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Unschuld

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Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wohl kaum ein Prinzip ist in dieser Welt ein so heißes Eisen wie der Begriff der Unschuld. Nicht umsonst zieht sich dieses grundsätzliche Thema menschlicher Erfahrungsrealität wie ein roter Faden durch unsere gesamte bisherige Arbeit. Den grundsätzlich illusorischen Charakter der menschlichen Schuldfähigkeit wollen wir an dieser Stelle nicht erneut aufgreifen, vielmehr verweisen wir auf die jeweiligen Stellen in Band I Des Menschen Wunsch und Gottes Wille.

Unschuld ist, ganz allgemein gesprochen, göttlicher Urzustand aller Schöpfung und so, wie Gott die Dinge schuf, so sind sie in Ewigkeit. Liebe fragt immer nur nach sich selbst, Liebe begehrt nichts als sich selbst, Liebe will nichts als sich selbst, Liebe sucht nichts als sich selbst, Liebe bezweckt nichts als sich selbst, Liebe bewirkt nichts als sich selbst und Liebe erkennt nichts als sich selbst. Darin liegt ihre natürliche Unschuld. Wessen könnte sich Liebe also schuldig machen?

Der Mensch, der liebt, ist immer integer. Das in dieser Welt so vieles, was aus Liebe geschieht, dennoch am Ziel vorbeizuschießen scheint, liegt an der mangelnden Gesamtübersicht und dem fehlenden Verständnis für die Komplexität der ganzen Situation. Doch, wie wir im vorherigen Kapitel gesehen haben, zeigt und bahnt die Weisheit immer den richtigen Weg. Die Weisheit bahnt den rechten Weg, die Liebe geht ihn.

Da das Wort ›Unschuld‹ unter Euch Menschen meist schwer und schmerzlichst fehlbesetzt ist mit seinem Gegenteil, dem Konzept der Schuld, wollen wir hier, wenn wir von Unschuld reden, lieber das Wort ›Einklang‹ verwenden.

Liebe ist in vollkommenem Einklang mit Dir selbst, mit Gott und mit der ganzen Schöpfung. Mit anderen Worten: Liebe kann niemals anecken, Schmerz oder Zerstörung verursachen und dadurch Disharmonien auslösen.

Der liebende Mensch bewegt sich durch die Welt und sein Leben wie der perfekt spielende Musiker eines großen Orchesters, der bei einer wunderbaren, harmonischen Symphonie mitwirkt. Mehr noch, in Wirklichkeit ist er der Dirigent, denn wo die Liebe ist, da ist auch die Macht und die Macht liegt eben immer bei dem, der sie hat.

Liebe offenbart einerseits den Einklang des Menschen mit dem Menschen und schafft und erneuert ihn andererseits. Die Dinge zu offenbaren, bedeutet immer auch, sie zu bestätigen, zu bekräftigen und neu zu erschaffen. Das ist Evolution, das ist Erkenntnis! Liebe ist auch deshalb ein Synonym für Einklang, weil sie hochgradig konstruktiv ist. Liebe wirkt immer schaffend, weil sie die Schöpferkraft selbst ist. Liebe zerstört nie!

In zwischenmenschlichen Beziehungen tritt die aufbauende Kraft der Liebe am deutlichsten zutage. In jeder Liebesbeziehung, ganz gleich ob Partnerschaft, Vater- oder Mutterliebe, Geschwisterliebe oder freundschaftliche Bindung, wird der geliebte Mensch zur Selbstliebe angehalten und geführt. Die Mehrung der Selbstliebe bedeutet immer ein Höchstmaβ von Zunahme an beglückender Selbsterkenntnis und strahlender Persönlichkeitsentwicklung. Der Mensch, der wahrhaft geliebt wird, wird sehr viel mehr er selbst und bezeugt es in seinem Lebenswandel. Der geliebte Mensch wird regelrecht durch sein Leben getragen, sowohl durch die Selbstliebe als auch durch die Liebe des anderen.

Die verschiedenen Aspekte der Liebe bestätigen und potenzieren sich immer gegenseitig. Liebe darf alles! Sie darf alles, weil sie nichts will. Liebe ist vollkommenes Loslassen des anderen in seinem Sosein und deshalb sind die Taten der Liebe immer segensreich für jeden, den sie berühren.

»In jedem Menschen wohnt

eine eigene Unschuld.«

(Hugo von Hofmannsthal)

Die Regulus-Botschaften: Band IV

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