Читать книгу Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Frankenwald Fichtelgebirge - Benedikt Grimmler - Страница 9
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Rund um den Ochsenkopf
Vom Wintersportort Bischofsgrün geht es über die Weißmainquelle auf den Gipfel des zweithöchsten Berges des Fichtelgebirges und wieder hinunter. Ein Wanderklassiker mit viel Natur und einigen Tücken.
Tourencharakter
Anspruchsvolle Wanderung, Trittsicherheit und Erfahrung sind nötig, nicht bei Regen und Glätte.
Ausgangspunkt
Bischofsgrün, Talstation Nord der Ochsenkopf-Seilbahnen; GPS 50.050494, 11.811441
Anfahrt
Auf der B 303 bis Bischofsgrün; mit dem Bus via Bahnhof Marktschorgast
Einkehr
Bischofsgrün, Karches, Ochsenkopf
Auf den Skisprungschanzen von Bischofsgrün finden internationale Wettbewerbe statt.
Der Wegverlauf
Bischofsgrün ist ein bedeutender Wintersportort mit großem Freizeitangebot auch im Sommer und somit starten wir unsere Wanderung an der Seilbahntalstation Nord am Fuße des Ochsenkopfes, wo die Sesselbahn und die Sommerrodelbahn beginnen. Ganz in der Nähe sind die Sprungschanzen, zu denen wir uns nun begeben.
Von der Talstation laufen wir rechts am Gebäude der Sesselbahn vorbei links hoch zur Wanderwegkreuzung, wo wir uns wiederum links einordnen. Bis zum Gipfel des Ochsenkopfes bleiben wir auf dem Mainwanderweg, markiert durch ein blaues M auf weißem Grund (siehe auch Tour 18). Unter dem Sessellift und der Rodelbahn hindurch – wer mag, kann kurz rechts hoch zu den Sprungschanzen abzweigen – geht es bis zur nächsten Kreuzung, wo wir links weiter auf den Wald zuhalten und dann erneut links abbiegen. Ein Schildchen warnt vor diesem »Naturpfad« und dies ist ernst zu nehmen: Auf den nächsten Kilometern geht es auf einem schmalen, schlecht befestigten Trampelpfad am Bach entlang und über Wurzelgeflecht und Felsgestein hinweg, das Schuhwerk und Trittsicherheit auf die Probe stellt. Darin liegt umgekehrt der Reiz dieses sehr schönen naturbelassenen Weges. Er führt uns erst einmal zu einer Holzbrücke über den Weißen Main (0:15 Std.), die wir aber nicht queren, sondern wir bleiben lange rechts des rötlich schimmernden Flusses. Generell ist die Orientierung hier nicht schwer, wir folgen stets dem Naturpfad, der nach einiger Zeit kurz vor einem Forstweg links abbiegt, um dann gleich wieder links zum Bach zurückzukehren. An der nächsten größeren Abzweigung kommen wir dann doch einmal kurz auf einen gemütlicheren Forstweg, direkt an einer Raststation mit Holzhütte (0:45 Std.), doch rechts biegen wir nach nur wenigen Metern erneut rechts in den Wald auf den Naturpfad ab. Wir kommen an einer Hinweistafel zur Wasserscheide vorbei und schließlich wieder auf einen bequemeren Weg, der uns über einen Wanderparkplatz zum Karchesweiher (1:05 Std.) führt, der einst den Flößern diente. Rechts geht es zur Waldgaststätte. An Karches vorbei beginnt nun der anstrengende und sich über mehrere Kilometer hinziehende Aufstieg. An der ersten Kreuzung hinter Karches geht es geradeaus, dann stets auf dem Forstweg weiter bis zur Weißmainquelle (1:30 Std.) auf nun schon 887 Metern. Nach dem Ursprung des wichtigsten fränkischen Flusses – der uns übrigens auf vielen Touren begleiten wird – halten wir uns kurz danach bei der Sitzgruppe mit Hütte rechts ansteigend den Berg hoch, an der folgenden T-Kreuzung kurz links und dann sofort wieder rechts in den Wald, wo nun ein steiniger Weg in Richtung Gipfel weiterführt, vielfach gesäumt von den typischen Felsformationen des Fichtelgebirges. Das hier vorkommende sehr alte Gestein (aus dem Perm) namens Ochsenkopf-Proterobas ist bei Bildhauern und Bauarbeitern beliebt und kann zudem durch Schmelzen zu Glas umgeformt werden, was sich die Bischofsgrüner seit dem 17. Jahrhundert zunutze machten. Nun erblicken wir auch bald das fast überall in Ostoberfranken weithin sichtbare Kennzeichen des Ochsenkopfes, den Sendemast des Bayerischen Rundfunks, der uns auf den letzten Metern bis zum Gipfel auf 1024 Metern Orientierung gibt.
Die Waldgaststätte Karches
Einst ein kleiner Hüttenbetrieb des Bergbaues (17. Jahrhundert), später Sitz eines staatlichen Waldaufsehers, ist das Gebäude am Karchesweiher heute ein beliebtes Ausflugslokal dank günstiger Lage nahe der B 303. Hier kann man sich vor dem Aufstieg zum Ochsenkopf mit fränkischen Spezialitäten, aber auch dem »Karches-Wrap« stärken.
Scheinbar nicht zu seinem Namen passt die rötliche Färbung des jungen Weißen Mains.
Vor dem Gelände des Mastes biegen wir rechts ab, hier liegt nun rechts die Ochsenkopfgaststätte mit dem frei zugänglichen Asenturm (1:50 Std.) vor uns, der einen wunderbaren Blick auf das Fichtelgebirge und die angrenzenden Landschaften bietet. An der Gaststätte vorbei geht es geradeaus zwischen Sommerrodelbahn (links) und Gipfelkreuz (rechts) mittig auf den Abstieg zu. Dieser stellt noch einmal höchste Ansprüche, gerade zu Beginn. Im Prinzip besteht er hier nur aus einzelnen Felsblöcken, auf denen man steil hinabzusteigen hat. Anschließend folgt der Weg lange einem Pfad, der manchmal eher einem kleinen Bachbett gleicht. Wiederum sind Trittfestigkeit und festes Schuhwerk sowie zudem ein Mindestmaß an Kletterkunst gefragt. Auf dem Felsgestein klettern wir also die ersten Hundert Meter unterhalb der Stränge des Sesselliftes hinab, bis wir diesen verlassen und rechts geradeaus weiterlaufen, um im Wald auf dem nun etwas harmloseren Weg stets geradeaus bergab zu wandern. Forstwege, die unseren Pfad schneiden, überqueren wir immer direkt gegenüber. Letztlich treffen wir auf einen ersten Wanderparkplatz, biegen hier rechts ab und gelangen zum nächsten, größeren Wanderparkplatz Vogelherd (2:25 Std.). Am Seniorenheim (rechts) nun vorbei auf der Ochsenkopfstraße bis zur Einbiegung des Hubertusweges, wo gegenüber links ein anfangs unscheinbarer Wanderweg schließlich über die Forstgasse und anschließend rechts die Jägerstraße ins Ortszentrum von Bischofsgrün führt. Hier kann man es sich schließlich in einem der Cafés oder Gaststätten zum Ausklang der anstrengenden Wanderung gemütlich machen. Von dort kommt man über die Wunsiedler Straße wieder zur Seilbahntalstation Nord (2:45 Std.).