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rst seit dem 19. Jahrhundert sind die Gebiete in der Nähe des Äquators
erforscht. In dieser Zeit entwickelten sich stürmisch die Natur- und Technikwis-
Die Zeit der Pflanzenjäger
AUF DER SUCHE NACH
DEM GRÜNEN GOLD
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senschaften. Die rasch entstehende Industrie brauchte Rohstoffe, vor allem solche,
die in Europa nicht zu finden waren. Aus diesem Grund wurden verstärkt Anfang
des 19. Jahrhunderts Forschungsexpeditionen ausgerüstet und in ferne Länder
geschickt. Sie hatten die Aufgabe, geografische Vermessungen durchzuführen,
die Bodenschätze zu erkunden sowie die Tier- und Pflanzenwelt zu erforschen.
Das war auch die Zeit der tollkühnen Pflanzenjäger. Wohlhabende Liebhaber
exotischer Pflanzen schickten Pflanzenjäger nach Afrika, Südamerika und in an-
dere Teile der Welt aus, um dort seltene Exemplare, besonders aber Orchideen,
zu sammeln.
Die ausgeprägte Orchideenliebhaberei lässt sich mit dem „Tulpenwahn“ in
den Dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts in Holland vergleichen. In England
war es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dagegen der „Orchideenwahn“.
Aus Überlieferungen ist bekannt, dass für seltene Orchideen Preise von etwa
15 bis 700 Pfund gezahlt wurden. Das war in der damaligen Zeit schon ein
stattliches Vermögen. Spötter haben diese „neue englische Suchtkrankheit“ das
Orchidelirium genannt. Orchideen und andere exotische Gewächse wurden als
Repräsentationsobjekte in extra dafür eingerichteten Salons ausgestellt.