Читать книгу Steinbruchpolka - Birgid Windisch - Страница 5

D R E I

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Zornig stand der Mörder hinter der dicken Buche und beobachtete, wie die Frau mit dem komischen Hund, „seine“ Leiche untersuchte. Er war noch nicht ganz fertig gewesen und hatte sie noch schöner betten wollen. Nun musste er sich damit begnügen, seine Handyfotos anzusehen, die er zum Glück gleich nach dem Mord gemacht hatte. Wenigstens den Blütenkranz hatte er ihr aufsetzen können. Er lächelte versonnen. Schön, hatte sie ausgesehen. So friedlich und jung. Sicher hatte sie sich über den Kranz gefreut. Er hatte ihr den blauen Kranz aufgesetzt, weil er am besten zu ihren Haaren ausgesehen hatte. Wie ein Mädchen wirkte sie jetzt. Keine alte Frau sollte allein im Wald umherlaufen müssen. Aber jetzt war sie ja erlöst.

Doch dass er seinen Tanz nicht vollenden konnte, das nahm er der Frau mit dem Hund sehr übel. Schließlich gehörte das zu seinem Ritual und war ihm sehr wichtig!

Unwillig schüttelte er den Kopf und zog sich vorsichtig zurück.

Zuhause nahm er das Handy in die Hand, um die Speicherkarte herauszunehmen, wobei sich seine Miene leicht aufhellte. Dann schaltete er den Laptop ein, den er in seinem alten Kinderzimmer, im Haus seiner Mutter, versteckt hatte. Flink steckte er sie in den Adapter. Dann lud er die Bilder auf den Rechner, wobei er jedes noch einmal genau musterte. Sein Herz klopfte schneller vor Aufregung.

Seine zweite Leiche in dieser Gegend! Stolz vor sich hin schmunzelnd, hob er seinen Rucksack, in der er die Kränzchen, in ihrer Schatulle sicher verwahrt, transportiert hatte und holte sie nacheinander heraus, um sie auf dem Schreibtisch auszulegen. Gänseblümchen und lila Veilchen waren dabei, rote und zwei mit rosa Rosen. Die würden noch eine Weile reichen. Voll Genugtuung legte er sie vorsichtig zurück, wobei er zärtlich zwischen jeden Kranz eine Lage Seidenpapier legte.

Er legte die Stirn in Falten. Er musste noch einmal zu diesem Flohmarkt gehen, wo er drei Kränzchen gekauft hatte. Schließlich mussten sie zu seiner Trägerin auch passen!

Die anderen Kränze hatte er von seinen alten Damen redlich erworben. Er lachte laut auf. So konnte man es auch nennen!“ Sie brauchten sie jetzt nicht mehr. Er dagegen konnte sie gut verwenden.

Nachdenklich betrachtete er die silberne Spange in seiner Hand. Es war nicht mehr als recht und billig, dass er sie als Andenken behalten hatte. Schließlich hatte die alte Dame seinen wunderschönen Blütenkranz dafür bekommen und ein Haarschmuck war wirklich genug für eine alte Frau!



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