Читать книгу Unsere liebenswerte Familie - Bianka Kitzke - Страница 11

Kapitel 8

Оглавление

Heute Nacht gehörst du mir“

Auf dem Weg ins Restaurant sprach keiner der beiden ein Wort. Chris konzentrierte sich auf die Straße, während Nora die beleuchteten Schaufenster der einzelnen Geschäfte betrachtete. Ungefähr fünf Minuten später parkte Chris den Wagen, stieg aus und half Nora galant aus dem Wagen.

„So, da sind wir“.

„Schön! Hier war ich noch nie“.

„Echt nicht? Du wirst es mögen. Tsu Chiang ist der beste Koch, den es gibt. Naja, dein Essen ist auch nicht übel“.

Nora lächelte, was das Herz von Chris erhellte.

„Na da bin ich aber beruhigt, dass du mein Essen auch magst. Hätte mich ja auch gewundert, so wie du das jeden Tag hinunterschlingst“, gab Nora ihm zur Antwort und Chris musste spontan lachen, als er die Tür zum Lokal öffnete.

„Herr Baxter. Ich grüße Sie. Es freut mich wirklich sehr, Sie heute Abend begrüßen zu können. Kommen Sie, ich zeige Ihnen ihren Tisch“.

Der Mann war klein, Chinese und ungefähr fünfzig Jahre alt. Am Tisch angekommen zog Chris Nora den Stuhl zur Recht, sodass sie bequem Platz nehmen konnte. Danach nahm er, ihr gegenüber Platz und lächelte sie an.

„Hab ich dir schon gesagt, dass ich mich schon die ganze Woche auf diesen Abend freue?“

„Nein hast du nicht“.

„Na dann tue ich das nun. Ich hoffe, dass es ein wunderschöner Abend werden wird, vorausgesetzt du fängst nicht zu heulen an“.

„Tue ich nicht. Aber ...“

Nora sah den fragenden Blick von Chris und traute sich kaum zu sagen was ihr auf dem Herzen lag.

„Es geht ihnen gut, glaub mir. Ich ... hab angerufen ok! Es ließ mir keine Ruhe, dich so aufgewühlt zu sehen. Ich musste sichergehen“.

Nora freute es und sie schenkte Chris ihr schönstes Lächeln. Er hatte wirklich bei seinen Eltern angerufen nur weil sie sich sorgen machte und die Zwerge vermisste. Er war einfach wundervoll!

„Danke“, flüsterte sie und reichte ihm ihre Hand über den Tisch. Chris nahm sie und hielt sie fest. Einfach nur fest. So saßen sie nun den Abend über an diesem Tisch, wie ein frisch verliebtes Paar, das sein erstes Date hatte und ließen sich nur los um zu essen. Sie sprachen über alles was ihnen in den Sinn kam, über die Kinder, ihre ersten Worte, Schritte und über Danielle. Nora hörte Chris zu und spürte, dass da nicht mehr dieser Schmerz war, den er noch vor wenigen Monaten in sich hatte. Und sie lachten so viel, das es manchmal peinlich war, wenn alle Gäste im Restaurant sich nach ihnen umdrehten, weil die beiden lauthals loslachten.

„Ich kann mich noch daran erinnern, wie Chana und Fina, so ungefähr zwei Jahr alt waren. Danielle hatte in der Küche einen Schokopudding gemacht und ihn zum Abkühlen auf den Tisch gestellt. Fina sah das und lief in die Küche. Chana hinterher, wie ein kleiner Hund“.

„Wo warst du?“

„Ich saß im Wohnzimmer. Danielle war draußen oder in der Speisekammer. Sie dachte die Kids wären bei mir, was sie ja nicht waren. Auf alle Fälle gab es plötzliche einen riesen Knall in der Küche. Wir beide rannten los und sahen dann wie unsere Mädchen auf dem Boden saßen, von oben bis unten voll mit Pudding. Es war göttlich“.

„Und deine Frau?“

„Danielle bekam einen Tobsuchtsanfall und rannten ins Schlafzimmer, wo sie sich einschloss. Solange bis ich die Kinder wieder sauber hatte. Als sie dann im Bett lagen, kam sie raus und hat erst mal an meiner Schulter geheult“.

„Ähm …“, setzt Nora schon an, aber dann kam auch schon der Kellner mit dem Essen und sie vergaß wieder was sie hatte sagen wollen. Schon nach dem ersten Bissen merkte Nora, dass dies, das Beste chinesische essen war, dass sie je gegessen hatte.

„Hmm, Lecker“.

„Ja nicht. Ich liebe es hier. Lass es dir schmecken“, antwortete Chris und schob sich die Stäbchen in den Mund. Nach zwei Stunden gemütlichen Essens und viel Gelächter verließen Chris und Nora das Restaurant.

„Wollen wir noch was trinken gehen oder willst du lieber nach Hause und da noch eine Flasche köpfen?“

„Ich würde ja gern mal wieder tanzen gehen, aber heute nicht. Mit diesen Schuhen, breche ich mir eher den Hals, als das ich anständig tanze“.

„Ok“, lachte Chris „dann komm!“, und führte sie zum Wagen. Zu Hause angekommen fuhr Chris den Wagen in die Garage, ließ Nora aber vorher noch aussteigen. Als er dann auch ausgestiegen war, trat Nora an ihn heran.

„Sag mal, wie lange fährst du eigentlich schon Motorrad?“, fragte sie ihn, als er den Wagen abgeschlossen hatte.

„Ich habe den Führerschein zusammen mit dem für das Auto gemacht. Das Geld für diese Maschine musste ich mir schwer erarbeiten. Ich habe Nebenjobs und so angenommen, nur dass ich mir diese Maschine kaufen konnte“, sagte Chris und fuhr dabei fast zärtlich über den Lack des Motorrades. Nora spürte ein Prickeln auf der Haut, als sie das sah, und dachte Motorrad müsste man nun sein. Doch ihre Gedanken wurden rasch beiseite gedrängt als Chris weitersprach.

„Mein Vater hat zwar was dazu beigesteuert, aber auch nur weil meine Mutter sagte, er solle mir doch wenigstens so zeigen, dass er mich liebt, dass ich ihm was bedeute als sein Sohn. Und er mich so nimmt wie ich bin. Hätte er es nur gelassen“.

„Du verstehst dich nicht sehr gut mit ihm“.

„Nein! Er ist ein … widerliches, kleines Arschloch, das jedem Rock hinterher steigt und meine Mutter, nicht nur einmal betrogen und hintergangen hat. Und diese blöde Kuh merkt das nicht Mal. Vor Jahren hat er sie und uns verlassen. Kam dann wieder reumütig zurück und dachte allen Ernstes alles wäre wieder beim Alten“.

„Aah … ok“, sagte Nora kurz und wandte schon den Blick ab, doch Chris war schneller und hatte das bemerkt. Noch ehe sie reagieren konnte, packte er sie am Arm und drehte sie zu sich um.

„Was? Und sag nicht wieder es, wäre nichts. Ich kenne dich mittlerweile“.

Chris Ton war von gekränkt zu wütend übergegangen und Nora konnte an seinem Blick erkennen, dass nun nicht mehr viel fehlte, bis Chris die Geduld verlor und er hochging.

„Dein Vater war heute auch dabei, als deine Mutter die Kids holte und …“

„Und er hat dich abgecheckt! Diese miese kleine Ratte. Wusste ich es doch, dass er sich keinen Hauch gebessert hatte. Ich sage ja, einmal Arschloch, immer Arschloch“, Chris war wütend, ja er war sogar sehr wütend. Wie in aller Herrgotts Namen, konnte sein Vater es wagen, in seinem Haus zu erscheinen und die Frau, die er begehrte und liebte, abzuchecken? Hatte er nicht schon genug kaputtgemacht mit seinen Weibergeschichten? Chris drehte sich um und wollte gehen, doch er trat noch einmal an Nora heran und hob drohend den Zeigefinger.

