe.

Uf das hoh gedinge

Ich vil dicke schone lebe,

Das mir an dir gelinge,

Und enphahen muͤsse

Suͤsser minne gebe.

Wie suͤsse

Ich danne singe

Und erclinge,

Swenne ich froͤliche ob allen froͤiden swebe!


(Nun folgt unter XII. der zarte Wechselgesang: Were Cristes lon niht also suͤsse. – Samml. von Minnes. Th. I. S. 16. b.)

1

In der Handschrift: Mir verkunden.

Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur

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