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Achämeniden und Kayaniden

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Ein Hauptgrund für die Vorstellung eines solchen Reiches liegt, wie bereits erklärt, in den Angaben des Schahname und der verwandten Quellen über die Herrschaft der Kayaniden im Osten Irans.24 In unmittelbarer Verbindung damit steht die Tatsache, dass die achämenidische Dynastie im Schahname und in den verwandten Quellen nicht erwähnt wird.25 Hertel hat in seinen Schriften „Die Zeit Zoroasters“ und „Achaemeniden und Kayaniden“, beide aus dem Jahre 1924, diese Abwesenheit der Achämeniden auf die Verschmelzung des Stammbaums dieser Herrscherfamilie mit dem der legendären Kayaniden zurückgeführt, zu denen auch Zarathustras Beschützer Vischtaspa gehört: Der Vischtaspa des Avesta und der Vischtaspa der Achämeniden (der Vater Darius’) sei dieselbe Person. Herzfeld führte in seinem „Zoroaster and his World“ (1947) Hertels Ansichten fort. Bereits im 19. Jahrhundert hatte Paulus Cassel die Ähnlichkeit in der Identität zweier Könige in diesen Dynastien betont:

„Es ist kein Zweifel, daß in den Sagen von Kai Khosru sich die Berichte Herodots von Kyros spiegeln.“26

Man muss sich außerdem bewusst sein, dass manche Personen unterschiedliche Namen tragen, je nachdem, zu welcher Tradition der iranischen Überlieferung sie gehören, zur religiös-epischen (Avesta und Schahname) oder zur historischen Tradition (Inschriften). Ein Beispiel ist der Spəntōdhāta des Avesta bzw. der Esfandyar des Schahname, der nach Ktesias mit dem späteren Großkönig Darius identisch ist!

„Es wird bei den Persern das Fest der Magophonie (Magertötung) gefeiert an dem (Tage), an dem (von) Sphandadatas der Mager (Gaumāta) getötet wurde.“27

Spəntōdhāta („vom heiligen Geist gegeben“) war sein ursprünglicher Name, der nach seiner Inthronisation durch den Namen Dārayavahusch („Bewahrend das Gute“) ersetzt wurde.28

Walter B. Henning, der sich von der ostiranischen These nicht lösen kann und sie vehement gegen die Hypothese von Hertel und Herzfeld vertritt, legt wenig Wert auf Ktesias’ „pseudo-historische“ Berichte und hält genau wie Hinz Vischtaspa, den Beschützer Zarathustras, und Vischtaspa, den Vater des Darius, für unterschiedliche Personen.29

Man muss zugeben, dass es nach ein paar Jahrtausenden nicht einfach ist, die Historiographie der iranischen Überlieferung neu zu ordnen. Den avestischen und den achämenidischen Vischtaspa gleichzusetzen und Zarathustra zum Zeitgenossen des Darius zu machen, ist für Schaeder „ein Versuch, der die Geschichte Altirans und seiner Religion unverständlich macht.“30

Zarathustras Feuer

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