„Aber eines kann ich dir jetzt schon sagen …“,

„Und das wäre?“

„… Dass er dich nicht zu seinen … Trophäen zählen wird. Darauf kann er einen lassen“, sagte Chris und ging dann endgültig ins Haus, während Nora weiterhin im Hof stand und ihm nachsah. Das Verhältnis zwischen Chris und seinem Vater war schon von Kindesbeinen an getrübt gewesen. Edward Baxter konnte sich nie mit seinem Sohn verständigen. Für ihn gab es immer nur Arbeit, seine Firma und seine Weibergeschichten. Nie hatte er auch nur mal daran gedacht, Chris zu einem Fußballspiel zu begleiten oder mit ihm ein Baumhaus zu bauen. Seinen ersten Anzug kaufte er mit Fred, weil sein Vater mal wieder auf Geschäftsreise oder weiß der Herr, wo war.

Chris verabscheute seinen Vater und nannte ihn hinter seinem Rücken auch nur noch den Erzeuger statt Vater. Seine Mutter aber war keinen Hauch besser. Chris fand sie war eine Hexe, und irgendwie hatte er ja auch Recht. Vorne hui – hinten pfui! Sich immer alles schön reden, das war seine Mutter. Sie wusste, dass ihr Mann jungen Mädels hinterher stieg, doch statt etwas zu sagen oder sich erneut zu trennen, tolerierte sie es, und tut es auch heute noch. Chris Vater war von der Sorte Mann, der zuerst seine Geliebte vögelte und dann schön brav, mit einem teuren Geschenk, zu seiner Frau nach Hause ging. Chris wusste nicht, wie viel von diesen Geschenken seine Mutter schon erhalten hatte, aber es mussten einige sein. Denn jedes Mal wenn er sie sah, hatte sie entweder einen neuen Ring, ein neues Armband oder neue Ohrringe an. Und wenn es mal wieder ganz heftig war, bekam sie gleich alles zusammen. Ihm war es immer lieb wenn er sie nicht sehen musste. Alle beide! Aber vielleicht würde sich das jetzt ändern, da Danielle nicht mehr am Leben war. Edward und Clarissa Baxter hatten ihre Schwiegertochter eh nicht leiden können. Zumindest Clarissa nicht. Sein Vater schien einen Narren an ihr gefressen zu haben. Doch so nach und nach, in den fünf Jahren ihrer Ehe, kam es immer wieder zu Sticheleien und Streit. Am Ende wusste Chris dann auch warum! Clarissa sagte immer, Danielle hätte sich Chris nur geangelt, weil er ziemlich gut aussah und Geld hatte. Clarissa hatte nicht ganz Recht behalten. Danielle hatte ihn zwar ausgenutzt, aber vielleicht hatte sie ihn auch etwas geliebt. Nicht so sehr wie er sie, aber vielleicht doch ein kleines bisschen. Danielle war gewieft und clever zugleich. Nach reichlicher Recherche wusste sie, dass er wohlhabend war, aber nie lange mit einer Frau zusammenbleiben konnte. Er diese aber nie verlassen würde, falls sie ein Baby von ihm erwarten würde. Danielle schmiedete Pläne, wie sie ihn an sich binden konnte, präparierte Kondome und hoffte so Chris an sich zu binden. Doch ihr Plan ging auch etwas nach hinten los. Denn als sie dann wirklich schwanger wurde, wollte Chris die Hochzeit. Sein Kind sollte ehelich zur Welt kommen und seinen Namen tragen. Und so wurde aus dem einstigen Playboy, ein Ehemann und Familienvater. Danielle hatte bis zuletzt gehofft, er würde ihr sagen, dass er nicht geschaffen wäre für Ehe und Kinder und er ihr Unterhalt zahlen würde, doch so weit kam es nicht. Nur wenige Wochen später standen sie beide vor dem Standesbeamten und ließen sich trauen.

Von nun an würden sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage sein …

Dass dies alles Wunschdenken war, sollte Chris ein Jahr nach der Hochzeit feststellen. Danielle war immer seltener zu Hause, Sex gab es nur noch nach Terminkalender und die Kinder sahen ihre Mutter auch nur noch beim Vorbeigehen. Das Schlimmste für Danielle war aber, dass sie Zwillinge bekommen hatte. Denn wenn eine der beiden schrie, kam die andere hinterher und das überforderte sie ungemein. Fina und Chana litten darunter, dass ihre Mutter keine Zeit für sie hatte und so war ihr erstes Wort statt Mama nun mal Dada. Danielle hatte immer öfter Tobsuchtsanfälle und so kam es dann auch, dass sie ihm das Motorradfahren verboten hatte.

„Denk an deine Kinder! Du willst doch noch in ein paar Jahren mit ihnen spielen können. Wenn du tot bist, kannst du das vergessen“, hatte sie ihn einmal angebrüllt, als er wieder auf eine Tour wollte. So nach und nach verwandelte sich die Frau die er liebte, in eine Furie und seine Ehe in die Hölle auf Erden. Nach zwei Jahren Ehe kam das Wort Scheidung das erste Mal auf den Tisch. Chris wollte sich nicht scheiden lassen. Nie und nimmer,- hatte er zu Danielle gesagt, seine Kinder sollten nicht in einer zerrütteten Familie aufwachsen. Doch als er Monate später merkte, dass es in ihrer Beziehung keine Besserung geben würde und es wohl das Beste wäre sich zu trennen, suchte er sich einen Anwalt und ließ sich beraten. Man müsse das Trennungsjahr abwarten und dann müsste die Sache mit den Kindern geregelt werden, denn Danielle hatte einen Ehevertrag unterschrieben der besagte, dass sie kein Recht auf Unterhalt von Seiten ihres Mannes zu erwarten hatte, im Falle einer Scheidung. Danielle wurde stinksauer, als Chris ihr das sagte. Sie hat den Vertrag schlichtweg nicht gelesen, als man ihr ihn vorlegte. Da saß sie nun, sollte arbeiten gehen, hatte zwei Kinder und keine Millionen von ihrem Mann. Da Danielle aber gewieft war, versuchte sie etwas anderes. Sie umgarnte Chris und wollte ihm die Scheidung ausreden. Was zur Folge hatte, dass sie zusammen in der Kiste landeten und Chris, der schon ewig keinen Sex mehr hatte, wieder einen Treffer voll ins Schwarze landete. Von da an war ihre Ehe wirklich kaputt. Sie hasse ihn, warf sie ihm an den Kopf und dass er sehen solle, wie er mit drei Kindern klar käme. Sie ließe sich scheiden, die Kinder blieben bei ihm und basta. Danielle war fertig! Die Depressionen hatten gewonnen. Nur vier Wochen nach Emily´s Geburt, - sie war ein wunderschönes Baby, raste Danielle mit voller Absicht in den Gegenverkehr.

Nora fand Chris im Wohnzimmer am Fenster stehen. Die Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben und sein Rücken war verkrampft oder zumindest sehr angespannt. Sie gesellte sich neben Chris an das Fenster du wartete.

„Willst du mir vielleicht erzählen was passiert ist, oder soll ich lieber gehen und dich alleine lassen?“, fragte Nora. Als sie nicht gleich eine Antwort bekam, drehte sie sich um und wollte gehen, doch Chris hielt sie zurück und drückte sie mit einer Kraft an seinen Oberkörper, dass Nora im ersten Augenblick dachte er würde ihr die Luft abdrücken. Chris atmete ihren Duft ein und es tat ihm einfach nur gut sie festzuhalten und zu wissen, dass jemand da wäre.

