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5. Kapitel

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Justine parkte ihren weißen Range Rover Evoque in der Tiefgarage am Columbus Circle, wo die Zentrale von Security One in den obersten zwei Etagen des Manhattan Midtown-Towers West 58th Street Ecke Eight Avenue eingemietet war.

Über den Dächern New Yorks angekommen, stieg sie aus dem Aufzug und lächelte Agent Lauria freundlich zu, der gerade am Automaten stand und sich eine Tasse Kaffee orderte. »Morgen, Mark.«

»Hi, Justine.«

»Ist Peter schon da?«

»Ernst gemeinte Frage?« Mark Lauria war Anfang dreißig, wurde nicht selten für Chris Pine mit Brille gehalten. Er musste sich nicht bemühen, gut auszusehen. Tatsächlich sah Mark dem Hollywoodstar zum Verwechseln ähnlich, beinahe einem Zwillingsbruder gleichkommend. Mark zog seine alte Lederjacke über egal was und sah damit wie ein Kinostar aus. Er war aus Townsville, Australien, zu Security One gestoßen. Dort hatte er in der Verwaltungseinheit Queensland seinen Lebensunterhalt verdient, als Agent der ASIO, der Australian Security Intelligence Organisation. Mark war ein Vollblutagent, ein knallharter Profi, ein Kerl jener Sorte, wie David Ross sie suchte.

»Natürlich nicht«, sagte Justine.

Mark reichte ihr seinen Kaffee. »Schwarz. Siehst aus, als könntest ihn gebrauchen.«

»Hab schlecht geschlafen.«

Gestern Abend noch hatten sie in Sam’s Irish Pub den Abschluss eines schwierigen Falls zusammen gefeiert, doch Mark schien heute bereits wieder auf vollen Touren zu laufen.

»Ein neuer Fall, Mark?«

»David hat immer einen neuen Fall parat, Justine.« Mark fütterte den Automaten wieder mit Münzen, wartete auf seinen Kaffee und verschwand mit einem flüchtigen Handgruß in seinem Büro.

Die Tür hinter Mark schloss sich und Justines müdes Lächeln verblasste. Wann kommt man in dieser Agentur jemals zum Durchatmen, dachte sie grimmig, wobei sie sich fragte, welcher ihrer Kollegen wohl am besten damit zurechtkam, dass Security One ... nun, auch andere Aufträge annahm, hoch professionell ermittelte. Einzigartig, ja. Die Agentur übernahm nicht nur Personenschutz, arbeitete nicht nur Behörden, dem FBI oder Interpol zu, nein, Security-Agenten waren selbst in Area 51 gewesen. Seriosität und Vertrauenswürdigkeit galten als die Markenzeichen der Agentur - egal, wer Auftraggeber oder Opfer waren. Das erklärt vermutlich auch, warum die amerikanische Regierung Justine die Sonderermittlungen über 9/11 entzogen hatte, nachdem sie in den Akten auf Ungereimtheiten gestoßen war. Die Menschen vertrauten Security One ihre Geheimnisse an. Warum, das wusste in der Agentur niemand genau - nicht einmal ihr Gründer David Ross. Es musste ganz einfach an den Fähigkeiten der Agenten liegen, die Ross höchstpersönlich aussuchte. Und dass Ross den Geheimdiensten die fähigsten Agenten abwerben konnte, lag mit Sicherheit auch daran, dass Security One über die modernste technische Infrastruktur verfügte und die doppelten Gehälter bezahlte.

Justine trank einen kräftigen Schluck Kaffee und betrat durch eine Glastür den Westflügel der Etage. Als sich die Tür mit einem dumpfen Geräusch wieder schloss, drang schlagartig das geschäftige Treiben Ihrer Kollegen in ihr Bewusstsein. Das Hämmern auf Tastaturen, Telefonate, Agenten, die zwischen Büros hin und her wechselten ... Der Tag fing ja gut an.

RITUAL

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