Читать книгу Die Küste - Бруно П. Кремер - Страница 15
Strand und Küste
ОглавлениеFragen Sie im Umkreis Ihrer Bekannten und Freunde gelegentlich doch einmal kritisch nach, was denn eigentlich eine Küste ist und worin der Unterschied zum Strand besteht. Man wird erwartungsgemäß heftig um eine brauchbare Antwort ringen. Geographen und Geomorphologen bemüh(t)en sich zu Recht schon seit Langem um eindeutige, wenngleich nicht immer besonders „handliche“ Fachdefinitionen. Im Fall der Küste hat man sich auf das Gebiet zwischen der obersten bzw. äußersten landseitigen und der untersten bzw. äußersten seewärtigen Einwirkung der Brandung verständigt. Den geläufigen Begriff der Küstenlinie sehen vehemente Sprachpuristen kritisch, weil der Begriff der Küste ohnehin immer etwas Linienhaftes einschließt. Die Geowissenschaftler kümmern sich aber nicht um solche Empfindlichkeiten und legen mit dieser Bezeichnung den Verlauf des mittleren Wasserstandes bzw. bei Gezeitenküsten die Linie des mittleren Tidehochwassers fest. Ein Strand ist im Sprachgebrauch der Geographen ein flacher Uferstreifen aus Sand oder (schlimmstenfalls) Geröll, auf dem man problemlos einen Strandkorb aufstellen oder ein sonstiges „Urlaubs-Tagesdomizil“ etablieren kann.
2.8 Strand und Küste gehören eng zusammen, bezeichnen aber verschiedene Teile.
Man kann es aber auch viel einfacher ausdrücken: Unter Küste versteht man alle Anteile der Landschaft im Übergangsbereich zwischen Meer und Land. Sie schließt damit den gesamten Raum ein, den das Meer direkt beeinflusst, und besteht aus Ufer und Schorre. Zum Ufer gehört der Strand, zur Schorre die vorgelagerte Flachwasserzone (Abb. 2.9). Vor allem das Salzwasser bestimmt die natürliche landseitige Grenze des Ufers. Gischt und Hochwasser tragen bei auflandigen Winden Meersalz in die terrestrischen Böden und beeinflussen damit die Vegetation. Die amtlich gezogene Grenze des Uferbereichs legt vielerorts jeweils der behördliche Küstenschutz fest, gegebenenfalls mit der gewählten Deichhöhe über dem Meeresspiegel.