„Nein, bleib bitte hier … ich erzähle dir was vorgefallen ist. Es passierte ein Jahr nach der Hochzeit …“, fing Chris an zu erzählen, ohne Nora loszulassen. Immer wieder strich er über ihren Rücken.

„Am Anfang waren meine Eltern von Danielle hingerissen, also zumindest mein Herr Vater. Sie sagten auch immer, dass man sich so eine Schwiegertochter nur wünschen könnte. Danielle wurde schwanger. Wie das passieren konnte, weiß ich heute noch nicht, denn ich habe immer Kondome benutzt, aber egal … also heirateten wir. Ein Jahr nach der Hochzeit und kurz nach der Geburt der Mädchen fing das Drama dann an. Danielle blieb immer öfter weg, kümmerte sich nicht um die Kids und Sex wollte sie auch keinen mehr. Ständig hatte sie Kopfschmerzen, wenn ich in Stimmung war. Wenn ich sie fragte, was denn los sein, winkte sie nur ab und teilte mir mit, es sei nichts, ich solle mir keine Gedanken machen. Ich sagte ihr, ich hätte ein Recht zu erfahren was denn los sei, ich wäre ihr Mann, doch es war nichts aus ihr herauszubringen“.

Nora wandte sich aus der Umarmung von Chris und er sah sie erschrocken an.

„Sorry, aber ich bekomme einen steifen Hals, wenn ich noch länger so stehen muss“, sagte sie und kuschelte sich wieder an Chris‘ Brust. Sie konnte seinen Herzschlag hören, während er ihr den Rücken streichelte und weiter erzählte. Eigentlich sollte sie nicht mit ihrem Chef in inniger Umarmung im Wohnzimmer stehen, aber wenn es ihm half seinen Kummer loszuwerden, dann sollte es Nora nur recht sein.

„Ok! Danielle blieb also nachts auch des Öfteren weg. Und ich machte mir wirklich Sorgen. Nur wenige Wochen später kam meine Mutter in mein Büro und quasselte etwas von Betrug und Scheidung. Ich schenkte ihr natürlich keinen Glauben, denn ich roch die Fahne, die sie mit sich herumtrug. Meine Mutter war wieder einmal betrunken und das nicht zu knapp. Du musst wissen – immer wenn meine Mutter früher Sorgen oder Probleme hatte, egal ob mit uns oder unserem alten Herrn, dann griff sie zur Flasche. Es gab Tage da war sie die beste Mutter der Welt und an anderen, da mussten wir wirklich aufpassen, dass sie uns nicht totschlägt. Naja, aber nun weiter bei der eigentlichen Geschichte, - es blieb nicht bei dem einen Besuch. Meine Mutter kam immer wieder. Und erst als ich sie in nüchternem Zustand zu Gesicht bekam, sagte sie mir ich solle mich scheiden lassen. Ich fragte sie nach dem Grund und dann sagte sie es mir …“. Chris holte tief Luft, bevor er sagte: „Meine Frau schlief mit meinem Vater“.

Nora wich erschrocken zurück und sah Chris an. Sie erkannte sofort die Traurigkeit über den Verlust seiner Frau, und den Hass auf seinen Vater in seinen Augen.

„Ist nicht wahr?“

„Doch, leider“.

„Aber warum bist du dann noch bei ihr geblieben. Du hättest sie verlassen müssen, verklagen oder was weiß ich noch alles. Chris, sie hat dich mit deinem eigenen Vater betrogen. Dieses Miststück … oh entschuldige“.

„Es ist ok. Ich habe sie geliebt. Ich hätte sie nie verlassen können. Wir hatten Babys, aber jetzt weiß ich, dass es falsch war bei ihr zu bleiben. Denn Liebe war schon lange keine mehr zwischen uns. Erst durch dich habe ich wieder gelernt, was es heißt zu lieben“.

Langsam senkte er den Kopf, um Nora zu küssen. Sanft berührten seine Lippen die ihren. Nora erwiderte den Kuss, und als Chris dies bemerkte, küsste er sie richtig. Stürmisch, jedoch zärtlich und gefühlvoll. Chris‘ Hände fuhren an ihrem Körper entlang und hinterließen eine Spur der Hitze auf ihrer Haut. Oh mein Gott, - dachte sich Nora und krallte sich an Chris Hemd fest.

„Nora?“

„Hmm“

„Bist du sicher, dass es das Richtige ist, was wir hier tun?“, fragte er sie und lehnte seine Stirn an die von Nora.

„Ich weiß es nicht. Aber wenn wir es nicht austesten, werden wir es niemals wissen ob es richtig oder falsch war - uns zu lieben“, sagte sie zu ihm, während sie begann langsam sein Hemd zu öffnen und kleine heiße Küsse auf seinem Oberkörper zu verteilen. Chris schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Was für ein Gefühl! Wie lange hatte er sich danach gesehnt, wieder von einer Frau berührt, geküsst und begehrt zu werden? Chris‘ Umwelt schien zu verblassen und er fühlte sich, als ob er fliegen würde. Was wäre wenn sie zusammen Verkehr hatten? Wäre er dann in einer anderen Dimension? Nora ließ sich alle Zeit der Welt, um Chris zu liebkosen. Kleine, feine Küsse hauchte sie ihm auf seine Brust und seinen Bauch. Als sie allerdings tiefer gleiten wollte und auch schon begonnen hatte, seine Hose zu öffnen, stoppte Chris sie.

„Stopp! Das geht … zu schnell“.

„Aber …“

„Nora … bitte … lass uns Zeit nehmen für diesen Schritt. Wir haben das ganze Wochenende. Du willst doch nicht, dass es innerhalb von wenigen Minuten hier im Wohnzimmer auf dem Boden zu Ende ist?“

Nora schüttelte den Kopf. Für Chris war das genug. Er gab Nora einen Kuss und lächelte als er sie an der Hand nahm, mit ihr nach oben ging und sie in sein Schlafzimmer führte. Wie oft hatte sie schon von diesem Raum geträumt? Wie oft hatte sie mitten in der Nacht das Verlangen gehabt, einfach durch die Verbindungstür, durch Emilys Zimmer, zu gehen und an die Tür von Chris zu klopfen. Doch immer wenn sie kurz davor war, kniff sie und krabbelte wieder in ihr Bett, wo sie wieder nur träumen konnte. Chris schob Nora sanft bis zur Mitte des Zimmers und begann, sie sachte, für ihr Verlangen, das sie nach ihm hatte, etwas zu zärtlich, mit Küssen zu bedecken. Zuerst berührte er ihre Lippen, dann ihren Hals und wanderte immer weiter nach unten, bis er durch den dünnen Stoff ihres BHs, die Spitzen ihrer Brust zwischen den Lippen hatte. Nora gab ein leises Stöhnen von sich, was Chris noch schärfer machte. Chris presste seinen Körper dichter an Nora und sie spürte wie erregt er doch war. Noch während er mit ihrem Hals beschäftigt war, machte Nora seine Hose auf und griff hinein. Ein lautes Stöhnen ertönte im Raum und Chris zog scharf die Luft an, während Nora mit ihrer Hand, Chris hartes Glied massierte.

