Читать книгу Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Frankenwald Fichtelgebirge - Benedikt Grimmler - Страница 11
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Von Kirchenlamitz nach Marktleuthen
Hier können Sie buchstäblich auf Granit beißen, oder doch lieber in die Kartoffel. Unsere Wanderung am Rand des nördlichen Fichtelgebirges berichtet über das Leben in dieser rauen Gegend.
Tourencharakter
Am Epprechtstein anspruchsvoll mit kurzen Klettereien, nicht im Winter
Ausgangspunkt
Bahnhof Kirchenlamitz Ost; GPS 50.165303, 11.985933
Anfahrt
Über A 9, Ausfahrt Münchberg-Nord bis Kirchenlamitz Ost; Bahnhof Kirchenlamitz Ost
Einkehr
Kirchenlamitz, Vorderes Buchhaus, Großschloppen, Marktleuthen
Der Wegverlauf
Die Abschnitte von drei Wanderwegen – unsere erste Markierung ist das weiße N des Nordwegs auf rotem Grund – wechseln sich auf unserer heutigen Strecke ab, die am Bahnhof Kirchenlamitz Ost beginnt. Wobei der Haltepunkt genauer gesagt am Ostrand von Niederlamitz liegt, in das wir links einbiegen, um tiefer ins Ortsinnere zu gelangen. Nach dem Sportplatz biegen wir weg von der Straße links ab, kurz darauf rechts durch das Dorf bis an dessen Ende, wo wir am Weiher rechts auf den Radweg nach Kirchenlamitz kommen. Wir verfolgen ihn in linker Richtung und begeben uns ins Zentrum des Ortes. Porzellanherstellung, Granitabbau und Bergbau sorgten für bescheidenen Wohlstand in der landwirtschaftlich kargen Gegend. Die Ortsmitte erinnert mit dem wiederhergestellten Rathaus (0:40 Std.), der neugotischen Kirche und vielen stattlichen Bürgerhäusern und Gasthöfen an jene Tage – besonders zu beachten sind die im ortstypischen Granit gefertigten Torbögen und Fensterrahmen. Das Schloss (16./17. Jh.) ist vom Stadtteich aus zu sehen, an dem wir in den Park einbiegend rechts vorbeilaufen. Vor dem Parkende wenden wir uns rechts und schließlich via Parkstraße links hoch aus Kirchenlamitz hinaus.
Das Rathaus im Zentrum von Kirchenlamitz
Über die Wiese geht es nun bergan bis zur Schloppener Warte (1:00 Std.), einem spätgotischen Bildstock – natürlich aus Granit. An dem stark verwitterten Denkmal wenden wir uns rechts, dann gleich wieder leicht rechts auf den Epprechtstein zu, vor dem Waldrand erneut rechts und dann links hinüber zum Granitlabyrinth (1:15 Std.), das auf unterhaltsame Art über das einst bedeutende Steinbruchgewerbe in der Region informiert. Wenn man sich im Innern nicht verirrt hat, geht es auf dem kleinen Pfad gegenüber dem Eingang des Labyrinths geradeaus und an den Granitsteinen rechts zur Straße, dort wiederum links am Vorderen Buchhaus vorbei und hinter diesem rechts in den Wald. Dort gleich wieder links beginnt der Aufstieg zur Ruine Epprechtstein. Wir bleiben lange auf unserem Hauptweg und queren Kreuzungen jeweils geradeaus; so führt uns der sich leicht verengende Pfad bis zum Luisentisch (1:30 Std.), der an den Besuch des preußischen Königspaares 1805 erinnert. Wie die Hoheiten begeben auch wir uns nun auf das allerletzte Stück, rechts hoch hinter der Rasthütte bis zum Epprechtstein (1:40 Std.). Den Granitgipfel krönen Ruinenreste des 12./13. Jahrhunderts. Wir gehen links über die Treppen in den Palas mit seiner Aussichtsplattform, die knapp die 800-Meter-Marke streift. Lage und Ausblick von der Burg lassen erahnen, welch imposante Landmarke diese einst gebildet haben muss.
Bauernhofcafé Großschloppen
In Großschloppen gibt es nicht nur ein kleines Kartoffelmuseum, sondern auf dem Hof der Familie Petzold ein gemütliches Café im historischen Gewölbe des alten Kuhstalls (geöffnet nachmittags an den Wochenenden und Feiertagen). Es werden zudem regelmäßig kulturelle Veranstaltungen geboten. Mehr unter: http://www.bauernhof-cafe.com.
Wir verlassen die Burg durch das spitzbogige Tor auf der anderen Seite und gehen links über Treppen, dann zwischen den Felsblöcken hinab zum Eingang eines der vielen Steinbrüche. Durch einen kurzen Abstecher rechts (in Richtung Sendemast) können wir tief hinab einen Blick in den alten Granitsteinbruch (2:05 Std.) werfen. Anschließend folgen wir der Beschilderung »Zum Wanderparkplatz« auf dem breiteren Weg, der unseren Aufstieg kurz kreuzt, bis zum Hinteren Buchhaus, wo wir am (zweiten) Wanderparkplatz direkt die Straße queren auf den Wiesenweg am Waldrand, der kurz darauf auf den Radweg trifft, dem wir rechts folgen. Nun sind wir auf dem »Kartoffelpfad« (Markierung: eine freundliche Knolle), der an die Geschichte dieser Pflanze und ihre wichtige Rolle in dieser Region erinnert. An der Kreuzung biegen wir auf das Landsträßchen links nach Großschloppen ein – dort wartet am Teich ein kleines Kartoffelmuseum (2:45 Std.). Wir umrunden das Gewässer, dann geht es den kleinen Anstieg hinauf und dort geradeaus weiter Richtung Raumetengrün, nach dem Ortsende rechts ab. Diesen Ort umgehen wir allerdings großräumig, indem wir an der nächsten Kreuzung links ab und dann am Weiher auf den Wiesenweg rechts einschwenken, am nächsten Sträßchen dann erneut rechts. Statt auf dem Kartoffelpfad sind wir nun auf der Via Porta (Waldsassen–Volkenroda, Markierung: violettes Labyrinthkreuz), die uns bis zur Eger führt, hier noch ein bescheidenes Bächlein.
Zyklopische Granitmauern erinnern an die alten Steinbrüche.
Kurz nach dem mittelalterlichen Steinkreuz geht es rechts hinüber zur Eckenmühle (3:25 Std.), durch diese hindurch und links auf den Teerweg. Dieser führt bis hinein nach Marktleuthen, eine Stadt mit ähnlicher Geschichte wie Kirchenlamitz. In der Siedlung angelangt, wenden wir uns nach den charakteristischen Scheunenzügen links ins Zentrum mit Rathaus und barocker Kirche, von dort rechts auf der langen Martin-Luther-Straße bis ans andere Ortsende. Vor der hohen Eisenbahnbrücke geht es links bergauf bis zum Bahnhof Marktleuthen (3:55 Std.) und von dort mit dem Zug zurück nach Kirchenlamitz.