Читать книгу Parlamentarische Demokratie und Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert - Bernhard W. Trinczek - Страница 11
Unterstützung für Entscheidungsträger?
ОглавлениеDie Einschätzung, dass Politiker allzu oft überfordert sind, können wir leicht belegen; denn es gab und gibt viele Fehlentscheidungen. Diese sind im Wesentlichen auf das Fehlen der drei Schlüsselfaktoren zurückzuführen: Effiziente Arbeitsteilung (1), effiziente Kommunikation (2) und effiziente Feedback-Kontrolle (3). Feedback bedeutet Rückkoppelung. Ein leider sehr „gutes“ Beispiel hierfür ist die Planung und der Bau des neuen Berliner Flughafens, der dem Steuerzahler (m/w) mehr als eine Milliarde Euro zusätzlich kosten wird. Ein Aufsichtsratsposten für ein Großprojekt ist eigentlich ein Ganztags-Job, der mit fachspezifischer Kompetenz (Fähigkeit) begleitet sein sollte. Dies kann ein Politiker im Amt aufgrund von vielen anderen Verpflichtungen nicht leisten (überlasteter und überforderter Entscheidungsträger). Mit der ST wollen wir solche Missstände vermeiden helfen.
Dabei soll die Study Times als eine Art NGO-Plattform arbeiten, die im Wesentlichen von den Aktivi-täten der Bürger getragen wird. NGO bedeutet Non-Governmental Organisation, nichtstaatliche Organisation. Bezüglich der „Bürgerbeteiligung“ gibt es nur wenige bürokratische oder hierarchische Organisationsstrukturen. Hierarchie bedeutet Struktur mit einer Rangordnung. Es gibt zum Beispiel weder „fragende Vorzimmerdamen“ oder spezielle Anmelde- oder Registrierverfahren noch irgendwelche Zwangsmitgliedschaften oder sogar Mitgliedsgebühren, um mitmachen zu können. Eine sinnvolle Hierarchie ist für die Study Times nur mit Kompetenz verbunden, nicht mit einer Position. Jeder von uns tauscht in seinem (m/w) Leben ständig die Rollen. Einmal sind wir Vorarbeiter, ein anderes Mal sind wir Lehrlinge.
Sie, die sich über die Study Times finden, um gemeinsam Konzepte, Initiativen und Projekte ins Leben zu rufen, sind unabhängig und organisieren sich eigenständig. Sie können mit der ST auch Ihre Erfahrung und Ihr Fachwissen weitergeben. Die ST sortiert Ihre Arbeiten thematisch und publiziert sie, zum Beispiel Veranstaltungen, Entwürfe und Übersichtsartikel, Bürger-Befragungen, Initiativen und Petitionen (Eingaben für Behörden). Die ST will damit ein Spiegelbild und ein fachspezifisches soziales Netzwerk Ihrer sozialpolitischen Aktivitäten sein. Ihre Kommunikation mit Ihren „Kollegen“ (m/w) läuft über Skype. Laden Sie nur die neueste Version auf Ihren eigenen Computer, und schon können sie eine AG (Arbeitsgruppe) aufbauen! Skype bietet Videokonferenzschaltungen kostenlos an. Sie können sich sehen und miteinander sprechen. Das ist angenehmer und möglicherweise produktiver, als sich nur über E-Mails auszutauschen. Sie sparen auch Zeit, Energie und Geld, da Sie nirgendwo hinfahren müssen. Da in der Regel keine Geheimprojekte oder finanziell verwertbare, „private“ oder „privatwirtschaftliche Konzepte“ behandelt werden, sind Lauschangriffe von relativ nebensächlicher Bedeutung, aber leider nicht zu verhindern (siehe dazu: „Mit Kanonen auf Spatzen schießen?“ und „Das WWW-Desaster“). Im Gegenteil, sie wollen ja, dass Ihre Konzepte öffentlich werden und mögliche Nachahmer finden! Außerdem: Offenheit befreit die Seele.
Eine Ausnahme bildet da womöglich die Entwicklung von Computersimulationen zu Kapitalströme und deren Wirkung auf die Gesamtwirtschaft (siehe „Die Statistik-Falle“). Dies ist natürlich eine wissenschaftliche Arbeit, deren Ergebnisse und Erkenntnisse zunächst innerhalb der Arbeitsgruppe verbleiben müssen oder sollten, bevor sie gemeinsam von den Beteiligten der Öffentlichkeit präsentiert werden. Hier müssen andere Kommunikationswege gefunden werden, um Diebstahl von Ideen und Innovationen zu verhindern. Andererseits wäre auch eine öffentliche Entwicklerplattform vorstellbar (siehe dazu: „Das Linux-Prinzip – Ein Gutes?“). Möglicherweise ist eine solche Vorgehensweise effektiver und führt früher zum Ziel!