„Du weißt, was du da tust?“

„Natürlich weiß ich das. Es gefällt dir doch, oder?“

Chris konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. So gut es ging bugsierte er Nora zu seinem Bett und schob sie auf die weiche Matratze. Hastig zog er sich Schuhe, Hose und Slip aus. Das Hemd folgte dem Ganzen. Nora, die ihre Augen nicht von Chris abwenden konnte, zog sich ebenfalls aus, und als Chris zu ihr kam, lag sie bereits nackt im Bett. Chris begann Nora zu streicheln und zu küssen und auch Nora blieb nicht untätig. Sie fuhr mit ihren Händen über Chris‘ breite Schulter, seinen Rücken, bis hin zu seinem festen knackigen Hintern.

„Du bist wunderschön, weißt du das?“, raunte Chris Nora zu, während er sie mit kleinen Küssen und Bissen verwöhnte.

„Ich danke dir“, stöhnte Nora „Chris … es ist lange her. Versprich mir vorsichtig zu sein“.

„Liebling, ich werde so zärtlich zu dir sein, dass du mich nicht mal spüren wirst“, flüsterte Chris und streichelte Nora im Zentrum ihre Weiblichkeit. Sofort spürte Nora wie die Hitze in ihr aufstieg.

„Weißt du, wie lange ich mir das schon wünsche?“, fragte Chris und küsste Nora auf die Brust.

„Ich kann mich nicht erinnern, wie oft ich mir diesen Moment schon ausgemalt habe? Du und ich in diesem Bett, - ich in dir, - du auf mir, - unter mir, - neben mir ! Nora, ich brauche dich … so sehr“.

Nora stöhnte laut auf in dem Moment als Chris ihren Venushügel massierte. Ihr erster Gedanke, sie müsste explodieren, als Chris sie mit dem Finger stimulierte.

„Gefällt dir das?“

„Ja … Ja … berühr mich … Chris …“

„Hier? Oder hier?“, flüsterte er immer wieder, während er Nora immer weiter befriedigte. Chris hatte zwar schon ewig keinen Sex mehr gehabt, aber er wusste, wie er eine Frau in den Wahnsinn treiben konnte. Und das war bei Nora gerade der Fall. Sie verging unter seiner Berührung. Sie wollte ihn. Jetzt! Doch Chris massierte sie immer weiter, an ihrer erogenen Zone, teilte ihr zartes Fleisch und glitt mit dem Finger in sie hinein. Nora stöhnte immer lauter und wand sich immer stärker unter ihm. Chris spürte, dass sie bereit für ihn war. Und ehe sie sich versah, kniete er zwischen ihren Beinen und sah lächelnd auf sie herab.

„Was? … Warum hörst du auf?“

„Hmm, vielleicht weil es mir nicht reicht, dich nur mit dem Finger zu verführen“.

Chris lehnt sich über Nora, griff nach der Nachttischschublade, zog sie auf und holte eine Hand voll Kondome heraus, die er neben Nora auf das Bett warf.

„Ich bin gesund“, hörte Nora sich sagen und sah Chris dabei an.

„Ich auch, und trotzdem, - das letzte Mal als ich Sex hatte, waren wir jedes Mal schwanger“, grinste er. „Und das wollen wir doch nicht, oder?“

Nora schüttelte den Kopf. Chris hatte zwar auch damals Kondome benutzt, außer bei Emily. An diesem Abend war er so heiß, dass er es schlichtweg vergessen hatte, sich zu schützen und auch Danielle hatte nichts gesagt. Aber das war ja egal. Er wusste, dass er sehr fruchtbar war, aber noch ein Baby würde nicht in die Tüte kommen.

„Ok! Soll ich oder willst du?“, fragte Chris und hielt Nora ein blaues Päckchen hin.

„Mach lieber du“, antwortete Nora und sah Chris dabei zu, wie er das Kondom aus der Verpackung nahm und es sich überstreifte. Als er fertig war, begann er Nora zu küssen, angefangen an ihrem Schambereich bis hoch zu ihrer Brust. Nora spürte die Hitze, die diese Spur hinterlassen hatte, und bevor ihr richtig bewusst wurde was passierte, drang Chris auch schon in sie ein. Ein lautes Stöhnen erklang aus beiden Mündern, und keiner der beiden wagte es im ersten Moment, sich zu bewegen. Chris war seit Jahren mit keiner Frau mehr richtig zusammen gewesen, außer das eine mal als Emily gezeugt wurde, und es fühlte sich an als ob es sein erstes Mal wäre.

„Oh mein Gott, Nora …“, rief er als Nora begann, sich unter ihm zu bewegen. Sie krallte sich an ihn, als ob sie ertrinken würde. „Du fühlst dich … fantastisch an“.

Langsam begann nun auch Chris sich zu bewegen und so nach und nach schalteten sich seine Sinne aus und er genoss nur noch das Gefühl und den Augenblick mit einer wunderbaren Frau im Bett zu sein. Nora ließ sich einfach nur fallen. Sie krallte sich an Chris fest, als ob ihr Leben davon abhinge. In ihrem Kopf explodierte ein Feuerwerk der Sinne, während Chris sich mehr bewegte und immer tiefer in sie eindrang. Er nahm sich alles was er sich holen konnte und vergrub sich bis zur Spitze in Nora‘s glühender Hitze die sie ausstrahlte. Chris dachte nicht mehr. Er fühlte sich nur noch wie ein nach Sex bettelnder Mann, der jahrelang keine Frau mehr lieben durfte.

„Das fühlt sich gut an … sehr gut“.

„Es fühlt sich gigantisch an … aber hör auf zu quatschen und lass dich endlich fallen“.

Chris und Nora hoben ab. Sie glitten immer höher und höher und wurden beide kurze Zeit später in die Wirklichkeit zurück katapultiert, als ein überdimensionaler Höhepunkt über sie hereinbrach. Schwer atmend, schweißgebadet und völlig desorientiert, lag Chris mit dem Gesicht zwischen Nora´s Brüsten und versuchte sich zu bewegen, doch es gelang ihm einfach nicht. Auch Nora lag einfach nur da und versuchte sich zu erinnern was das war, das gerade geschehen ist.

„Meine Güte, - das war … Boa! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich je so … geilen Sex hatte“, sagte Nora nach einer Weile und strich Chris eine feuchte Strähne seines Haares aus dem Gesicht.

„Das kann ich nur zurückgeben. Ich bin total ausgesaugt“.

Chris erhob sich ganz leicht von Nora, um ihr das Atmen zu erleichtern, blieb jedoch noch in ihr.

„Ich will ja nicht angeben indem ich sage, dass ich gut war, oder die Stimmung kaputtmachen, in dem ich über mein bisheriges Sexleben spreche, aber dieser Sex war der Beste den ich bisher hatte“, sagte Chris und küsste Nora auf die Nasenspitze.

„Ich kann dir nur zustimmen. Ich kann mich nicht mal daran erinnern, wann ich das letzte Mal einen so gigantischen Orgasmus hatte“.

Chris lächelte Nora an und fragte sie dann, ob sie mit unter die Dusche kam, worauf Nora nichts einzuwenden hatte. Dort liebten sie sich erneut und dann noch zweimal bis spät in die Nacht hinein und Nora dann völlig fertig, aber glücklich in Chris‘ Armen einschlief. Wann hatte er das letzte Mal so gigantischen Sex? Und vor allem so oft hintereinander? fragte sich Chris, nachdem Nora in seinem Arm eingeschlafen war. Chris quälte sich in Gedanken, ob er und Danielle sich in ihrer gemeinsamen Zeit, mehr als immer nur einmal geliebt hatten. Und Chris musste sich eingestehen, dass dies nie der Fall gewesen war, geschweige denn, dass sie danach eng umschlungen im Bett lagen. Er versuchte, nicht schlecht von seiner verstorbenen Frau zu denken, doch es gelang ihm einfach nicht, denn immer wenn er darüber nachdachte wie sie im Bett war, sah er den anderen Mann – seinen Vater – und dann packte ihn wieder der Hass. Chris verscheuchte die schlechten Gedanken und kuschelte sich enger an Nora, bevor auch er die Augen schloss und endlich einschlief.

