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Lebenskraft (Dynamis)

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In seinem Organon schreibt Hahnemann über die Lebenskraft im §§ 9-11, § 16 und in § 148. Vitalismus (lat. Vita „Leben“), Vitalis ist Lebenskraft. Schon Aristoteles (384-322 v. Chr.) hatte sich aus philosophischer Sicht Gedanken über die Lebenskraft, in seinen Überlegungen über die Seele (Seelenlehre) gemacht. Eine Seele hat eine vitale Funktion auf verschiedenen Ebenen. Auch in vielen anderen Kulturen ist diese Lebenskraft bekannt und selbstverständlich. Sie hat in diesen Ländern einen anderen Namen. In China heißt sie Qi, oft wird sie in der Akupunktur genannt. In Indien ist es Prana, in Japan nennt man sie Ki und in Tibet ist es Lung. Viele Bezeichnungen für immer die Gleiche Kraft. In unserem Fall nannte Hahnemann sie Lebenskraft. Ein Organismus ohne Lebenskraft ist ein toter Körper. Diese Kraft ist zuständig für alle Prozesse, die auf materieller Ebene stattfinden. Ohne sie wären wir nicht das, was wir sind. Ihre Aufgabe ist es, alle Prozesse zu steuern und sie in Gang zu halten, in allen Situationen. Wir fühlen auch unbewusst, dass sie vorhanden ist, körperlich, geistig und seelisch. Durch sie sind wir ausgeglichen und fühlen uns wohl. Nur wenn Störungen auftreten, egal auf welcher Ebene unseres Daseins, dann fühlen wir uns unwohl. Die Störung kann aus philosophischer Sicht auf geistiger Ebene liegen und sich bis zur körperlichen Ebene fortsetzen. Allopathen (Schulmediziner) nennen sie psychosomatische Erkrankung. Wenn wir auf körperlicher Ebene erkrankt sind, dann wird aus vielen Untersuchungen eine Diagnose erstellt, zum Beispiel Herzrhythmusstörungen. Wir wissen jetzt, woran wir erkrankt sind und werden mit Medikamenten behandelt. Also, unsere Symptome, in diesem Fall Herzrhythmusstörung, werden mit Betablockern behandelt. Die Symptome sind dann weg, aber sind die Ursachen der Herzrhythmusstörung weg? Nein, denn wenn wir die Betablocker absetzen, sind die Störungen wieder da. Der Ablauf ist uns bekannt und er ist auch plausibel. Denken wir weiter, dass unsere Lebenskraft gestört ist. Was passiert dann? Kann es sein, dass diese Störung sich als Krankheit darstellt? Ich kann mit ruhigem Gewissen „Ja“ dazu sagen. Und genau das hatte Hahnemann in seinem Organon dargelegt. Also brauchen wir weiter nichts zu tun, als unsere Lebenskraft wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies ist die Aufgabe von homöopathischer Therapie. Wie soll das zustande gebracht werden? Alles das steht bis ins kleinste Detail im Organon (Werkzeug) beschrieben, mit genauesten Anweisungen, wie es gemacht wird. Wenn wir diesen Weg gehen, wird unsere Lebenskraft wieder ins Gleichgewicht gebracht und unsere Symptome, die Krankheit darstellen, werden verschwinden. Ja, ich verstehe die Argumentation von Gegnern der Homöopathie, dass dies nicht nachvollziehbar ist. Das ist alles abstrakt und nicht fassbar. Wir sehen die Lebenskraft nicht, können sie nicht messen, wiegen, anfassen usw. Sie ist praktisch für uns als visuelle Wesen nicht da. Was nicht wahrnehmbar ist, wird oft behauptet, existiert nicht. Dies beruht aber auf unserer Unwissenheit und Unkenntnis der Dinge und das wollen wir nicht wahrhaben. Wir sind das intelligenteste Wesen auf dieser Erde. Ob das stimmt? Ich bezweifle das.

