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Pennsylvaniendeutsche
ОглавлениеPennsylvania Dutch oder Pennsylvania Germans ist die Bezeichnung für eine Gruppe von deutschsprachigen Einwanderern, die sich seit dem 17. Jahrhundert in Pennsylvania, dem späteren US-amerikanischen Bundesstaat, angesiedelt haben und die ursprünglich mehrheitlich aus der Pfalz kamen. Es handelte sich um Protestanten wie z. B. Mennoniten, Amische und Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine. Die von ihnen besiedelte Region wird in Amerika auch als Pennsylvania Dutch Country bezeichnet. Zu dem zunächst besiedelten Kerngebiet gehören die Städte Allentown, Hershey, Lancaster, Reading und York. Die Sprache dieser Gruppe von Deutschamerikanern, die teilweise noch heute gesprochen wird, heißt Pennsylvania Deitsch, offiziell Pennsylvania German.
Zwischen 1727 und 1775 kamen rund 65.000 deutsche Auswanderer nach Philadelphia. Während der Amerikanischen Revolution desertierten einige tausend hessische Söldner, die in Diensten Englands standen, und ließen sich im Pennsylvania Dutch Country nieder. Im Jahr 1790 waren 40 Prozent der Gesamtbevölkerung dieses Bundesstaates deutschstämmig. Da sich die Deutschen vor allem im Südosten von Pennsylvania niederließen, waren hier in manchen Townships bzw. Countys bis zu 80 Prozent der Siedler deutschstämmig. Sie widmeten sich zunächst ausschließlich der Landwirtschaft und der Selbstversorgung ihrer Farmen.
Während die Pennsylvaniendeutschen zunächst nur die Küstenregion bewohnt hatten, stieg die deutsche Einwanderung nach Pennsylvania von 1727 an deutlich an und das Siedlungsgebiet begann sich über den Susquehanna River hinaus nach Westen auszudehnen. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verebbte die pfälzisch-amerikanische Migration allmählich, als sich den Pfälzern alternative Auswanderungsziele im Osten und Südosten Europas erschlossen. Dennoch machten deutsche Einwanderer zum Zeitpunkt des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges ein Drittel der Bevölkerung von Pennsylvania aus. Die Pennsylvaniendeutschen, unter denen neben reformierten und lutherischen Christen viele Mennoniten und Amische waren, führten oft ein abgeschlossenes Leben, sodass ihre Mundart, das aus dem Pfälzischen entstandene Pennsylvania Dutch, sich bis heute weitgehend erhalten hat.
Die deutschen Einwanderer, die nach 1820 kamen, ließen sich eher in New York, Illinois oder Wisconsin nieder, da der Kaufpreis für Ackerland in Pennsylvania mittlerweile stark gestiegen war. Das „Pennsylvania Dutch Country“ wird von den Einheimischen bisweilen als „Pennsylvania Deitschland“ bzw. „Pennsylvania Dutchland“ bezeichnet.