Nora wachte am anderen Morgen durch das Gezwitscher der Vögel auf. Sie war nicht in ihrem Bett! Langsam drehte sie den Kopf und sah, wie Chris neben ihr lag und noch tief und fest schlief. Er lag auf dem Rücken, ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt, die Decke war ihm bis zur Hüfte herunter gerutscht, sein linker Arm lag auf seiner Brust, sein rechter lag oberhalb seines Kopfes, den er zur Seite gedreht hatte. Und er war nackt, genau wie sie. Er sah einfach zum Anbeißen aus. So leise es nur ging, stand sie auf und schlich sich in ihr Zimmer. Dort zog sie sich frische Sachen an und begab sich dann in die Küche um Frühstück zu machen. Gerade als Nora den Kaffee durch die Maschine ließ, fiel ihr auf, wie leise es im Haus doch war. Sie sah auf die Uhr, die rechts neben ihr an der Wand hing. Es war gerade mal Viertel nach sieben. Um diese Zeit waren Fina und Chana normalerweise schon munter. Was sie wohl jetzt taten? Und Emily? Hoffentlich ging es ihnen gut! Nora war so in Gedanken versunken, dass sie nicht mal merkte, wie Chris heruntergekommen war und sich nun verschlafen an ihren Rücken kuschelte.

„Guten Morgen. Ich mach grad Frühstück. Hast du gut geschlafen?“

„Mhhh … also bis zu dem Zeitpunkt, als du noch neben mir gelegen hast, schon“.

„Du weißt doch gar nicht, ob ich die ganze Nacht neben dir gelegen habe“.

„Doch, tue ich“, brummte Chris in ihr Haar „Das Kissen und das Laken auf deiner Seite waren noch warm“.

Mit einem Klaps auf ihren Hintern machte sich Chris vom Acker.

„Hey“, rief Nora hinter Chris her, der schon nach draußen geeilt war, um die Zeitung reinzuholen. Doch gerade, als er wieder ins Haus wollte, wurde sein Name gerufen. Oh nein, nicht am frühen Morgen und nicht nach dieser wunderschönen Nacht, dachte sich Chris, als er Peter die Auffahrt hochkommen sah.

„Peter? Guten Morgen! Was machst du denn hier?“, sagte er so laut, dass es auch Nora in der Küche noch hörte, und drehte sich dabei um. Nora blickte kurz aus dem Fenster und sah Peter. Sie musste verschwinden! Da die Kinder nicht da waren, das Kindermädchen aber schon, könnte er auf dumme Gedanken kommen und die Gerüchteküche zum Brodeln bringen. Nicht, dass es gelogen wäre wenn man etwas über die beiden herum erzählen würde, aber das musste dann doch nicht sein. Nora überlegte hin und her, und versteckte sich dann so schnell wie nur möglich im Keller, gerade noch rechtzeitig bevor Chris und Peter das Haus betraten.

„Was ist denn hier los? Keiner da?“

„Nein, keiner da! Nur ich!“

„Wo sind denn deine Kinder und … Nora?“

Chris bedachte Peter mit einem unglaubwürdigen Blick.

„Die Kids sind bei ihren Großeltern und Nora …“, liegt hoffentlich bald wieder in meinem Bett, dachte er sich und antwortete dann aber mit „… hat frei.“

„Frei?“

„Ja Peter, frei. Das ist, wenn man nicht arbeiten muss“.

„Sehr witzig Baxter, wirklich sehr witzig“.

„Du brauchst wirklich nicht zu suchen, sie ist echt nicht da“, sagte Chris als er merkte wie Peter sich suchend umblickte „Ich bin echt allein“.

„Naja, dann. Ich wollte sie eigentlich auch nur schnell begrüßen“.

Klar dachte sich Chris, wer´s glaubt! Du bist doch das gleiche Arschloch wie mein alter Herr. Hast du es vielleicht auch schon mit meiner Frau getrieben? Chris schüttelte seine Gedanken ab. Er musste aufhören damit. Danielle war tot und er war frei. Was sollte er sich nun noch Gedanken über das Vergangene machen. Er musste auf das Künftige aufpassen. Und das sehr gut!

„Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet, Peter“.

„Welche Frage?“

„Was du willst? Und sag nicht, dass du mich besuchen wolltest um zu sehen was ich an einem Wochenende tue. Das glaube ich dir nämlich nicht. Außerdem ist es gerade mal kurz nach sechs. Also … raus mit der Sprache“.

„Du bist wirklich schlau, Baxter! Sehr schlau. Du hast mich erwischt! Ich bin auf dem Weg ins Büro. Muss noch ein paar Unterlagen durchsehen, die ich gestern nicht mehr schaffte … und da dachte ich, da ich ja eh auf dem Weg bin … Ähm … naja ich wollte Nora fragen, ob sie mal mit mir ausgeht. Tanzen und so … aber wenn sie ja übers Wochenende eh frei hat, dann könnte ich doch …“, sagte er und zwinkerte Chris dabei zu.

Schmierlappen dachte sich Chris.

„Natürlich. Aber sie ist leider nicht da“.

„Und wann kommt sie wieder?“

„Peter, was denkst du? … Wenn meine Kinder am Sonntag wieder kommen und ich am Montag wieder ins Büro muss … Wann kommt sie dann wohl wieder?“

„Am Sonntagabend wohl möglich … Mist! Dann kann ich ja gar nicht … wenn sie ständig wieder arbeiten muss. Aber vielleicht könntest du da was klar machen?“

„Ich denke ja gar nicht dran. Peter ich kenne deine Verflossenen und ich möchte nicht, dass Nora dazugehört. Die Kinder lieben sie und wenn du ihr wehtun würdest, so wie den anderen dann müsste ich dir wehtun. Und das willst du doch nicht. Daher möchte ich, dass du die Finger von ihr lässt“.

„Chris, vielleicht sollte das Nora entscheiden. Ok? Sie muss wissen ob sie mich mag oder nicht. Ich geh dann mal wieder. Ich will noch schnell in die Firma, ein paar Unterlagen durchsehen. Estelle ist auch dort“.

„Und?“, fragte Chris und zog eine Augenbraue nach oben.

„Nun ich dachte nur, weil ihr beide …“

„Stopp! Bevor du hier anfängst, Gerüchte zu streuen. Estelle und ich hatten nie was, haben nichts und werden auch nie was haben. Außerdem habe ich deinen Rat befolgt und mir eine Freundin angeschafft“.

Peter wurde hellhörig.

„Du hast eine Freundin? Wer?“

„Kennst du nicht und ich möchte auch das es so bleibt. Nicht, dass ich sie die längste Zeit hatte. Außerdem waren es doch deine Worte, ich solle es krachen lassen. Aber halt bloß die Klappe, die Kinder wissen noch nichts davon und das soll auch so bleiben, bis sie es von mir erfahren“.

„Stimmt! Klar, ich sag nichts. Also bis Montag dann. Ist ja ein Ding“, murmelte Peter und verschwand wieder so schnell wie er gekommen war. Chris stellte seinen Kaffeebecher auf die Anrichte und machte sich dann auf die Suche nach Nora. Nach ewigen Suchen im ganzen Haus fand er sie in der Sauna.

„Hallo“, sagte er, als er sich neben sie auf die Bank setzte „Du weißt aber schon, dass es sich besser sauniert, wenn man nackt ist und die Sauna an“.

„Mmm“, brummte sie und starrte dabei weiter auf ihre Füße.

