Читать книгу Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur - Benecke George Friedrich - Страница 13
ERGÄNZUNGEN
DER
SAMMLUNG VON MINNESINGERN
AUS DER
BREMISCHEN HANDSCHRIFT
HER GOͤTFRIT VON NIFEN
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ОглавлениеSich hat
Aber dú suͤssú zit verkeret!14
Schouwent an dú wunnenklichen heide,
Die mit manigen blůmen stůnt beschoͤnet!
Kleiner vogellin truren aber meret,
Dien der kalte winter tůt so leide;
So ist der walt mit sange niht bedoͤnet.
Also můs ouch mir min froͤide entwichen,
Das mir nie von der vil minnenklichen
Kunde werden miner swere rat.
Wie kan
Iemer ieman sanfter werden,
Danne der lieb dur rehte liebe minnet,
Und im lieb in liebe froͤide meret?
Der hat himelriche hie uf erden,
Ob er sich gegen liebe wol versinnet,
Und in lieb in liebe liebe leret.
Minne kan sich liebe dur liebe lieben;
Das tůt si niht, wan eht Minne dieben.
Rehte liebe ist valscher liebe gran.
Es tůt
Sanfte ein lieblich umbevahen
Zwein gelieben, sit dú naht so langet.
Lieplich smuken nach der liebe willen —
Solt ichs tůn, ich seite wol wie nahen,
Sit das lieb bi liebe niht belanget
Lieb kan …
Mangelt ein gantz Folienblatt, welches ausgeschnitten worden. 15
14
In der Handschrift: Mich hat aber
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Wenn noch ein Zweifel obwalten sollte, ob die Bremer Handschrift eine Abschrift der Pariser ist, so kann dieses ausgeschnittene Blatt auf den ersten Blick die Sache entscheiden.