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2.3 Erlebnisbericht

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Lara ist seit der Kick-Off-Woche in der ['blu:boks] BERLIN im Tanzworkshop. Die ersten Monate verbrachte sie die Pausen meist allein und vermied jeglichen Augenkontakt mit Mitarbeitenden und anderen Teilnehmenden. Ihre Körpersprache drückte lange Zeit nur eines aus: Lasst mich in Ruhe, ich möchte nicht angesprochen werden. Dennoch kam sie treu zu jedem Angebot der ['blu:boks] BERLIN. Sie fuhr auf die Sommerfreizeiten mit, nahm an allen Ausflügen in den Ferien und an Wochenenden teil und taute Stück für Stück auf. Lara ist das vierte von sechs Kindern in ihrer Patchworkfamilie. Ihren Vater hat sie bisher nicht kennengelernt, wünscht es sich aber sehr. Bis auf einen älteren Bruder haben alle ihre Geschwister einen unterschiedlichen Vater oder eine andere Mutter. Lange Zeit fühlte sich Lara rastlos und nicht geliebt. Über den Ausdruck von Tanz und Bewegung öffnete sie sich langsam und fand einen Weg, sich, vorerst ohne Worte, zu äußern. In der zweiten Bühnenproduktion bat Lara darum, eine kleine Sprechrolle übernehmen zu dürfen, die sie hinter einer Schattenwand vortrug. Stolz und glücklich berichtete sie anschließend den Mitarbeitenden, dass sie bei der nächsten Produktion bereit sei, eine Hauptrolle zu übernehmen. Nach nunmehr sechs Jahren als Teilnehmerin ist Lara ein quirliger und selbstbewusster Teenager. Sie schreibt in einem Brief an die Mitarbeitenden: „Ich bin ja echt lange in der boks dabei. Ich bin nicht mehr so schüchtern in der Schule, wie früher. Ich traue mich sogar vor der Klasse zu reden und habe mehr Leute kennen gelernt und Freunde gefunden. Mein Leben hat sich irgendwie verändert. Ich bin froh, dass ich hier tanzen lernen und mich mit Freunden treffen kann. Wir dürfen hier über alles reden. Es ist einfach nur cool hier, das ist das Beste was mir je passiert ist! Die blu:boks ist mein Zuhause.“

Die Selbstwertmanufaktur

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