„Was ist los?“

„Nichts, alles bestens“.

„Nora! Du hast doch geweint! Hast du wieder an Emily gedacht? Süße, sie kommt doch bald wieder und dann hast du sie wieder für dich“.

„Deshalb habe ich nicht geweint! Ich … ich habe gehört, was du zu Peter gesagt hast. Das mit der Freundin und so“.

Chris zog Nora zu sich und sah sie liebevoll an.

„Bist du es denn nicht?“

„Was denn?“

„Na meine Freundin“.

„Hmm, keine Ahnung. Wir haben uns geküsst und waren zusammen im Bett. Also …“

„Also ich finde das sind gute Voraussetzungen für eine Beziehung. Ich liebe dich Nora. Und ich möchte, dass wir ein Paar sind“, sagte Chris zu ihr bevor er sie küsste. Langsam begann Chris seine Hände unter Noras Shirt zu schieben um ihr den Rücken zu streicheln, dabei bemerkte er das sie keinen BH trug. Mit einer raschen Bewegung zog er ihr das Shirt über den Kopf und warf es in eine Ecke, bevor er seinen Mund auf ihren Busen presste und an ihren Nippeln zu saugen begann. Nora warf den Kopf in den Nacken und krallte sich an ihm fest.

„Chris … Oh Chris“.

„Soll ich aufhören?“

„Du darfst alles … aber nur nicht aufhören“.

Nora rutschte auf Chris‘ Schoß hin und her, was zur Folge hatte, dass seine Erektion noch härter wurde, als sie ohnehin schon war.

„Baby … lass uns nach oben gehen. Ich möchte dich in meinem Bett haben … und zwar gleich!“

„Mmmhh … keine schlechte Idee“, sagte Nora und stand auf. So schnell die beiden konnten rannten sie die Stufen nach oben und lagen auch wenige Minuten später in Chris‘ Bett.

„Süße, weißt du eigentlich, dass du … abgesehen von meinen Kindern … das Beste bist, was mir passieren konnte?“

„Jetzt wo du es sagst“, antwortete Nora und begann kleine Küsse auf Chris’ Oberkörper zu verteilen. Ihre Lippen wanderten von seinem Hals, über das Schlüsselbein, seine Brust bis zu seinem Nabel. Chris begann schon heftig und stoßweise zu atmen, denn er ahnte was Nora vorhatte, doch bevor er sie daran hindern konnte, schlossen sich auch schon ihre Lippen um sein bestes Stück. Chris stöhnte laut auf und drückte seinen Rücken durch, während er sich im Laken festkrallen musste. Er warf den Kopf hin und her, während Nora ihn immer weiter mit dem Mund liebkoste. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf, was wenn er es nicht zurückhalten konnte? Wenn er sich in ihrem Mund … oh Gott! Fast so als hätte Nora seine Gedanken lesen können, hörte sie auf nahm sich einen Gummi und streifte ihn Chris über, bevor sie sich auf ihm niederließ. Sanft begann sie die Hüften kreisen zu lassen und brachte Chris dabei fast um den Verstand. Chris packte sie bei den Hüften und passte sich so ihrem Rhythmus an. Gemeinsam stürmten sie dem Höhepunkt entgegen, der nur wenig später über Nora hereinbrach, dicht gefolgt von dem von Chris. Erschöpft fiel Nora vornüber auf Chris und rutschte danach von ihm runter. Chris zog sie sofort an sich und küsste sie auf die feuchte Stirn. Wie sie war auch er völlig außer Atem.

„Das war ja noch … gigantischer als gestern. Und das war schon wow“.

„Ich weiß … ich war dabei. Und es wird immer fantastischer, je öfter wir es miteinander tun. Ich hatte schon Recht dass ich dich zu meiner Freundin erkoren habe. Du bist eine wahre Bombe im Bett“.

Nora küsste Chris auf die feuchte Brust und kuschelte sich dann wieder an ihn, bis sie wieder etwas bei Kräften war, um sich ins Bad zu begeben.

„Ich geh duschen und danach mache ich uns was zu essen. Ich habe Hunger“.

„Tue das. Ich warte hier auf dich“, lächelte Chris sie verführerisch an und Nora ahnte, dass sie, wenn sie sich wieder in dieses Bett begab nicht so schnell wieder raus kommen würde.

Als Nora in der Küche stand und gerade Brote machte, öffnete sich die Hintertür und Fred kam herein.

„Nora? Was tun Sie denn hier? Ich dachte Sie hätten frei, jetzt wo die Kinder …“, doch weiter kam er nicht, denn in diesem Moment kam Chris die Stufen herunter.

Freds Blick glitt von einem zum anderen, denn Chris trug das Unterteil zu dem Pyjama, dessen Oberteil Nora anhatte.

„Ähm Fred. Ich kann das erklären“, setzte Nora an, doch Fred hob abwehrend die Hände.

„Ich will es gar nicht wissen. Tut was ihr wollt, ihr seid erwachsen, aber denkt dabei bitte an die Kinder“.

„Dabei sicher nicht, aber davor und danach sicherlich“, scherzte Chris, und erntete dafür einen bösen Blick von Nora und einen tadelnden von Fred.

„Chris du weißt was ich damit sagen wollte“.

„Jaa, das war ja auch nur ein Witz. Wir passen schon auf“.

„Was sollte ich eigentlich hier? Ich habe keine Ahnung mehr. Ihr habt mich völlig durcheinandergebracht. Vielleicht fällt es mir ja später wieder ein“, murmelte er noch und verließ auf dem gleichen Weg das Haus wie er rein gekommen war. Chris lächelte Nora an und küsste sie, wobei er seine Zunge tief in ihren Mund schob. Zuerst war es ein stinknormaler Zungenkuss, doch dieser entwickelte sich in ein Zungenspiel der scharfen Sorte. Chris und Nora waren schon so in Fahrt, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie wieder übereinander herfallen würde, doch bis dahin kam es nicht, denn urplötzlich ging die Tür wieder auf.

„Ich weiß es … ach Kinder. Wie alt seid ihr denn? Könnt ihr nicht mal fünf Minuten die Finger voneinander lassen?“

Chris schüttelte den Kopf und blickte dabei die ganze Zeit an Nora hoch und runter, immer am Überlegen was er die nächsten Stunden noch alles mit ihr anstellen könnte.

„Hast du mich verstanden?“

„Ja! Ich habe es vernommen“.

Meine Güte, dachte sich Chris, der tut ja gerade so als ob er noch nie verliebt gewesen wäre. Kopfschüttelnd verließ Fred das Haus um sich wieder seiner Arbeit zu widmen.

„So und was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag?“

„Hmm …“, murmelte Chris und streichelte dabei den Rücken von Nora „Ich hätte da eine Idee, aber die wäre nicht jugendfrei“.

„Lass hören!“

„Bist du sicher, dass du schon bereit dazu bist?“, grinste Chris Nora frech an und flüsterte ihr dann sein Vorhaben ins Ohr.

„Oooohhh – das halte ich für eine gute Idee“, flötete daraufhin Nora und packte Chris am Arm um sich mit ihm wieder in seinem Schlafzimmer zu verbarrikadieren. Nora und Chris blieben das Wochenende im Bett und standen nur auf um sich was zu essen zu besorgen oder zum Duschen. Chris genoss es sichtlich mit der Frau an seiner Seite einfach nur zu faulenzen und an nichts anderes denken zu müssen. Doch die Realität holte sie schneller ein als ihnen lieb war. Nora wachte am Sonntagmorgen durch leichtes Knabbern an ihrem Ohrläppchen auf.

„Guten Morgen, meine Süße“.

„Guten Morgen“.

