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3. Was macht die ['blu:boks] BERLIN?

Eine Konzeption ist die Zusammenfassung von Zielen und ihrer dadurch abgeleiteten Maßnahmen und Strategien zur Umsetzung des Vorhabens (in diesem Fall die Arbeit der Einrichtung). Jede Kinder- und Jugendeinrichtung fertigt eine spezielle Konzeption an, um ihr Profil und ihr Alleinstellungsmerkmal zu verdeutlichen. Somit sollte bei der Entwicklung einer sozial-kulturellen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, auch wenn sie möglicherweise deutlich kleiner ausfällt als die Arbeit der ['blu:boks] BERLIN, viel Zeit und Mühe in die Konzeption gesteckt werden. Eine Konzeption bedarf das Zusammenstellen aller notwendigen Hintergründe und Informationen sowie dann anschließend die Planung der Maßnahmen. Klare Vorüberlegungen und die nötigen theoretischen Auseinandersetzungen sind hierbei umfangreicher und detaillierter als das Erstellen eines bloßen Konzeptes, bei dem allein die Idee der Einrichtung dargestellt wird.

Im folgenden Kapitel werden somit Schritt für Schritt die erforderlichen Grundlagen für die Entwicklung eines sozial-kulturellen Projektes, egal wie klein es am Anfang auch sein mag, dargestellt. Zuerst werden das Menschenbild der Arbeit und das Umfeld, in dem sich dieser Mensch befindet, behandelt. Anschließend folgt die pädagogische Konsequenz aus den ermittelten Daten: die sozialpädagogischen Inhalte. Zuletzt wird die inhaltliche Ausrichtung der ['blu:boks] BERLIN, das Bildungsprinzip, erläutert.

3.1 Das Menschenbild

Die Basis für die Arbeit der ['blu:boks] BERLIN und ihre daraus entwickelten Werte stehen bewusst auf dem Fundament des christlichen Menschenbildes und dem hieraus resultierenden Dogma, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Jeder Mensch wird als Geschöpf Gottes angesehen und hat ohne Ansehen der Person bereits Würde und Wert in sich verankert.

Das Bild vom Kind

„Jesus Christus stellt sie [die Kinder] als Beispiel in die Mitte und sagt seinen Jüngern: ‚Werdet so wie die Kinder!‘ Er stopft keine Antworten in Menschen herein, ohne dass sie Fragen gestellt haben, sondern ermutigt sie, ihre eigenen Fragen zu stellen und befähigt sie dadurch, ihre Antworten selbst zu generieren.“

Torsten Hebel, Gründer der ['blu:boks] BERLIN

Der Ausgangspunkt der pädagogischen Arbeit der ['blu:boks] BERLIN ist die Achtung des Kindes und des Jugendlichen als individuelles Subjekt mit all seinen Begabungen, Gefühlen, Fähigkeiten und seinem Temperament. Jedes Kind ist von Geburt an ein einzigartiger, vollwertiger Mensch mit individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten, Begabungen und Wahrnehmungen. Kinder sind neugierig, kreativ und gestalterisch aktiv. Sie wollen die Welt erkunden, begreifen und verstehen. Jedes Kind hat Talente, die gefunden und gefördert werden sollten. Besonders dann, wenn die sozialen Rahmenbedingungen schwierig sind, ist es Aufgabe der Gesellschaft, diesen Prozess zu unterstützen.

Geprägt durch die sozialpädagogischen Ansätze von Katharina Saalfrank sowie die Schriften von Prof. Dr. Gerald Hüther und Jesper Juul betrachten die Mitarbeitenden der ['blu:boks] BERLIN es nicht als ihre Aufgabe, ein Kind oder einen Jugendlichen / eine Jugendliche umzugestalten, sondern die Talente, die in ihm/ihr schlummern, zu wecken. Das Kind und der/die Jugendliche bringen, so wie sie sind, bereits alles mit: Potenzial, Begabung und Persönlichkeit.

Das Bild des Kindes der ['blu:boks] BERLIN führt zu einem partizipatorischen und demokratischen Miteinander. Die Kinder und Jugendlichen dürfen

• selbst entscheiden, mit was, mit wem, womit, wie lange und wo sie sich beschäftigen und künstlerisch einbringen möchten.

• Nein sagen und eigene Grenzen bestimmen.

• bei der Organisation von Festen und Projekten mitbestimmen und teilhaben.

• in Gesprächsrunden und Feedbackrunden frei ihre Meinung äußern.

• eigene Interessen und Wünsche vertreten.

• bei der Raum- und Workshopgestaltung mitbestimmen.

Dabei achten die Mitarbeitenden auf die individuelle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und ihren Entwicklungsstand. Die Teilnehmenden sollen weder unter- noch überfordert werden. Zudem sorgt das partizipatorische Prinzip dafür, dass sie

• unabhängig werden,

• Gleichberechtigung erfahren,

• Grundrechte kennenlernen,

• eigenständig gestalten können,

• Demokratie erleben.

Exkurs:

Kindesschutz und Beschwerdemanagement

Die ['blu:boks] BERLIN hat wie alle Kinder- und Jugendeinrichtungen einen Schutzauftrag, gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohles eines Kindes zu erkennen und das Gefährdungsrisiko in Zusammenarbeit mit mehreren Fachkräften einzuschätzen (siehe dazu § 8a Abs. 2 SGB VIII). Daher ist es äußerst wichtig, mit dem Jugendamt sämtliche den Schutzauftrag betreffende Regelungen in einer schriftlichen Vereinbarung festzuhalten. Dazu gehören:

Die Selbstwertmanufaktur

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