Читать книгу Die Geschichte der Deutschen in den Vereinigten Staaten - Brain Fletcher - Страница 4
Vorwort
ОглавлениеDas Schicksal deutsche Auswanderer beeinflusste nachhaltig die politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Vereinigten Staaten. Über mehr als 400 Jahre lang siedelten sich immer neue Wellen von Migranten aus Deutschland kommend an.
Die lange und wechselhafte Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen in den Vereinigten Staaten beginnt bereits im frühen 17. Jahrhundert mit der Gründung der ersten europäischen Kolonie des nordamerikanischen Kontinents auf dem späteren Staatsgebiet der heutigen USA.
Nach der europäischen Entdeckung Amerikas 1492 durch Kolumbus, lange nachdem die ersten Wikinger auf ihren Seefahrten die Ausläufer des Kontinents erreicht und besiedelt hatten, erfolgte die endgültige Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents durch Europäer nach 1492 aus drei Hauptrichtungen:
Spanier siedelten zunächst in Zentralamerika und zogen etwa ab 1528 aus Süden kommend über den Rio Grande in das Gebiet des heutigen Kalifornien, dessen Städtenamen wie San Francisco oder Los Angeles erkennbar spanischen Ursprungs sind.
Nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg von 1846 bis 1848 wurde die Hälfte des damaligen mexikanischen Staatsgebiets auf verschiedene US-Bundesstaaten aufgeteilt. — Franzosen besiedelten ab etwa 1605 den Kontinent vom äußersten Nordosten her; so ist etwa Québec eine französische Gründung, und im Gebiet der heutigen USA die Stadt Detroit oder der Bundesstaat Illinois.
Vom Mittleren Westen aus zogen französische Siedler dann den Mississippi River entlang nach Süden, wovon Staatsnamen wie Louisiana oder Städtenamen wie New Orleans Zeugnis geben. Englische Siedler schließlich landeten zunächst im heutigen Jamestown um 1607 und 1620 mit der Mayflower in Massachusetts.
Etwa 9 Prozent der amerikanischen Bevölkerung sind zum Ende des 18. Jahrhunderts Deutsche. Und während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wandern 500.000 Deutsche nach Amerika aus.
Die große Flut deutscher Einwanderer nach Amerika hatte ihren Höhepunkt in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts, als beinahe eineinhalb Millionen Deutsche in den USA eine neue Heimat fanden. Infolgedessen erreichte die deutschstämmige Bevölkerung Amerikas ihren Höchststand in den neunziger Jahren, als fast drei Millionen deutsch-stämmige Amerikaner gezählt wurden. Jedoch war die deutsche Einwanderungswelle auch die erste unter den Einwanderungsströmen europäischer Nationen, die langsam verebbte.