„Und was wollen wir heute unternehmen? Es ist unser letzter Tag allein und den sollten wir genießen. Also … liegenbleiben oder … liegenbleiben?“

Nora lachte und kuschelte sich enger an Chris.

Das Leben war doch wirklich zu schön. So lagen die beiden nun den ganzen restlichen Tag in Chris Bett, lachten, scherzten und liebten sich. Es kam sogar so weit, dass sie völlig die Zeit vergaßen.

„Wann wollten deine Eltern die Kids bringen?“

„Hmm … um fünf – Wieso?“

„Weil es in einer halben Stunde so weit ist“

Chris sah Nora an und beiden fingen an zu lachen.

„Oh oh! Komm, wir müssen uns beeilen.“ lachte Chris und sprang mit Nora aus dem Bett.

„Haben wir wirklich so lange im Bett gelegen und rumgeschnarcht?“ frage Nora, während sie sich das Oberteil von Chris Schlafanzug auszog und ihre Hose und Shirt anzog.

„Scheint so, aber rumgeschnarcht würde ich das nicht nennen“, antwortete Chris und kam zu ihr. Er küsste sie noch einmal heiß und innig, bevor er seine Hose zu machte und sich ein Hemd anzog.

„Wer weiß wann wir uns das nächste Mal wieder ungestört küssen oder lieben können“, raunte er ihr noch zu, bevor er das Zimmer verließ und nach unten ging, während Nora das Bett machte und das Zimmer wieder so herrichtete, als ob nie jemand wilden, heißen Sex darin hatte. Clarissa und Edward brachten die Kinder just in dem Moment, als Chris und Nora wieder nach unten in die Küche kamen. Lachend und turtelnd schwebten sie in die Küche, als es an der Tür läutete. Chris löste sich von Nora und machte auf. Nora wollte ihm die Zeit mit seinen Eltern geben und ging nach unten in den Keller. Sie hatte noch Wäsche in der Maschine und konnte sie in aller Ruhe machen, bis Chris´ Eltern wieder gegangen waren. Seine Mutter stand auf der Schwelle, hatte Fina und Chana vor sich stehen, während Edward die kleine Emily auf seinem Arm schaukelte.

„Hallo ihr Süßen! Na, war's schön bei Oma?“, fragte Chris und schloss die beiden Mädchen in die Arme. Fina quasselte gleich drauf los, was sie alles gemacht hatten, was sie zum Frühstück hatten und wo sie geschlafen hatten. Chris hatte sein Elternhaus seit Jahren nicht mehr betreten. Er war mit zwanzig von zu Hause ausgezogen und in eine kleine Wohnung in der Stadt gezogen. Hier konnte er sich mit seinen Freunden und Freundinnen vergnügen, ohne das seine Eltern was dagegen sagen konnten, oder er Rechenschaft abgeben musste, wenn mal wieder ein anderes Mädchen bei ihm geschlafen hatte.

„Wir haben in einem ganz großen Bett geschlafen, mit Bettwäsche von Spiderman, stimmt's Oma“.

„Natürlich meine Süße“, antwortete Clarissa und trat vor um ihren Sohn zu begrüßen.

„Hallo Junge. Gut siehst du aus“,

„Danke! Kommt rein!“

Chris trat zur Seite und lies seine Eltern ins Haus. Er brachte sie ins Wohnzimmer und bot ihnen Platz an, bevor er sie fragte ob er ihnen was zu trinken bringen könne. Clarissa entschied sich für ein Wasser, Edward nahm ein Bier. Chris begab sich in die Küche, holte die Getränke und brachte sie zurück ins Wohnzimmer, während Chana und Fina nach oben in ihr Zimmer liefen. Emily saß im Wohnzimmer auf dem Boden und lutschte an einem Keks.

„Wie war das Wochenende? Ich hoffe ihr hattet nicht zu viel Stress mit den Mädchen“.

„Nein ... Sie waren zu süß“, antwortete Clarissa und lächelte Emily an.

Nora stellte gerade erneut die Waschmaschine im Keller an, als sie Emily kichern hörte. Das Herz ging ihr auf und Tränen rannen ihr über die Wangen. Ihr Baby war wieder zu Hause. So schnell sie konnte lief sie nach oben und blieb kurz vor dem Wohnzimmer stehen. Sie holte tief Luft und betrat dann sicher den Raum. Kaum hatte Emily sie gesehen, fingen ihre Augen an zu leuchten. Nora lief auf sie zu und nahm sie hoch.

„Hallo Sonnenschein! Oh wie du mir gefehlt hast. Wo sind deine Schwestern?“

Emily brabbelte wild drauf los und kuschelte sich eng an Nora. Chris lächelte überglücklich und auch Nora war mehr als zufrieden.

„Hallo Frau Baxter, Herr Baxter. Es freut mich“, sagte Nora zu Chris‘ Eltern, nachdem die Emily auf dem Boden abgesetzt hatten.

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite“, erwiderte Edward Baxter und grinste Nora dabei über beide Ohren an. Das glaube ich dir, du perverser Lustmolch, brodelte es in Chris und sofort zog er Nora an seine Seite.

„Christopher!“, schallte ihn seine Mutter „Was tust du denn?“

„Ich nehme meine Freundin in Schutz“.

„Deine was?“

„Ihr habt richtig gehört. Nora und ich sind ein Liebespaar“, sagte Chris und bemerkte den etwas schockierenden Blick seiner Mutter. Seinen Vater hingegen schien das kein bisschen abzuschrecken.

„Kann ich dich bitte unter vier Augen …“

„Nein Mutter. Es gibt nichts was Nora nicht auch erfahren könnte. Sie erzieht mit mir zusammen die Kinder, wir lieben uns, daher … keine Geheimnisse“.

Clarissa warf Chris einen unglaubwürdigen Blick zu, sah zu ihrem Mann und dann zurück zu Chris. Nachdem sie tief Luft geholt hatte, wandte sie sich an ihren Sohn.

„Na schön, - du wolltest es ja so. Ich kann es nicht dulden, dass du dich mit ihr einlässt. Ich finde es nicht schicklich, wenn … mit einem Kindermädchen!“

Chris fing an lauthals zu lachen, sodass Emily ihren Vater erschrocken ansah.

„Nicht schicklich? Mutter, was du doch im Grunde meinst ist, dass du es nicht haben kannst, dass ich eine so attraktive Frau im Hause hab und du nun noch besser auf Vater aufpassen musst, das er nicht des Öfteren bei mir hockt … so wie früher. Aber ich liebe Nora und daran kannst auch du nichts ändern“.

„Sprich nicht so mit deiner Mutter“, mahnte Edward ihn.

„Ich bin alt genug. Ich habe keine Angst mehr vor dir und deinen Drohungen. Ist es denn nicht so? Ihr seid das Schlimmste, das ich kenne. Kommt schon, sagt Nora doch mal wie es war als ich Danielle kennenlernte. Dass du Vater, dich an meine Frau ran geschmissen hast und sie dann noch gevögelt hast. Das will keiner hören …“

„Eure Ehe war kaputt. Sie war zum Scheitern verurteilt“, schrie Edward „Danielle wollte … ach egal“.

„Danielle ist tot. Und egal ob unsere Ehe kaputt war oder nicht, es gibt dir aber noch lange nicht das Recht sie flachzulegen, solange wir noch verheiratet waren!“ brüllte auch Chris.

„Sie hat doch mich angemacht!“, schrie Edward zurück.

„Paah! Schon mal das Wort Nein gehört. Sie war deine Schwiegertochter und kein daher gelaufenes Flittchen. So was tut man nicht. Du hättest …“

„Edward! Chris! Es reicht!“

„Nein! Ich denke Nora sollte erfahren was für ein Arsch mein Vater ist. So wie ich ihn kenne, probiert er es auch bei meiner Freundin, ob er sie rumkriegen kann“.

