Читать книгу Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur - Benecke George Friedrich - Страница 21

ERGÄNZUNGEN
DER
SAMMLUNG VON MINNESINGERN
AUS DER
BREMISCHEN HANDSCHRIFT
HER GOͤTFRIT VON NIFEN
XVIII.18

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We dir, winter ungehúre!

We dir! das du sist verteilet!

Heide und ouwe ist blůmen bar.

Swas mit froͤiden stunt noch húre,

Das hast du vil gar zerteilet.

Swas der suͤsse meige bar,

Das ist alles hingeleit

Von den suren, kalden winden.

Du wilt an uns niht erwinden:

Das dien kleinen vogellin leit!


We, der nahegender swere!

Wenne wil si mir die ringen,

Der min herze unsanfte enbirt?

Si sint mir ein teil ze swere.

In den sorgen můs ich ringen.

Ob si dan niht froͤide birt

Mir vil sendelosen man,

So verdirbe ich an dem libe.

Ist das ich niht fro belibe,

Ratent, ob ich fúrbas man.


Minne, heile minne wunden,

Die ich dulde zallen malen.

Wiltu, das ich sorge enber,

Sit du dichs hast underwunden;

Bit ir lib, den lieht gemalen,

Das er mir noh froͤide ber,

Sit er sich min underwant.

Frouwe, suͤsse, seldebere,

Iwer lon ist mir gebere,

So ist ouch min dienest zú gewant.


Si mag mir wol helfe senden,

Sit ich lebe in maniger sende;

So ist min weg hin zir gebant.

Si mag troͤsten mich vil senden,

Sit ich ir min herze sende,

Das dú suͤsse Minne ie bant.

Seht, so wurde ich noch gemeit,

Were, das ich si umbevienge,

Und das sis fúr gůt enpfienge,

Dú durh kúsche unkúsche ie meit.


Si mag sich des wol vermessen,

Das so schoͤne creatúre

Nie wart bi maniger zit geborn.

Man sol si niht zů den messen,

Den dú selbe schoͤne ist túre.

Alle untugende hat si verborn,

Si hat selde, si hat heil.

Hei, gewunne ich noch die kúnde,19

Das ich si erwerben kúnde,

Seht, so were min wunde heil.


19

In der Handschrift: Hei gewnne ich ir noch die kúnde.

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