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Unterstützung

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Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, Unterstützung, Förderung und Ermutigung sind Liebesbezeugungen, die oftmals allzu leichtfertig hingenommen und in ihrer Bedeutung abgetan werden.

Förderung und Unterstützung erfordern konsequente Anteilnahme am Leben und Werdegang des anderen. Konsequenz in der Liebe bedeutet beständige Akzeptanz und ausnahmslosen Respekt des jeweiligen Standpunktes wie auch des Weges, den der andere zu gehen wählt. Unterstützung bedeutet nicht Bevormundung, denn dann ist sie keine.

Wie wir weiterhin sehen werden, ziehen sich der absolute Respekt vor dem Individuum und seinem freien Willen wie ein roter Leitfaden durch all unsere Worte. Man liebt den anderen, wie er ist, oder gar nicht. Wer einen Menschen wie bei einer Autopsie in ›geliebte‹ und ›unerwünschte‹ Eigenschaften seziert, der versucht, eine Persönlichkeit zu kreieren, die er nicht ist, und einen künstlichen Menschen zu erschaffen, den es so nicht gibt. Das aber ist keine Liebe, sondern Illusion, denn was der Mensch hier zu lieben glaubt, ist ein Phantom. Liebe kann und will nur das lieben, was da ist. Alles andere ist Hirngespinst und zerstörerisch für beide Seiten.

Liebe ist niemals Bevormundung, führt diese doch immer in Abhängigkeiten und somit in emotionale Gefangenschaft. Weise, liebevolle Unterstützung wirkt einem guten Therapeuten gleich, der seinen Patienten dahingehend führt, dass dieser die Antworten auf all seine Fragen selbst findet. Förderung stützt, was da ist, und ersetzt es nicht durch wesensfremde Inhalte. Eine konstruktive Unterstützung fördert und ermutigt schon allein dadurch, dass sie erst dann eingreift, wenn sie vonnöten ist und in irgendeiner Weise erbeten wird. Es ist dem Menschen zutiefst Bedürfnis, sich selbst ›auszuprobieren‹, seine Grenzen auszuloten und sich selbst durch seine persönlichen Erfahrungen zu definieren.

Die größte und stärkste Wirkung von Unterstützung liegt allein in der Gewissheit, dass sie da ist, wenn man sie braucht. Niemand braucht weniger Hilfe als derjenige, der sich ihrer sicher sein kann. Der Hochseilartist kann sowohl sichere als auch gewagte und neue Schritte vollführen, weil er um das Netz weiß. Was er ohne Netz kaum je gewagt hätte, jetzt schafft er es anmutigen Schrittes und leichten Herzens. Das Netz ›tut‹ nichts, es ist einfach nur da.

Liebe ist immer auch Loslassen. Förderung ist nur dann förderlich, wenn sie in die Richtung geht, in die sie gehen will. Liebe fordert den geliebten Menschen immer dazu auf, ganz und gar er selbst zu sein. Wo wir im anderen nur die Ausdehnung von uns selbst sehen, haben wir die Liebe nicht verstanden.

Wenn ein geliebtes Wesen Dich nicht mehr überraschen darf, dann ist es nicht länger geliebt.

Die Unterstützung und Ermutigung der anderen trägt immer auch die Komponente der Rückkoppelung an eigene, ungenutzte Potenziale in sich. Niemand kann eines anderen Ratgeber und Stütze sein, ohne es sich selbst zu sein, denn Lehren bedeutet immer auch Lernen. Wie wir schon oft sagten, geht Liebe immer in alle Richtungen gleichzeitig und so geht auch der unterstützende Helfer jedes Mal gestärkt aus der Situation hervor. Wer heute Dein Schüler ist, wird morgen Dein Lehrer sein und Dein Lehrer von heute, ist Dein Schüler von morgen. Was Du lehrst, das lernst Du und was Du lernst, das lehrst Du.

»Schenke mir keine Fische,

sondern zeige mir, wie man fischt.«

Altes indianisches Sprichwort

Die Regulus-Botschaften: Band IV

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