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Landansichten und Wasserpole

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Aus mancherlei Gründen rücken also Schulatlanten und Weltkarten jeweils die Festländer in den Mittelpunkt der Betrachtung und zeigen von den einbettenden Ozeanen fast immer nur die randlichen Anschnitte. Dieses Bild ist nun in globaler Perspektive enorm korrekturbedürftig. Betrachtet man nämlich einen gewöhnlichen Schulglobus (oder gar – durchaus zeitgemäß – die virtuelle Erde im Internet) einmal so, dass einer der beiden Pole nahe der Loire-Mündung im nordwestlichen Frankreich liegt, hat man die sogenannte Landhalbkugel vor Augen: Man sieht dann von der Erde diejenige Hemisphäre mit dem ausgedehntesten Festlandanteil. Dieser umfasst erstaunlicherweise dennoch nur zu knapp 49 % Kontinentgebiet – etwas mehr als die Hälfte bleiben selbst aus dieser Perspektive ozeanisch wasserbedeckt.


2.1 Vor allem den größeren Meerestieren steht ein geradezu gigantischer Lebensraum zur Verfügung.

Das fordert natürlich sofort zum Vergleich heraus: Es empfiehlt sich daher konsequenterweise eine alternative und womöglich viel angemessenere Ansicht der Erdkugel: Die Wasserhalbkugel der Erde mit dem größtmöglichen ozeanischen Anteil hat ihren Pol bei den Antipodeninseln südöstlich von Neuseeland – und hier umfasst sie immerhin rund 91 % Meer. Bei dieser Perspektive schaut man nun wirklich fast nur ins Blaue. Betrachtet man auf einem konventionellen Globus vergleichend die beiden durch den Äquator getrennten Nord- und Südhalbkugeln unserer Erde, so zeigt sich erneut und sicherlich gleichermaßen beeindruckend der erheblich größere Flächenanteil des Meeres: Auf der Südhemisphäre beträgt er rund 81 %, denn hier steuern eigentlich nur die Südspitzen der Großkontinente Südamerika und Afrika sowie die beiden Kleinkontinente Australien (einschließlich Neuseeland) zusammen mit der eisverschleierten Antarktis ein wenig zur Kontinentbedeckung bei. Auf der Nordhalbkugel schränken dagegen die große Landmasse von Nordamerika (mit Grönland) und der besonders flächengroße Kontinentblock Eurasien den ozeanischen Meeresanteil auf etwa 61 % ein. Die absolute Dominanz der Ozeane und ihrer Randgebiete besteht aber auch hier absolut ungebrochen.

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