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Herzlichkeit

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Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, wenn der Mensch erst einmal damit aufhört, etwas Nettes zu sagen, dann hat er meist auch damit aufgehört, etwas Nettes zu denken. Herzlichkeit ist mehr als freundliche Worte und höfliche, gute Manieren im Umgang miteinander.

Herzlichkeit ist die Pflege der Liebe. Sie ist bewusst gelebte Liebe, die in jedem Augenblick nach warmherzigem Ausdruck verlangt. Herzlichkeit ist die unverfälschte Kommunikation des Herzens. Keine andere menschliche Eigenart drückt sich so stark und eindeutig in der Mimik, der Gestik und der gesamten Körpersprache aus wie die Herzlichkeit.

Verbale Herzlichkeit spiegelt sich in Höflichkeit wider. Ehrliche Höflichkeit, die dem Respekt entstammt, ist eine echte Herzensangelegenheit. Wo Herzlichkeit und Höflichkeit im Gespräch und im Umgang schwinden, da ist auch keine Liebe. Höflichkeit ist die wohl eleganteste Form der Rücksichtnahme (Anm. der Verfasserin: Scherzhaft gesagt) und dazu noch eine sehr wirkungsvolle.

Wir reden hier nicht über altmodische Benimmregeln ohne echte Inhalte, die gerade wieder ›en vogue‹ sind. Wir reden über ganz konkret im Alltagsleben ausgedrückte Liebe. Herzlichkeit im aktiven Umgang miteinander entspringt echter Warmherzigkeit, ebenso wie Höflichkeit echtem Respekt entspringt. Deshalb sind beide, Herzlichkeit und Höflichkeit, unmöglich zu heucheln. Die Augen und die Ohren mag man bisweilen täuschen können, doch Herzlichkeit ist eine Sprache von Herz zu Herz und auf dieser Ebene der Erfahrung ist Vortäuschung falscher Tatsachen ewig unmöglich. Wenn wir von Herzlichkeit sprechen, dann kommen wir um den Humor nicht herum. Die Tatsache, dass Liebende ständig und wunderbar miteinander und zuweilen auch übereinander (Anm. der Verfasserin: Scherzhaft gesagt) lachen können, ist einer der höchsten Genüsse der Liebe und Quelle tagtäglichen Glücks.

Im Humor feiert sich die Liebe selbst. Herzlichkeit ohne Humor ist unmöglich.

Wie wir zu Beginn sagten, ist Herzlichkeit die Pflege der Liebe. Wenn ein Mensch die Herzlichkeit seinen Lieben gegenüber einbüßt, dann mangelt es ihm an Warmherzigkeit für sich selbst. Härte und Kälte sich selbst gegenüber bringen immer gleiche Entbehrungen für die Mitmenschen hervor. Im Übrigen ist es weise, sich selbst dieselbe Achtung und den gleichen Respekt entgegenzubringen, die man anderen zollt. Was Du nicht hast, kannst Du auch nicht verschenken.

Heitere, gelassene Herzlichkeit zwischen zwei Menschen ist schlussendlich eine Frage sowohl der Vertrautheit als auch des Vertrauens. Vertrauen ist das Unterpfand der Liebe, Vertrautheit ist ihr Lohn. So kann eine lebendige, rührige Liebe niemals ohne Herzlichkeit gedeihen. Sie ist der selbstverständliche, vorherrschende Grundtenor zwischen zwei Liebenden und Garant beständigen Glücks. Herzlichkeit und Höflichkeit öffnen Türen, Tore und vor allem Herzen.

Die Präsenz eines herzlichen Menschens ist immer ein starker Magnet und wirkt wie Balsam für die Seele. Es ist unmöglich, einen höflichen und herzlichen Menschen zu fürchten. Wie wir in unseren vorherigen Botschaften wiederholt betont haben, kann man einen Menschen unmöglich gleichzeitig lieben und fürchten.

Herzliche Menschen fördern das Grundvertrauen in die menschliche Natur und damit letztlich auch das Vertrauen in sich selbst. Sie verbreiten Zuversicht, die immer neue, frische Energien freisetzt, und sind daher eine echte Wohltat für ihre gesamte Umgebung.

»Der Verstand kann uns sagen,

was wir unterlassen sollen.

Aber das Herz kann uns sagen,

was wir tun müssen.«

Joseph Joubert

Die Regulus-Botschaften: Band IV

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