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auf diesen Informationen erfand Paxton 1832 das Prinzip des gefalteten Glas-
daches. Dieses Berg- und Tal-Dachsystem wurde „Ridge- and furrow-System“
genannt.
Nach diesem Prinzip baute Paxton 1836 aus Gusseisen und Glas ein großes
Gewächshaus in Chatsworth, das so genannte „Great Observatory“. Es bestand
aus bogenförmigen Längsträgern, an denen sich beiderseits die Stege für die
Glaseindeckung befanden.
Paxton wurde damit als Spezialist eines materialsparenden Bauverfahrens in
Leichtbauweise schnell bekannt.
Als es 1846 in England erstmals gelang, den Samen der Riesenseerose zum
Keimen zu bringen, war die Zeit reif, ein spezielles Gewächshaus für diese Seerose
zu bauen. 1849 errichtete Paxton ein solches Glashaus in dem schon im Herbst des
gleichen Jahres erstmals die Riesenseerose blühte. Anlässlich der Eröffnung dieses
neuen Gewächshauses hielt Paxton eine Eröffnungsrede und sagte: „Die Natur war
der Ingenieur. Die Natur hat ein Blatt hervorgebracht mit Längs- und Querträgern
und Stützen die ich, von ihr geliehen und sie in diesem Gebäude umgesetzt habe.“
Dieses Gewächshaus hatte ein horizontales Faltglasdach, welches er sich 1850
patentieren ließ.
ERFINDUNG DURCH PRINZIPÜBERTRAGUNG
Paxton diente das Stabilisierungsprinzip der Blattunterseite der Riesenseerose hier
sicherlich als Anregung für die Konstruktion seiner Gewächshäuser. Es ist anzu-
nehmen, dass er das System von Längs- und Querrippen mit anderen Materialien
und Größenverhältnissen auf seine Gewächshausbauten übertrug. Ihm ging es
nicht darum die Rippenanordnung von der Blattunterseite zu kopieren, sondern
um die Übertragung des zugrunde liegenden Prinzips. Beim Riesenseerosenblatt
handelt es sich ja um eine schwimmende Konstruktion, bei der die Blattrippen im
Wasser neben der Trage- und Stützfunktion auch die Aufgabe haben, die seitlich
wirkenden Wellenbewegungen aufzunehmen. Außerdem handelt es sich beim
Blatt um eine ebene, kreisförmige Struktur. Bei der Dachkonstruktion dagegen
hat man es mit einer räumlich gefalteten Rechteckanordnung zu tun. Prinzipiell
sind jedoch aus statischer Sicht die Grundelemente miteinander vergleichbar.