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In dieser Woche im Jahr 1848 …

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… war auch in Münster »Märzrevolution«.

Anfang März 1848 wagten liberale Demokraten die Revolution gegen Fürsten & Feudalismus. In Berlin verteidigten Studenten unter den Farben der Uniformen aus den Befreiungskriegen – Schwarz-Rot-Gold – Straßenbarrikaden gegen schießendes Militär. Auch in Münster kam es zu Steinwürfen auf preußische Soldaten; dem Oberbürgermeister wurden die Scheiben eingeworfen. Um weiteres Chaos zu verhindern, stellte man eine revolutionäre Bürgerwehr auf. Trotz 1.650 Mann Stärke war ihr kämpferischer Wert eher mager: Der Lambertipfarrer spottete: »Ein drolliges Corps! Sie beziehen Posten und schlafen ein!« Der Westfälische Merkur (heute WN) bemühte sich, ein düsteres Bild von Anarchie auszumalen. Das wirkte: Die liberalen Bürger bekamen Angst vor ihrer eigenen Courage und dienten sich schnell wieder der alten Obrigkeit an. Bei der Wahl zur ersten deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche stimmten die Münsteraner dann auch tatsächlich für ihren Bischof als Delegierten! Durch überzogene Repressionen bekamen die Demokraten dann aber doch noch Aufwind: Nach der Verhaftung von 14 Bürgern, kam es zu einer Massenschlägerei zwischen Münsteranern und Militär. Aber zu spät: Fürst Metternichs Reaktion rollte die Revolution zurück. Auch in Münster hieß das bis auf weiteres: Dreiklassenwahlrecht, verschärfte Pressezensur und Aus für die demokratische Meinungsfreiheit.


»Gegen Demokraten helfen nur Soldaten«, rappte Preußens König. Gegen diese nicht so leicht, aber gegen Münsters Biedermeier-Bürgerwehr allemal!

Münster - Jede Woche hat ihre Geschichten

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