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Arzneimittellehre und Arzneimittelbilder

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In diesem Kapitel werden wir eine weitere Säule der Homöopathie betrachten. Ihre Wichtigkeit ist einleuchtend, da ohne diese ein Simili zu finden nicht möglich ist. In seinem „Organon der Heilkunst“ hat Hahnemann diesem Thema viele Paragrafen gewidmet. In den §§ 105-145 ist über die Prüfung der Arznei zu lesen. Weiterhin in den §§ 112-115 die Wirkungsphasen der Arzneien. In dem § 118 und § 119 sind die individuellen Wirkungen jedes Stoffes erklärt. Im nächsten § 24 ist seine Anleitung zur Arzneimittelprüfung beschrieben. Und in den §§ 120-144 werden genau die qualitativen Anforderungen an die Arzneien, Prüfpersonen, Aufzeichnungen der Prüfungen, Gaben der Arzneien, sowie über den Codex der Natur und Materie Medica und noch vieles mehr beschrieben. Diese Erkenntnisse ziehen sich durch die §§ 146-258 als roter Faden. Die letzte Aufzählung des § 112 beinhaltet die Anwendung der Arzneien, diesen widmen wir uns in einem extra Kapitel.

In weiteren Abhandlungen werden wir über die Arzneimittellehre und Arzneimittelbilder sprechen. Um Missverständnisse von vorneherein zu vermeiden, weise ich auf die Unterschiede der oben genannten Begriffe hin. Man spricht über Arzneimittellehre immer dann, wenn eine Arznei am gesunden Menschen geprüft ist. Das heißt, das Arzneimittel mit all seinen krankhaften Symptomen, die während der Prüfung zum Vorschein kamen, im Kopf-Fuß-Schema erfasst und notiert werden von der prüfenden Person. Das ist die sogenannte „Materia medica“ (lateinisch materia=Stoff und medicus=heilsam „Heilender Stoff“). Hahnemann hat uns in seinem Werk (6 Bände) die „Reine Arzneimittellehre“ seine Prüfungen der Arzneien hinterlassen. Er prüfte an sich selber, seinen Schülern, seinen Familienmitgliedern und anderen. Akribisch wurden die Symptome, die die jeweiligen Arzneien verursacht hatten, aufgeführt und notiert. Auch viele andere Homöopathen haben Bücher geschrieben und diese veröffentlicht. Unter anderem William Boericke (homöopathische Mittel und ihre Wirkungen / Materia medica und Repertorium, Neuübersetzung Handbuch der homöopathischen Materia medica). E. A. Farrington (vergleichende Arzneimittellehre), Karl Stauffer (klinische homöopathische Arzneimittellehre), Albert von Fellenberg-Ziegler (homöopathische Arzneimittellehre), Dr. med. Julius Mezger (gesichtete homöopathische Arzneimittellehre Band I und Band II), H. C. Allen (Leitsymptome der homöopathischen Materia Medica), A. C. Cowperthwaite (Charakteristika homöopathischer Arzneimittel), J. A. Lathoud (Materia Medica). Dies sind nur einige unter noch vielen anderen Werken. In dieser kleinen Aufzählung kann man ersehen, wie viel Bedeutung der Arzneimittellehre zugeschrieben wird.

Wenn wir über die Arzneimittelbilder reden, dann reden wir über die Prüfung der Symptome, die aus der Arzneimittellehre her bekannt sind. Diese haben sich in der Praxis bestätigt und zu tatsächlichen Erfolgen und Heilung beim zu behandelnden Patienten geführt. Aus den Erfahrungen vieler Homöopathen sind auch neue Symptome dazu gekommen und damit die Arzneimittelbilder weiter ergänzt worden. Durch sorgfältige Beobachtung von Patienten und Mitteilungen von auftretenden Symptomen an den Therapeuten, bei Einnahme der Arznei, werden die krankhaften Symptome geheilt. Diese könnten schon bekannt sein, oder als ganz neue, geheilte Symptome dem vorhandenen Ahnenbild zugeführt werden. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass die gegebene Arznei zur Heilung geführt hat. Und dementsprechend wurde das neue, geheilte Symptom dem Arzneimittelbild zugeführt. Seit dem sind sie um viele Arzneien erweitert und vervollständigt worden. Daher können wir dankbar sein, dass weltweit homöopathisch arbeitende Therapeuten dazu beigetragen haben. Unser größter Schatz, den wir haben, wird sich dadurch immer weiter vermehren und wachsen. Arzneimittelbilder werden aufwendiger und größer. Vergleichen wir die Vielfalt der Arzneisymptome, die während der Arzneimittelprüfung erbracht wurden, von vor 200 Jahren und heute. Es ist zu sehen, dass Symptome durch praktische Erfahrungen dazugekommen sind und inzwischen ist aus dem kleinen ein viel größeres und umfangreicheres Arzneimittelbild entstanden bzw. geworden. Bekannteste Arzneimittelbilder sind von James Tyler Kent (Kents Arzneimittelbilder), M. L. Tyler (homöopathische Arzneimittelbilder), John Henry Clarke mit seinen Werken und von vielen anderen bekannt gemacht worden. Dementsprechend ist auch das Repertorium (Nachschlagewerk) entstanden. Die bekanntesten Werke sind das Repertorium von Kent, (drei Bände), die Materia medica und das Repertorium von William Boericke und das Synthesis Repertorium von Dr. Frederik Schroyens. In diesen Repertorien sind alle Symptome von mehreren Tausend Arzneimittelbilder erfasst. Teilt mir zum Beispiel ein Patient mit, dass er am Kopf sehr empfindlich gegen kalte Luft ist, dann bin ich in der Lage, dieses Symptom im Repertorium unter der Rubrik Kopf zu finden und zu erfahren, welche Arznei aus den Arzneimittelbildern dieses Symptom geheilt hat. In diesem konkreten Fall sind 39 Arzneien in dieser Rubrik vorhanden, die infrage kommen. In dem entsprechenden Kapitel werden wir uns damit noch ausführlich befassen.

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