„Stopp“, unterbrach Nora das Gezanke. „Seid ihr denn übergeschnappt? Chris du weißt, dass ich dich liebe und sonst keinen, vor allem keinen der mein Vater sein könnte“, sagte sie und blickte dabei zu Edward „Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Ich kann mich wehren“, versicherte sie ihm und wandte sich dann an Edward.

„Und Sie Herr Baxter, falls Sie es je wagen sollten mich anzufassen . Ich mache Yoga um in Form zu bleiben. Ich kann Karate und habe einen Selbstverteidigungs-Kurs belegt. Falls Sie mich also je anfassen sollten, breche ich Ihnen alle Knochen“.

„Sie wollen mir wehtun?“, lachte Edward. „Sie?“

„Ja, ich. Also Finger weg und Ihnen passiert nichts. Denn ich weiß wohin ich zielen muss, dass es richtig schmerzt“.

Edward wich das Blut aus dem Gesicht und auch Clarissa wurde immer ruhiger. Chris hingegen lächelte nur. Das Nora Karate konnte wusste nicht mal er, aber ihm gefiel der Gedanke, wie sie seinen Vater vermöbelte.

„So und da wir das nun geklärt haben, möchte ich Emily gern eine frische Windel anlegen, denn es stinkt ein wenig“.

Chris fing an zu lachen und konnte sich seinen Kommentar: „Ich finde sie hat recht … es stinkt“ - nicht verkneifen, worauf er einen bösen Blick erntete.

„Edward komm. Wir haben noch was zu erledigen. Die Kinder sind wieder bei ihrem Vater. Komm schon …“, sagte Clarissa, als Edward sich nicht bewegte und öffnete die Haustür. An Chris gewandt sagte sie noch, dass man darüber noch mal sprechen müsste, doch Chris lenkte nicht ein. Er wüsste nicht, was es noch zu reden gäbe. Es sei alles gesagt.

„Wiedersehen!“, sagte seine Mutter und drehte sich dann um.

„Ja“, antworte auch Chris und ging wieder ins Haus. Er sah seinen Eltern nicht mehr hinterher und winkte ihnen auch nicht, so wie er es früher immer getan hatte. Diese Zeit war vorbei. Spätestens seit dem Moment als sein Vater sein Vertrauen missbraucht hatte und mit seiner Frau im Bett war. Müde lehnte er sich gegen die geschlossene Tür und schloss für einen Moment die Augen. Doch viel Zeit zum Nachdenken hatte er nicht, denn schon im nächsten Moment kamen seine Zwillinge, in ihren Schlafanzügen angerannt und drückten sich an ihn.

„Oh meine Zwerge, wie ich euch vermisst habe“.

„Echt?“, fragte die beiden und sahen zu ihm auf.

„Natürlich echt. Ihr seid meine Engel. Na hört mal …“.

„Hmm. Ok! Dürfen wir noch ein bisschen Fernsehen? Bitte“.

„Aber nicht mehr lange. Dann geht es ab ins Bett“, sprach Chris noch zu ihnen, doch das schien die Mädchen nicht zu interessieren, denn sie waren schon ins Wohnzimmer gerannt und auf das Sofa gesprungen. Chris folgte den beiden und ließ sich ebenso auf das breite, gemütliche Kuschelsofa nieder, bevor er im Fernseher die Kindersendungen anschaltete. Gerade als Bugs Bunny mal wieder gejagt wurde und die Mädchen sich dabei kugelten, kam Nora herunter und teilte Chris mit, dass Emily fix und fertig war und schon beim Windeln wechseln fast eingeschlafen war. Sie setzte sich auf das zweite gemütliche Sofa und lehnte sich zurück. Es dauerte auch nicht lange, bis Nora Gesellschaft hatte und zwei kleine Mäuse sich an sich kuschelten.

„Daddy?“, setzte sich Fina plötzlich auf und sah ihren Vater fragend an.

„Hmm ..“.

„Emily kennt Mami nicht, stimmt´s?“, fragte sie und kam dann auch schon zu Chris gekrochen.

„Nein. Emily war doch erst frisch geboren, als eure Mami den Unfall hatte, aber das weißt du doch.“

„Ja schon, aber warum hat sie denn bei Oma immer nach Mami gerufen? Oder zumindest klang es so“.

„Du bist ja doof“, rief Chana plötzlich. „Emily kann doch noch gar nicht rufen. Die hat einfach nur geheult“.

„Hey! Ich möchte nicht, dass ihr euch beschimpft. Hier ist keiner doof“, schimpfte Nora und es wurde wieder ganz still im Raum. Doch das änderte sich dann rasch, als Chris bemerkte wie hingerissen Chana von Noras Hals war.

„Alles ok?“

„Nora hat da einen blauen Fleck am Hals. Das sieht aus … wie ein Biss. Kuck mal Daddy“.

Chris stand auf und begutachtete den Fleck, den Chana ihm zeigte und lächelte. Ja, das war ein Meisterstück von … Knutschfleck, den Nora da am Hals trug. Das musste am Morgen passiert sein, nachdem sie sich geliebt hatten. Chris legte sich zurück auf sein Sofa und sah grinsend in den Fernseher.

„Was?“, fragte sie.

„Du solltest in deinem Zimmer nach Fledermäusen Ausschau halten. Ist ja ein übler … Biss“,

Nora konnte es nicht fassen.

„Mach dir darüber keine Gedanken. Ich habe das Biest schon erledigt, aber sie scheint auch dein Blut zu mögen“.

„Wieso?“

Chana und Fina fingen an zu lachen und Nora deutete nur auf den Hals. Hatte sie ihm etwa auch einen gemacht?

„Oh nein, Daddy. Dich hat es ja auch gebissen! Wir müssen aufpassen Chana, nicht dass dieses Vieh auch bei uns herumfliegt und uns beißen will!“

Chris sah erschrocken zu seinen Mädchen.

„Dazu wird es niemals kommen – zumindest bis ihr dreißig seid“, murmelte er und Nora fing zu grinsen an.

„Jaa … Aber Daddy hat es nicht so doll gebissen wie Nora“, bemerkte Chana und begutachte den Knutschfleck genauer. Nora warf Chris einen wütenden Blick zu, während seiner etwas lüstern war. Das wirst du büßen dachte sich Nora, und als ob Chris ihre Gedanken lesen konnte, lächelte er sie mit einem Blick an, der zu sagen schien Baby ich freue mich schon drauf .

Mitten in der Nacht wurde Nora durch ein Geräusch geweckt und schon wenig später wurde ihr eine Hand auf den Mund gepresst.

„Psschh! Ich bin es nur“, flüsterte Chris und kuschelte sich an Nora.

„Bist du verrückt geworden. Wir haben Kinder. Was wenn sie wach werden?“

„Das ist mir grad völlig egal. Ich möchte heute Nacht einfach nur bei dir und … vielleicht auch mit dir schlafen. Mein Bett ist viel zu groß für mich allein“.

„Und meines zu klein, also …“

„Müssen wir enger zusammenrutschen. Komm schon Nora, ich brauch dich“.

„Du bist unmöglich, aber nur fünf Minuten, verstanden?“, sagte Nora, doch Chris war auch schon eingeschlafen, als er sich neben sie gekuschelt hatte.

„Von wegen mit mir .... Pah“, murmelte sie noch, kuschelte sich an Chris und schlief auch gleich wieder ein und so wurde aus den abgemachten fünf Minuten die ganze Nacht.

Unsere liebenswerte Familie

Подняться наверх