Heutzutage hat fast jeder einen Computer. Stellen Sie sich vor, Hardware ist unser Körper, Software ist unser Geist und Strom ist unsere Lebenskraft. Um den Computer funktionstüchtig und fehlerfrei zu erhalten, damit er seine Aufgaben erfüllen kann, ist Lebenskraft, also Strom, unbedingt notwendig. Nicht ein x-beliebiger Strom, sondern passend für dieses Gerät. Er ist also eine individuelle Energie. Physiker werden sagen: Er ist messbar. Anschaulich wird der Wechselstrom als sogenannte Sinuskurve dargestellt. Wir haben aber ein sehr großes Spektrum an Wellen mit unterschiedlichen Wellenlängen. Je nach der Art der Wellen sind sie sichtbar oder auch unsichtbar. Alles, was uns umgibt, strahlt eine bestimmte Wellenlänge aus, und wir sehen dies als Farbe und Form. Aber was ist mit den unsichtbaren Wellen, wie Röntgenstrahlen, Radioaktivität usw.? Wir sehen sie nicht, aber sie sind um uns herum vorhanden. Nehmen wir einen Tisch, den jeder zuhause hat. Wir zerkleinern ihn. Grobe Teile können wir verbrennen und wir bekommen Energie in Form von Wärme. Bei weiterer Zerkleinerung haben wir Späne. Wir zerkleinern weiter bis zu den Molekülen und weiter zu den Atomen, den mit mechanischen und auch chemischen Mitteln nicht weiter zerlegbaren kleinsten Teilen der Materie Holz. In einem sehr vereinfachten Bild stellt man sich das Atom als ein kugelförmiges Gebilde vor, bei dem ein Kern, bestehend aus Protonen und Neutronen, von Elektronen umkreist wird. Stellen Sie sich vor, ein Mensch ist ein Atomkern und um ihn herum kreisen Elektronen. Die Entfernung vom Menschen bis zu den Elektronen beträgt im Bild 15 bis 20 Kilometer. Dass in diesem kleinen Atom so viel Platz ist, ist für die Natur selbstverständlich. Für uns Menschen ist das nicht fassbar und nicht selbstverständlich, aber genauso ist es. Wenn ein Atom seine Elektronen unter Einwirkung von starker Hitze verliert, entsteht Plasma. Der eine oder andere wird es von der Stahlindustrie her kennen; den Plasmabrenner, der als Schneidewerkzeug benutzt wird. Wir können weitere Atome spalten bis Licht entsteht. Diese Vorgänge passieren im All ständig. Unter bestimmten Umständen und Gegebenheiten wird Materie zu Licht. Umgekehrt wird aus Licht Materie.

Licht ist der für das menschliche Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen Strahlung. Die an das sichtbare Licht angrenzenden Bereiche der Infrarot- und Ultraviolettstrahlung werden häufig ebenfalls als Licht bezeichnet. Licht ist eine Form der Energie. Die kleinsten Energieteilchen des Lichts nennt man Photonen.

Im ganzen Universum sind sie verbreitet. Dementsprechend ist diese Lichtenergie auch auf der Erde vorhanden. Diese Photonen sind von dem russischen Arzt, Professor Alexander Gurwitsch, 1922 entdeckt worden. Sie sind Bestand jedes Lebewesens, ob Menschen, Tieren, Insekten und Pflanzen. Es ist auch bewiesen worden, dass jede Zelle Licht abgibt. Diese Lichtabgaben kann man messen, und in der Physik sind sie als „Biophotonenstrahlung“ bekannt.

Etliche Jahre später sind wieder Photonen entdeckt worden. Dazu hatte der Physiker Fritz-Albert Popp durch seine Forschung in den siebziger Jahren maßgeblich beigetragen. Ich war auf einer Fortbildung, wo er einen Vortrag gehalten hatte. Ich bin sehr überrascht und verblüfft gewesen wegen der Mitteilung an uns. Nebenbei teilte er uns mit, dass unsere Bundesregierung (1978) ihm den Auftrag erteilt hat, die Wirksamkeit der Homöopathie nachzuweisen. Während seiner Untersuchungen und Messungen ist er mit vielen Photonen konfrontiert worden. Seinen „Bericht an Bonn“ hatte er 1986 fertiggestellt. Unter anderem konnte er die Wirkung von homöopathischen Potenzen, besonders die höheren Potenzen, nicht nachweisen. Das ist für mich logisch, weil wir noch nicht in der Lage sind, entsprechende Messgeräte zu produzieren, die dieses Spektrum in diesen hohen Bereichen erfassen oder messen können. Unsere Biorezeptoren sind jedoch in der Lage, das zu tun. Sie sind 1000-mal empfindlicher als ein zurzeit verfügbares Messgerät.

Diese Biophotonen sind aus meiner Sicht die Lebenskraft. Das war bis zum Jahre 1828 auch Streitpunkt zwischen Vitalisten und Materialisten. In dem Jahr hatte Friedrich Wöhler die Synthese des Harnstoffes durchgeführt. Überall ist Chemie in den Vordergrund getreten. Und 1959 ist von Stanley Miller und Harold C. Urey die „Entstehung von Aminosäuren“ publiziert worden. Seitdem ist Vitalismus überholt und außer Acht gelassen worden. Man stürzte sich auf weitere Forschungen in diese Richtung. Heute wissen wir, dass unsere DNA entschlüsselt ist. Aber welche Aminosäuren, Peptide oder Lipide sie aktivieren oder deaktivieren, das wissen wir noch immer nicht.

Wenn wir in der Homöopathie von Krankheit sprechen, ist immer die Lebenskraft gemeint. Aus diesem Grund bezieht sich die Behandlung auf gestörte oder in Disharmonie geratene Lebenskraft. Egal aus welchem Grund, unsere Aufgabe ist es, diese Störung, die sich Krankheit nennt, wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu teilt uns der Patient sein Befinden mit. An uns liegt es nun, die Causa (Ursache) zu finden und durch Regulation die gestörte Lebenskraft wieder in Einklang zu bringen. Homöopathie wirkt und heilt an der Ursache, daher verschwinden das Symptom und die Krankheit.

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